Gedenkfeier Uli Hoeneß dankt Franz Beckenbauer für das Sommermärchen – und wettert gegen die AfD

Uli Hoeneß spricht sich für Nationalstolz aber gegen die AfD aus
Uli Hoeneß bei der Trauerrede für den verstorbenen Franz Beckenbauer
© Bernd Feil / Imago Images
Auf der Trauerfeier für Franz Beckenbauer hat der ehemalige Bayern-Boss Uli Hoeneß dem "Kaiser" dafür gedankt, dass er die Deutschen mit dem Sommermärchen 2006 stolz gemacht habe. Diesen "Prozess" sollte Deutschland jetzt wiederholen – aber ganz ohne die AfD.

Der frühere Boss des FC Bayern München, Uli Hoeneß, hat bei der Verabschiedung von Franz Beckenbauer in der Münchner Allianz-Arena eine bewegende Trauerrede gehalten. Bei der Würdigung sämtlicher erfolgreicher Lebensstationen hob er besonders den durch Beckenbauer mitinitiierten positiven Stolz vieler Deutscher auf ihr Land hervor. Das durch Beckenbauer nach Deutschland geholte Turnier 2006, dass als Sommermärchen in die Geschichte einging, habe dazu "einen Prozess angestoßen" und genau dass sei auch für die Zukunft wieder wünschenswert. Mit aller Klarheit betonte Hoeneß jedoch, dass er die AfD in diesem Zusammenhang "nicht dabeihaben" möchte.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Hoeneß sich über die Rechtsaußen-Partei mokiert. Im Herbst 2023 etwa sagte er in einem Statement: "Wenn die Regierung einigermaßen arbeiten würde, würden sich die Anteile der AfD halbieren", womit er zeitgleich zu einem Rund-um-Schlag gegen die aktuelle Ampel-Regierung ausholte.

Nicht die erste AfD-Kritik von Hoeneß

Im Jahr 2013 fand Hoeneß ebenfalls klare Worte, indem er seine Gefühlslage zu Rechtsradikalen im Allgemeinen zeigte: "Der FC Bayern duldet keine Nazis!" Entsprechende Gruppierungen hätten Stadion-Verbot in München gehabt. "Wir wollen nicht das Geld von Leuten, die nicht bereit sind, sich in die Gesellschaft zu integrieren", so der Ex-Bayern-Boss.

Neben Hoeneß sprachen bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer weitere Politiker. Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Söder würdigten als Vertreter der Politik die Verdienste Beckenbauers. Von Vereinsseite sprach neben Hoeneß Präsident Herbert Hainer. 

Der 72-jährige Hoeneß ist als Vertreter der Spielergeneration um Franz Beckenbauer ein besonders enger Weggefährte des Verstorbenen. Der "Kaiser" sei die "größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte".

Quelle:  ARD

km

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