07. Juni: Kein Fest für Dortmunder Spieler
Bevor unsere Nationalelf heute Abend um Punkt 22 Uhr den Flieger nach Brasilien besteigt (selbstverständlich mit stern-Reporter an Bord), müssen wir nach einigen Tagen des Verschnaufens (das Trainingslager forderte seinen Tribut) noch schnell über die sogenannte Generalprobe gegen Armenien sprechen. 6:1, das schaut schon mal gut aus, und Joachim Löw hat sich das ja genau so vorgestellt, mit Rückenwind in die brasilianische Hitze.
Nun, heiß war es schon in Mainz, allerdings erst als die tapferen Armenier ermüdeten, fielen all die schönen Tore. Es stand in der zweiten Hälfte mal 1:1, aber wir wollen nicht kleinlich sein. Immerhin fielen die Tore ja noch.
Die Erkenntnisse? Ach ja, die Erkenntnisse.
Der Dortmunder Marco Reus hat sich verletzt, das ist zunächst mal eine Erkenntnis, auf die alle gern verzichtet hätten. Sein Teamkamerad Großkreutz verursachte einen Elfmeter, ziemlich plump, vorsichtig ausgedrückt. Der junge Durm durfte nicht spielen. Okay, Götze traf. Ach ja, spielt mittlerweile auch in München. Man kann nicht sagen, dass es eine rauschende Dortmunder Nacht gewesen ist.
Mathias Schneider ...
... begleitet als stern-Redakteur seit Jahren die Fußball-Nationalmannschaft. Die WM 2014 fängt für den Reporter - ebenso wie für die Sportler - bereits Wochen vor dem Turnier im Trainingslager an.
Dann muss festgehalten werden, dass der ewige Podolski, dessen Berufung schon bei manchem Begleiter dieser Elf für Stirnrunzeln sorgte – haben wir da im offensiven Mittelfeld nicht längst Bessere? – nach seiner Einwechslung zum besten Mann auf dem Platz avancierte. Er war ja mal Stammspieler, hat über 100 Länderspiele. Nicht ohne Grund, wie er gestern wieder einmal zeigte.
Drei Tore legte er aus seiner geliebten halblinken Position auf, schoss einen Treffer selbst. Er wirkt diese Tage so athletisch wie lange nicht. Nach der Verletzung von Reus ist nicht einmal mehr ausgeschlossen, dass Podolski am Ende doch wieder in der Stammelf landet. Aus der Tiefe des Kaders in die Tiefe des Raums sozusagen. "Der Lukas macht ein unheimlich guten Eindruck", lobte der Chef Löw.
Sonst? Noch immer funktioniert das Umschaltspiel nicht richtig. Die Deutschen bleiben anfällig für Konter, aber das kennt man ja. Der Schalker Höwedes machte einen guten Job auf der linken Seite, gut möglich, dass er sich schon jetzt festgespielt hat.
Das 4-3-3 funktionierte leidlich. Löw wird weiter tüfteln. Muss er am Ende doch den guten alten Klose ins Zentrum stellen, um Müller auf seiner angestammten Position halbrechts zu belassen? Es wird sich wohl erst in Brasilien entscheiden.
Abflug.
Den kompletten Spielplan zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien finden Sie hier.