Onlineerfolg @SochiProblems Lustige Tweets von der Chaos-Olympiade

Es war nur ein Spaß eines kanadischen Studenten. Doch der Twitter-Account #SochiProblems ist binnen Tagen zum ersten digitalen Star der Olympischen Winterspiele von Sotschi avanciert.

Als der Kanadier Alex Broad am 4. Februar den Twitter-Account @SochiProblems anlegte, war das eigentlich nur das Resultat eines langweiligen Unitages. So erzählte es der 20-jährige Journalismus-Student zumindest dem "Toronto Observer". Doch nur wenige Tage später hat @SochiProblems beinahe 300.000 Follower - und ist somit wohl die erste große Erfolgsgeschichte der Olympischen Spiele von Sotschi 2014.

"Ich saß im Unterricht und sollte eigentlich nach neuen Nachrichten suchen", sagte Broad dem "Toronto Observer". "Doch an diesem Tag war das sehr, sehr zäh." Er stieß auf einen Tweet eines kanadischen Sportjournalisten, der aus Sotschi berichtet. Da kam Broad auf die Idee mit dem Twitter-Account, schrieb zwei Tweets, doch nichts passierte. Er dachte sich "Wenn ich fünfzehn Follower bekomme, wäre das cool." Er loggte sich aus und ging seinem normalen Tagwerk nach.

"Das hat mich umgehauen"

Als er sich das nächste Mal einloggte, hatte sich die Zahl seiner Follower verzehnfacht. "Ich konnte nicht glauben, wie sehr die Followerzahl gestiegen war. Das hat mich umgehauen," sagte Broad dem "Toronto Observer". Doch es war nicht nur die Anzahl derer, die @SochiProblems folgten, sondern auch, wie sehr Medien auf den Twitter-Account ansprangen: "ABC News", "Washington Post" und die "Huffington Post" berichteten über @SochiProblems.

Zwei Sachen möchte Broad mit seiner Twitter-Initiative zeigen. Zum einen sagt er: "Obwohl Wladimir Putin 51 Milliarden Kanadische Dollar (umgerechnet rund 34 Milliarden Euro, d. Red.) für die Vorbereitungen der Olympischen Spiele ausgegeben hat, untertrifft das Ergebnis dennoch die Standards der Ersten Welt, die viele Besucher und Journalisten erwartet hatten." Zum anderen ist ihm angesichts der Bilder und Berichte aus Sotschi aufgefallen: "Wir haben es so gut hier in Kanada und den USA und ich glaube nicht, dass uns das immer bewusst ist." Und sollte dem Journalistik-Studenten Broad wegen @SochiProblems ein Job als Sportjournalist angeboten werden, wäre das "unglaublich", wie er sagt. Es wäre wohl eine ziemlich überraschende Folge eines langweiligen Unitages.

tkr

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