WM-Tickets Die Hoffnung stirbt zuletzt

Gut drei Wochen vor Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft kommen 42.495 WM-Tickets aus nicht genutzten Kontingenten wieder in den Verkauf. Selbst Karten für Spiele der deutschen Elf sind wieder zu haben.

Freudige Nachricht für bislang leer ausgegangene Fußball-Fans und Erfolg für das Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft: 22 Tage vor dem Anpfiff stehen 42.495 WM-Karten wieder zur Verfügung - darunter auch fast 5000 Tickets für die drei Vorrundenspiele der deutschen Nationalmannschaft. Dies teilte das OK am Donnerstag mit. Es handelt sich dabei in erster Linie um nicht verkaufte VIP-Karten des Schweizer Vermarkters iSe, die nun zu regulären Preisen angeboten werden. Zuerst wandern sie in das Options-Programm, in dem Fans sich das Vorkaufsrecht sichern konnten. Die dann noch übrig bleibenden Billets fließen in den freien Verkauf.

"Wir können die überaus erfreuliche Feststellung treffen, dass fast drei Millionen Karten nicht nur verkauft, sondern auch schon zugestellt sind", sagte OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt. Dies entspreche einer Quote von über 95 Prozent. Doch damit will sich das OK, das gemeinsam mit dem Fußball-Weltverband FIFA nicht nur für ausverkaufte, sondern auch voll besetzte WM-Arenen sorgen will, nicht zufrieden geben. "Bis zum Turnierbeginn ist es nun Ziel aller Beteiligten, den 100 Prozent immer näher zu rücken", kündigte Schmidt an.

Auch Tickets für Vorrundenspiele der DFB-Elf wieder zu haben

Die 42.495 Karten, über die sich Fans nun wieder freuen können, dürften fast gänzlich aus dem iSe-Kontingent stammen, das sich auf insgesamt über 340.000 Tickets belaufen soll. Dafür hatte iSe 170 Millionen Euro bezahlt. Allerdings fanden auch die im Falle der deutschen Partien zwischen 2199 und 3299 Euro teuren Karten nicht den erhofften Absatz: Drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel am 9. Juni gegen Costa Rica stehen daher exakt 4888 Karten für die drei DFB-Partien wieder zur Verfügung.

Die nun neuen Rückläufe basieren vor allem auf einem frühzeitig getroffenen "Memorandum of understanding". Darin hatten der Fußball- Weltverband FIFA und das OK zwei Stichtage gesetzt, an denen iSe noch eine bestimmte Anzahl nicht an den betuchten Kunden gebrachter Karten haben darf. Am Montag waren es 25.000, am 1. Juni kann der Vermarkter noch 12.500 Karten für Last-Minute-Käufe zurück halten. Hochgerechnet dürfte iSe zum 15. Mai also knapp 70.000 VIP-Tickets nicht verkauft haben.

Leere Ränge vermeiden

Das OK, das auf die Rückgabe der Karten zum Wohle der Fans gedrungen hatte, will eines unbedingt vermeiden: leere Ränge, wie sie beispielsweise bei der WM in Japan und Südkorea zu sehen waren. "Das gemeinschaftliche Ziel aller Beteiligten sind nicht nur ausverkaufte, sondern voll besetzte Stadien", sagte OK-Sprecher Jens Grittner. iSe-Chef Georg Taylor Taylor hatte es in der "Süddeutschen Zeitung" bereits vorausgeahnt: "Ich bekomme sicher bald die nächste Anfrage von OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt."

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