"Wir sind hier für etwas Großes, so viel ist klar": Mit diesem Statement hatte Kapitän Dennis Schröder unmittelbar vor Beginn der Basketball-Weltmeisterschaft in Japan, Indonesien und auf den Philippinen die ambitionierten Ziele der deutschen Mannschaft deutlich gemacht. Und nach dem guten Start ins Turnier darf man in der Tat hoffen, dass die Serie von WM-Pleiten des DBB in diesem Jahr ein Ende findet.
Deutschlands Basketballer wollen WM-Flaute beenden
Erst eine Medaille hat Deutschland bisher bei einer Basketball-WM gewonnen: Bronze 2002 in den USA. Angeführt wurde das Team damals von einem gewissen Dirk Nowitzki, der sich in den folgenden Jahren zu einem der besten NBA-Spieler aller Zeiten entwickeln sollte und erst vor wenigen Tagen in die Naismith Memorial Hall of Fame, die Ruhmeshalle des Basketballs in Springlfield, Massachusetts aufgenommen wurde.
Nach dem Platz auf dem Treppchen ging es für den DBB bergab: 2006 war das Viertelfinale gegen die USA Endstation, 2010 setzte es mit einer Niederlage gegen Angola sogar das Vorrundenaus und 2014 qualifizierte sich das Team nach mieser EM erst gar nicht.
Vor vier Jahren in China verkündete der damalige Bundestrainer Henrik Rödl selbstsicher: "Wir haben das beste Team, das Deutschland je hatte." Nur ein paar Tage später verlor seine Mannschaft gegen die Dominikanische Republik und flog erneut in der Vorrunde aus dem Turnier.
Doch was Rödl 2019 so leichtfertig von sich gab, ist nach Ansicht vieler Experten jetzt Realität. Mit einer von Absagen und Verletzungen geschwächten Truppe erkämpften sich die DBB-Recken unter ihrem neuen Trainer Gordon Herbert bei der Heim-EM im vergangenen Jahr bereits die Bronzemedaille. Und in diesem Jahr sind die Deutschen deutlich besser aufgestellt: Mit Dennis Schröder, Daniel Theis und den Brüdern Franz und Moritz Wagner verfügt die Mannschaft über ein Gerüst aus NBA-Profis, das sich schon in den Vorbereitungsspielen als äußerst stabil erwiesen hatte.
Sogar der Basketball-Weltverband sah das so. Kurz vor dem WM-Start veröffentlichte die Fiba die dritte Ausgabe ihres Power Rankings, basierend auf dem nominierten Kader und den zuletzt gewonnenen Eindrücken aus den Vorbereitungsspielen: Die DBB-Auswahl konnte sich in der Rangliste um drei Plätze verbessern und liegt nun hinter den USA an Rang zwei, eine Position, die – sollte sie am 10. September in Manila bestätigt werden – für die Deutschen die Erfüllung eines Traumes bedeuten würde.