Belgien – Marokko 0:2
Belgien ist bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar nur noch ein Schatten vergangener Turniere. Der WM-Dritte von 2018 verlor am Sonntag verdient mit 0:2 (0:0) gegen Marokko und verpasste damit den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Anders als noch bei ihrem schmeichelhaften Auftaktsieg gegen Kanada wurden die Belgier diesmal für eine träge und uninspirierte Vorstellung auch bestraft. Nach dem Freistoßtor des ehemaligen Paderborners Abdelhamid Sabiri in der 73. Minute und einem späten Treffer von Zakaria Aboukhlal (90.+2) müssen sie nun sogar um das Weiterkommen bangen.
Die sehr engagierten und taktisch weitaus disziplinierteren Marokkaner zogen in der Tabelle der Gruppe F jedenfalls schon einmal vorbei. Sie haben es nun in der eigenen Hand, zum ersten Mal nach 36 Jahren wieder ein WM-Achtelfinale zu erreichen.
Bezeichnend für die Situation des belgischen Teams ist, dass der 31-jährige Hazard gegen den 35-jährigen Dries Mertens ausgetauscht wurde. Der neuen Generation in seinem Kader scheint Martínez noch nicht zu trauen. Vor allem aber blieb dieser Wechsel ohne jeden Effekt für das Spiel. Marokko blieb die deutlich leidenschaftlichere und im zweiten Durchgang sogar bessere Mannschaft. Den Belgiern fiel auch nach der Einwechselung ihres lange verletzten Stürmerstars Romelu Lukaku (81.) nichts mehr ein.
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Am freien Tag der Spanier wurde der 20-Jährige im Thaub, dem traditionellen arabischen weißen Gewand, gesichtet und abgelichtet. Auf der WM-Bühne war der 20 Jahre alte Stürmer, der mit sechs nach Spanien kam und dessen Eltern aus Guinea-Bissau stammen, noch nicht zu sehen. Aber der Barcelona-Stürmer ist zumindest eine große Joker-Option gegen Deutschland. Im Testspiel gegen Jordanien (3:1) war Fati zurück ins Nationalteam gekehrt – zwei Jahre nach seinem Debüt beim 1:1 gegen Deutschland in der Nations League. Gegen Jordanien gelang Fati gleich ein Tor, er bestätigte damit seine lange fragliche WM-Nominierung. "Da waren bis zur letzten Minute Zweifel", sagte Enrique. Fati hatte bei der EM 2021 verletzt gefehlt und auch immer wieder mit den immens gestiegenen Erwartungen zu kämpfen.
Japan – Costa Rica 0:1
Mit einem späten Traumtor hat Costa Rica Deutschland-Besieger Japan gestoppt und die DFB-Elf für vier weitere Tage im WM-Turnier gehalten. In der 81. Minute schlenzte Keysher Fuller den Ball in den Winkel und dürfte damit auch bei Manuel Neuer und Co. für Jubelstürme gesorgt haben. Costa Ricas überraschender 1:0 (0:0)-Sieg in Al-Rajjan ist für das deutsche Team vor dem Abendspiel (20.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) gegen Spanien eine riesige Hilfe – was das genau für die deutschen Chancen bedeutet lesen Sie hier.
Anders als beim Deutschland-Spiel, als sich Japan auf schnelle Balleroberungen und Konter verließ, half Kamada und seinen Kollegen das enorme Tempo diesmal zunächst wenig. Mit dem Ball am Fuß fiel den Japanern nicht viel ein. Echte Torchancen blieben in der kompletten ersten Halbzeit aus. Manch ein Zuschauer wird sich gefragt haben, wie die DFB-Elf gegen dieses japanische Team verlieren konnte.
Zum tristen Mittagskick kam hinzu, dass im Ahmad bin Ali Stadion quasi keine Stimmung herrschte. Nach dem Wechsel brachte Moriyasu direkt Deutschland-Schreck Takuma Asano, der mit Tempo und Technik helfen sollte, das massive Bollwerk des Außenseiters endlich zu überwinden. 25 Sekunden nach Wiederanpfiff schloss Hidemasa Morita wuchtig ab, doch Keylor Navas entschärfte exzellent. Japan wurde fortan gefährlicher und mutiger, das Remis war der Truppe um Europa-League-Sieger Kamada nicht genug. Aus dem Nichts kam plötzlich Costa Rica. Der Schlenzer von Fuller, 28 Jahre alter Profi des CS Herediano aus der ersten Liga in Costa Rica, war die erste nennenswerte Chance - und brachte die Entscheidung. Auch weil Kapitän und Costa-Rica-Ikone Navas in der nun hektischen Schluss-Drangphase der Japaner seinen Kasten sauberhielt.