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Milchindustrie-Verband In Deutschland wird wegen hoher Preise weniger Milch getrunken – nun könnte sie wieder billiger werden

Ein Supermarktregal mit Milch
Im vergangenen Jahr lag der durchschnittliche Erzeugerpreis für Milch auf einem Rekordniveau von 53 Cent pro Kilo
© Carsten Milbret / Picture Alliance
Zuletzt ist der Milchverbrauch in Deutschland aufgrund der hohen Preise zurückgegangen. Nun könnte sich der gesunkene Verbrauch laut Milchindustrie-Verband dieses Jahr positiv auf die Supermarktpreise für Milch auswirken. Auch andere Milchprodukte könnten deshalb günstiger werden. 

Dieser Beitrag erschien zuerst bei RTL.de 

Der Milchindustrie-Verband geht davon aus, dass die Erzeugerpreise, die die Bauern für ihre Lieferungen an die Molkereien bekommen, nicht auf dem Ende 2022 erreichten Rekordniveau von 60 Cent pro Kilo bleiben werden. Einerseits haben die Bauern mehr Milch geliefert, andererseits ist die Nachfrage wegen der hohen Preise zurückgegangen, sagte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbands (MIV), am Dienstag in Berlin.

"Das wird Konsequenzen haben für die Rohmilchpreise, keine Frage", fügte Stahl hinzu, der im Hauptberuf Vorstandschef der Allgäuer Hochland-Gruppe ist. "Da wird es auch im Laufe des Jahres 23 nach unten gehen."

Was die Verbraucher im Einzelhandel für Milch, Butter, Käse und andere Milchprodukte zahlen, hängt nicht nur von den Erzeugerpreisen ab, sondern auch von der Preiskalkulation der Supermarktketten und anderen Faktoren. Doch spiegelt sich das Auf und Ab der Erzeugerpreise in der Regel auch in den Verkaufspreisen im Supermarkt wider.

Wegen hoher Preise: Milchverbrauch in Deutschland gesunken

Der durchschnittliche Erzeugerpreis für Milch im Laufe des Jahres 2022 erreichte laut Verband ebenfalls ein neues Rekordniveau von 53 Cent pro Kilo.

Anders als im Einzelhandel werden die Erzeugerpreise für Milch in Kilo und nicht in Litern angegeben. Ein Liter entspricht laut MIV 1,03 Kilogramm, denn Milch ist wegen des Fettgehalts und anderer Inhaltsstoffe ein wenig schwerer als Wasser.

Wegen der hohen Preise ist nach Worten Stahls der Milchverbrauch in Deutschland gesunken. Vor allem der Absatz der teureren Biomilch hat gelitten. "Wir hoffen, dass mit Abflauen der Krisensituation der Biomarkt zurückkommt", sagte Hauptgeschäftsführer Eckhard Heuser.

Der Milchkonsum in Deutschland ist in den vergangenen Jahren bereits gesunken, 2021 waren es nach Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung knapp 48 Kilo pro Kopf. Die Branche geht davon aus, dass der Trend anhält. 

RTL.de, (dpa/aze)

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