Traueraktion In Kanada stehen massenhaft Eishockeyschläger vor den Haustüren - aus traurigem Anlass

Eishockey - das ist der Nationalsport Kanadas. Umso mehr erschütterte die Kanadier das tödliche Busunglück einer Nachwuchsmannschaft. Eine Welle des Mitgefühls schwappt jetzt durch das Land.

Das Junioren-Eishockeyteam der Humboldt Broncos war in der vergangenen Woche in der kanadichen Provinz Saskatchewan zu einem Spiel gegen die Hawks in der Stadt Nipawin, rund 150 Kilometer entfernt, unterwegs - die Auswärtsfahrt endete in einer Katastrophe: Auf dem Highway 35 stieß der Teambus in der ländlichen Region bei Tisdale mit einem Sattelschlepper zusammen.

Bei dem Unglück starben 15 Menschen, 14 kamen mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus. An Bord des Busses befanden sich überwiegend junge Spieler zwischen 16 und 21 Jahren. Die Unfallursache ist weiter unklar.

Busunglück geschah auf schnurgerader Strecke

Die Junior-Eishockeyliga gilt als Sprungbrett für Eishockeytalente, um später für eine College-Mannschaft in den USA oder Kanada zu spielen. Eishockey ist in Kanada quasi Nationalsport und ähnlich beliebt und verbreitet wie Fußball in Deutschland.

Dementsprechend löste der Unfall im ganzen Land, aber auch weit darüber hinaus, große Bestürzung aus. Premierminister Justin Trudeau schrieb nach dem Unglück bei Twitter: "Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Eltern durchmachen, und mein Herz ist bei allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind."

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Scott Moe, Premier der Provinz Saskatchewan, schrieb: "Worte können den Verlust, den wir heute Nacht fühlen, nicht beschreiben."

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"Es ist ein furchtbarer Unfall, mein Gott", sagte Hawks-Präsident Darren Opp. "Onkel und Mütter und Väter warten darauf zu hören, ob ihre Söhne und Neffen okay sind." Broncos-Vereinspräsident Kevini Garinger teilte mit: "Unsere Broncos-Familie steht unter Schock, während wir versuchen, unseren unglaublichen Verlust zu verarbeiten."

Kanada trauert um Nachwuchs-Eishockeyspieler

Auch zahlreiche andere Politiker, Sportler und Fans bekundeten ihr Beileid. In der amerikanischen Profiliga NHL wurde der Toten gedacht. "Heute ist mein Herz in Humboldt," schrieb Eishockeystar Steven Oleksy von den Anaheim Ducks. Der Deutsche Eishockey-Bund schrieb auf Twitter: "Absolut schockiert! Unser inniges Mitgefühl geht an die Eltern und die gesamte Gemeinde in Humboldt."

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Der Spendenaufruf einer Frau aus dem Heimatort der Humboldt Broncos brachte innerhalb weniger Stunden zehntausende kanadische Dollar für die Opfer zusammen.

Unter dem Motto "Sticks Out For Humboldt" ("Schläger raus für Humboldt") verleihen indes Kanadier und Menschen weltweit ihrer Bestürzung und ihrem Entsetzen Ausdruck. Vor Tausenden Haustüren und Firmeneingängen stehen Eishockeyschläger und Kerzen. Mit der Geste soll die Trauer um das Team der jungen Eishockeyspielern gezeigt werden. In sozialen Medien posteten viele unter dem Hashtag "#SticksOutForHumboldt" Bilder der bewegenden Aktion.

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mit AFP- und DPA-Material

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