Der Super Bowl ist eines der größten Sportereignisse der Welt. Auch in Deutschland schalten immer mehr ein, wenn das spektakuläre Saisonfinale ansteht. Gespielt wird diesmal im SoFi-Stadium in Inglewood, Kalifornien – nur wenige Kilometer von Los Angeles entfernt. Es treffen die Cincinatti Bengals gegen die Los Angeles Rams aufeinander. Für die Rams ist es ein Heimspiel im eigenen Stadion – das ist überhaupt erst zum zweiten Mal in der NFL-Geschichte der Fall. Rund 70.000 Menschen werden im Stadion zugegen sein. Es handelt sich um das 15. Aufeinandertreffen der beiden Teams. Die Bengals gewannen bisher acht Mal, die Rams sechs Mal.
Die wichtigsten Regeln
1. Jede Mannschaft darf elf Spieler auf das Feld schicken. Der Kader besteht aus bis zu 50 Personen.
2. Der Quarterback ist der Star auf dem Platz. Er sagt die Spielzüge an und verteilt die Bälle. Alle haben zu machen, was er vorgibt.
3. Jedes Team hat vier Versuche, um den Ball zehn Yards nach vorne zu bringen. Rückpässe sind nicht erlaubt. Schaffen sie die etwa neun Meter, dann bekommen sie vier neue Versuche. Ziel des Spiels ist es, denn Football so in die Endzone des gegnerischen Teams zu tragen.
4. Für einen Touchdown gibt es sechs Punkte. Der anschließende "Kick" wird, wenn das gelbe Tor am Ende des Spielfelds getroffen wird, wird mit einem weiteren Punkt belohnt. Versucht ein Team stattdessen einen erneuten Touchdown gibt es bei Erfolg noch mal zwei Punkte. Für einen Schuss durch das Tor ohne vorherigen Touchdown erhält man drei Punkte.
5. Die eigentliche Spielzeit beträgt 60 Minuten, die in vier "Quarter" á 15 Minuten aufgeteilt ist. Mit Spielunterbrechungen, Auszeiten und Werbepausen dauern Spiele meistens aber viel länger – meist drei bis vier Stunden. In der Mitte des Spiels findet die legendäre Halbzeitshow statt. Dieses Jahr sollen sich Eminem, Snoop Dogg, Dr. Dre, Kendrick Lamar sowie Mary J. Blige die Bühne teilen (mehr Infos zur Halbzeitshow weiter unten).
Das sollten Sie über Quaterback Joe Burrow von den Cincinnati Bengals wissen
1. Joseph Lee Burrow, genannt Joe, von den Cincinnati Bengals ist gerade einmal 25 Jahre alt und es ist überhaupt erst seine zweite Saison in der NFL.
2. In der High School spielte er auch noch Basketball. Mit durchschnittlich 20 Punkten zählte er zu den besten Nachwuchsspielern in seinem Heimatstaat Ohio.
3. Er ist in Athens, Ohio, aufgewachsen. Mit einer Armutsrate von 30 Prozent ist die Kleinstadt eine der ärmsten Gegenden der USA. Als Burrow mit dem Heisman-Preis für den vielversprechendsten Spieler in der College-Liga ausgezeichnet wurde, berichteter er bei seiner Dankesrede davon, wie er als Jugendlicher unter Hunger litt. Nach dem emotionalen Auftritt spendeten Amerikanerinnen und Amerikaner rund 500.000 Dollar für diverse Hilfsprogramme in der Gegend.
4. Als Burrow kürzlich von Journalisten auf seine dicke und verzierte Kette angesprochen wurde, sagte er: "Die Diamanten sind auf jeden Fall echt. Ich verdiene zu viel Geld, um gefälschte zu haben."
5. Es war mitnichten immer klar, dass Burrow einmal eine solche Karriere hinlegen wurde. Noch in seiner College-Zeit beschimpfte ein Trainer ihn mit den Worten: "Du wirfst wie ein Mädchen." Später verließ Burrow das Team, sagte aber heute, das Mobbing damals habe ihn stärker gemacht.
6. In der Umkleide steht ein Schachbrett. In Pausen und Unterbrechungen spielt Burrow gegen seine Mitspieler. Sein Schachwissen hat er in Online-Kursen geschult.
Das sollten Sie über Quaterback Matthew Stafford von den Los Angeles Rams wissen
1. Eigentlich ist Staffords erster Vorname John. Aber bereits seit seiner Kindheit wird er bei seinem zweiten – Matthew – gerufen.
2. Stafford ist erst zu Beginn dieser Saison nach zwölf Jahren von den Detroit Lions zu den LA Rams gewechselt.
3. Stafford hält zahlreiche NFL-Rekorde. Er war zum Beispiel der jüngste Quarterback, der fünf oder mehr Touchdowns in nur einem Spiel geworfen hat. Gleichzeitig ist er aber auch der Quarterback, der die meisten Fehler macht. Das liegt vor allem daran, dass er immer mit großem Risiko spielt.
4. Bis zu dieser Saison hatte Stafford in den zwölf Jahren in der NFL noch nie ein Playoff-Spiel gewonnen.
5. Er ist Vater von vier Töchtern. Sollte einmal ein Film über ihn gedreht werden, wünscht er sich, dass Leonardo DiCaprio ihn spielt.
