Siegerehrung

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Ungehörig

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Der FC Chelsea hat überraschend die Premiere der neuen Klub-Weltmeisterschaft im XXL-Format gewonnen. Bei der Siegerehrung im US-Bundesstaat New Jersey schummelt sich auch US-Präsident Donald Trump ins Bild - anstatt, wie es sich gehört, diesen großen Moment den Spielern zu überlassen.
Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbandes RFEF, küsst die spanische Nationalspielerin Aitana Bonmati

Kuss-Skandal Spanische Nationalspielerinnen drohen mit Streik – so lange Rubiales Verbandschef ist

Sehen Sie im Video: Spanische Nationalspielerinnen drohen mit Streik – so lange Rubiales Verbandschef ist.




Es ist eine starke und eindeutige Botschaft. Das Team der spanischen Frauen-Nationalmannschaft, das erst kürzlich den Weltmeister-Titel geholt hat, droht damit, nicht mehr anzutreten, solange Verbandschef Luis Rubiales noch im Amt ist. Das teilten sie am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung über ihre Gewerkschaft mit. Rubiales hatte bei der Siegerehrung der spanischen Fußball-Weltmeisterinnen die Spielerin Hermoso ungefragt auf den Mund geküsst. Hermoso erklärte, sie habe sich als Opfer eines Übergriffs gefühlt, eines impulsiven, machohaften Aktes, der unangebracht gewesen sei und dem sie nicht zugestimmt habe. Am Freitag haben sich in Madrid die Proteste verstärkt, nachdem klar wurde, dass Rubiales auf einer Sondersitzung des spanischen Fußballverbands einen Rücktritt weiterhin ablehnt. Nun hat auch Spaniens oberste Sportbehörde beim nationalen Sportgerichtshof die Suspendierung des Verbandschefs beantragte. Eine Entscheidung könnte bereits in wenigen Tagen vorliegen.
Luis Rubiales

Kuss-Skandal Luis Rubiales: "Ich werde nicht zurücktreten"

Gleich mehrfach betonte Luis Rubiales seine Haltung am Freitag: "Ich werde nicht zurücktreten", sagte der Präsident des spanischen Fußballverbands auf einer Sondersitzung. Diese war einberufen worden, weil Rubiales wegen seines Verhaltens beim WM-Sieg der spanischen Fußballfrauen in der Kritik steht. Der Verbandschef hatte bei der Siegerehrung im australischen Sydney der Spielerin Jenni Hermoso einen Kuss auf den Mund gedrückt.
Bei der Sitzung am Freitag beschrieb Rubiales den Kuss als ein "kleines Küsschen", das "spontan, gegenseitig, euphorisch und einvernehmlich" gewesen sei. Hermoso habe den Körperkontakt initiiert, indem sie ihn an den Hüften hochgehoben habe. Auf die Frage, ob er ihr "einen kleinen Kuss" geben dürfe, habe sie "Ok" gesagt. Hermoso selbst hatte am Mittwoch Sanktionen gefordert. Zudem müsse es Maßnahmen geben, um Fußballerinnen vor Handlungen wie diesen zu schützen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Spielergewerkschaft und ihrer Agentur.
Rubiales hatte in einer ersten Reaktion nach dem Spiel seine Kritiker als "Idioten" bezeichnet, auf dem Heimflug von Sydney machte er einen Rückzieher und veröffentlichte ein Entschuldigungsvideo. Dieses erfüllte jedoch nicht ganz seinen Zweck. Premierminister Pedro Sanchez bezeichnete es als "nicht ausreichend". Nach einem "Mea Culpa" klang Rubiales' Rede am Freitag nicht. Er sprach von "falschem Feminismus", der eine Geißel für das Land sei. Gegen den Versuch, ihn gesellschaftlich zu ermorden, werde er kämpfen, auch vor Gericht.
Der Fußball-Weltverband FIFA hatte am Donnerstag ein Disziplinarverfahren gegen Rubiales eingeleitet, die spanische Regierung will die Affäre vor ein Sportgericht bringen. Sollte der Kuss nicht einvernehmlich gewesen sein, könnte Rubiales in Spanien wegen sexueller Gewalt verurteilt werde, auf Grundlage eines Gesetzes, das im vergangenen Jahr von den Sozialisten eingeführt worden war.