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EVG droht vor neuer Tarifrunde mit Warnstreiks
STORY: Die Bahngewerkschaft EVG pocht zum Auftakt einer neuen Runde der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn auf ein verbessertes Angebot. Kristian Loroch, EVG-Verhandlungsführer: "Wenn wir verspüren, dass der Arbeitgeber erneut nicht die konstruktive Verhandlung am Tisch will. Wir haben das ja schon einmal hinter uns, auch hier in Fulda, wo nicht wir abgereist sind, sondern der Arbeitgeber abgereist ist nach bereits einem Tag. Dann drohen natürlich auch erneute Warnstreiks bis hinauf zu einer möglichen Urabstimmung mit dann unbefristeten Streiks. Aber der Arbeitgeber, die Arbeitgeberseite, hat das ja in der Hand." Trotzdem hoffe man auf positive Ergebnisse aus den Gesprächen, sagte Loroch. Das Thema Mindestlohn sei aus dem Weg geräumt. "Also, das wird hier nicht Verhandlungsgegenstand sein, sondern es geht um unsere zentrale Forderung der 650 Euro als Mindestbetrag. Und wenn der Arbeitgeber verkündet, er hat hier acht bis zehn Prozent angeboten, so wird er dabei aber nicht vollständig zitiert, zumindest das Angebot nicht vollständig zitiert, weil das eine Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Und das heißt, wir sind für das, was wir fordern, nämlich ein Jahr Laufzeit, bei fünf bzw. vier Prozent, wenn man das herunterrechnet." Bahn-Personalvorstand Martin Seiler hält dagegen. Man habe sich sehr gestreckt und das größte Angebot der Bahn vorgelegt. "Und wir wollen jetzt auch wirklich zu Ergebnissen kommen. Alle warten darauf und zu Recht. Unsere Mitarbeitenden warten auf mehr Geld, endlich Lohnerhöhungen, die dringend notwendig sind. Unsere Reisenden warten auf Planbarkeit, gerade jetzt, wo es auf die Ferienzeit zugeht. Und deswegen liegen vor uns drei arbeitsreiche Tage, die wir gestalten wollen. Und zwar so gestalten wollen, dass wir tatsächlich auch zu Ergebnissen kommen." Die Gewerkschaft verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Die Bahn hat zehn Prozent mehr Lohn für untere und mittlere Einkommen, acht Prozent mehr Geld für höhere Einkommen sowie zusätzlich 2850 Euro Inflationsausgleichsprämie für alle angeboten. Vor rund zehn Tagen hatte die EVG einen geplanten 50-stündigen Warnstreik bei der DB abgesagt. Zuvor hatten Gewerkschaft und Konzern vor Gericht einen Vergleich geschlossen. Teil der Abmachungen sind zügige Tarifverhandlungen.