6. Mit 34 Jahren ist er nur zwei Jahre jünger als der Trainer der LA Rams Sean McVay. Auch Zac Taylor, der Trainer der Bengals, ist erst 38 Jahre alt. Damit treffen in diesem Finale zwei Coaches unter 40 aufeinander. Eine Ausnahme in der NFL, in der die meisten Teams von älteren Herren trainiert werden.
Die wichtigsten Fun-Facts zum Mega-Event
1. Nach Thanksgiving ist der Super-Bowl-Sonntag der Tag, an dem in den USA das meiste Essen konsumiert wird. Vor allem Chicken-Wings sind beliebt. Laut Schätzungen des "National Chicken Council" werden während des diesjährigen Super-Bowls 1,42 Milliarden Hähnchenflügel verzehrt. Aneinandergereiht könnte man die Wings dreimal um die Erde legen. Ebenfalls verzehrt werden rund 3600 Tonnen Guacamole.
2. Die Show in der Halbzeit ist legendär. In diesem Jahr treten gleich fünf Superstars auf: Eminem, Dr. Dre, Snoop Dogg, Kendrick Lamar und Mary J. Blige. Zusammengerechnet haben die fünf insgesamt 44 Grammys gewonnen. Snoop Dog ist trotz 17 Nominierungen der einzige, der nie einen der begehrten Musik-Preise erhalten hat. Eminem ist mit 15 Grammys der höchstdekorierte der Gruppe.
3. Es wird erwartet, dass mehr als 100 Millionen Fans weltweit nur für die Shows einschalten. Anders als viele denken mögen, werden die Stars der "Halftime Show" von der NFL für ihren Auftritt nicht bezahlt. Lediglich die Kosten für die Technik, Bühne oder Kostüme werden übernommen.
4. Im Durchschnitt dauert der Auftritt in der Halftime-Show 13 Minuten. Der Broadway-Star Carol Channing war 1970 die erste Musikerin, die jemals in der Halbzeit des Super-Bowls auftrat.
5. Rund um den Super-Bowl geben Amerikaner geschätzt 1,3 Milliarden Dollar aus.
6,5 Millionen Dollar kostet ein Werbespot
6. Die New England Patriots und die Denver Broncos haben jeweils fünf Mal im Super-Bowl verloren und sind damit die beiden Teams mit den meisten Finalniederlagen.
7. Ein Ticket für den ersten Super-Bowl 1967 kostete 12 Dollar. Bei den vergangenen fünf Super-Bowls mussten Fans durchschnittlich etwa 6214 Dollar für eine Eintrittskarte bezahlen. Das liegt vor allem daran, dass viele Tickets weiterverkauft werden. Bei dem diesjährigen Super-Bowl kostet das billigste Ticket um die 5000 Dollar – 29 Prozent weniger als im Vorjahr.
8. Die Bengals sind eins von zwölf Teams in der NFL, das noch nie einen Super-Bowl gewonnen hat. Vor 33 Jahren standen sie zuletzt im Finale.
9. Die sogenannte "Vince Lombardy Trophy", die am Ende dem siegreichen Team überreicht wird, wird seit dem ersten Super-Bowl 1967 vom legendären Schmuckhersteller Tiffany produziert – in einer Werkstatt in Cumberland im Bundesstaat Rhode Island.
10. Im vergangenen Jahr erhielten die Spieler von den Tamba Bay Buccaneers jeweils 150.000 Dollar Bonus für ihren Sieg im Super Bowl. Die unterlegenen Chiefs bekamen immerhin noch 75.000 Dollar.
11. Beide Quarterbacks tragen die Nummer 9 auf dem Trikot.
12. Eine Nacht im Hotel in der Nähe des Stadions kostet im Durchschnitt 340 Dollar.
13. Am Super-Bowl-Sonntag werden etwa 49,2 Millionen Flaschen Bier in den USA konsumiert. Das sind 90 Prozent mehr als an einem regulären Sonntag.
14. Am Montag nach dem NFL-Finale werden nach Schätzungen rund 17 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner ihre Arbeit verpassen. Zusammengerechnet kostet die Wirtschaft das etwa vier Milliarden Dollar.
15. Ein 30 Sekunden langer Werbespot kostet während des Super-Bowls dieses Jahr rund 6,5 Millionen Dollar. Damit ist der Preis in den vergangenen 20 Jahren um sagenhafte 195 Prozent gestiegen. Dafür werden die Unternehmen auch belohnt: Werbung im Finale ist etwa 20 Mal effektiver als an jedem anderen Tag. Alleine der Bierhersteller Anheuster-Busch hat in den vergangenen Jahren 482, 3 Millionen Dollar für Werbung ausgegeben. Coca-Cola dagegen indes verzichtet bereits zum zweiten Mal auf einen Werbespot.
16. Traditionell übergießt sich das siegreiche Team gegenseitig mit dem Erfrischungsgetränk Gatorade. Weil das in verschiedenen Farben erhältlich ist, kann man darauf wetten, welche Farbe dieses Mal zum Einsatz kommt. Am einfachsten dürfte das bei einem Sieg der Bengals sein. Gemäß ihrer Vereinsfarben nutzen sie immer die orangefarbene Version des Getränks.