Achtelfinalgegner Schweden Die Geschichte spricht für uns

Die Schweden geben sich vor dem Achtelfinale selbstbewusst - zumal Star Ibrahimovic wieder fit ist. Aber die Historie sagt was anderes: Nach dem "Hassspiel" der WM 1958 hatten wir eigentlich immer Glück mit den Skandinaviern.

Ein wichtige Nachricht für die Abwehr: Schwedens Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic ist nach seiner Verletzung wieder fit und kann gegen Deutschland am Samstag eingesetzt werden. "Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er spielen kann", sagte Trainer Lars Lagerbäck nach der Ankunft in München. "Zlatan hat vor zwei Tagen 65 Minuten trainiert, und das war sehr positiv", fügte der Trainer hinzu. Ibrahimovic hatte sich beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen Paraguay eine Leistenverletzung zugezogen und fehlte beim entscheidenden Gruppenspiel der Schweden gegen England dann wegen dieser Blessur. Fraglich ist, ob der Stürmer von Juventus Turin in der Startformation stehen oder erst später eingewechselt wird.

"Deutschland vielleicht das beste Team bislang"

Nach der starken zweiten Halbzeit gegen England gehen die Schweden auf jeden Fall selbstbewusst in das Spiel gegen Deutschland. "Hoffentlich können wir unsere Leistung aus der zweiten Hälfte ins Spiel morgen übertragen, dann werden wir eine gute Chance haben", sagte Kapitän Olof Mellberg. Denn "wir haben einen wirklich guten Mannschaftsgeist", sagte der Spieler von Aston Villa weiter. Er weiß aber auch: "Aber Deutschland hat eine wirklich, wirklich gute Mannschaft. Deutschland ist vielleicht das beste Team bislang". Auch Trainer Lagerbäck ist sich der Außenseiterseiterposition seines Teams bewusst. "Es ist ganz natürlich, dass die Menschen Deutschland als Favoriten ansehen", sagte er. "Deutschland ist eine große Fußballnation. Sie haben eine gute Tradition. Sie geben beinahe immer eine gute Figur ab, wenn sie zu den großen Turnieren kommen."

Das "Hassspiel" von WM 1958

Ein Blick in die Geschichtsbücher spricht allerdings in toto eigentlich für Schweden. Bisher standen sich beide Mannschaften 31 Mal gegenüber. Zwölfmal setzte sich die DFB-Auswahl durch, 13 Siege gelangen den Skandinaviern; sechs Mal trennten sich beide Teams unentschieden. Besonders in Erinnerung bei den älteren Semestern ist die deutsche Niederlage bei der Schweden-WM 1958. Das Halbfinale in Göteborg geriet zu einem emotionalen "Hassspiel". Die deutsche NS- Vergangenheit feierte damals traurige Auferstehung. Stunden vor dem Spiel heizten "Einpeitscher" über Megafon das Publikum an. Von deutschem "Kriegsfussball war in der Presse zu lesen. Im Hexenkessel verlor Verteidiger Juskowiak die Nerven und flog nach einem Revanchefoul vom Platz. Herbergers Mannen verloren den Faden und nach einer frühen Führung das Spiel mit 1:3.

Revanche 1974

Die Revanche gelang den Deutschen 1974 bei der WM im eigenen Land. In der zweiten Finalrunde wurden die Skandinavier in einem dramatischen Spiel geschlagen, das als eines der spannendsten des gesamten Turniers in die Geschichte einging. Den Treffer zum 4:2-Endstand erzielte Uli Hoeneß erst in der Schlussminute. Der Platz im Düsseldorf Rheinstadion war vom Dauerregen aufgeweicht und extrem tief. Schweden schied aus, das deutsche Team wurde am Ende Weltmeister. Deutschland und Schweden trafen zuletzt 1992 im Halbfinale der Europameisterschaft aufeinander. Die deutsche Elf gewann gegen den damaligen Gastgeber mit 3:2. Drücken wir die Daumen, dass es diesmal ähnlich verläuft.

DPA
chm mit AP/DPA

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