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Lkw-Fahrer streiken erneut an Raststätte Gräfenhausen
STORY: Erneut ist die Autobahn-Raststätte Gräfenhausen bei Darmstadt in Hessen zum Schauplatz eines Arbeitskampfes geworden. Dort streiken seit einigen Tagen LKW-Fahrer aus Zentralasien und dem Kaukasus wegen ausstehender Lohnzahlungen. Am Mittwoch wurden auf beiden Seiten der A5 rund 120 Lastwagen gezählt, die auf den zwei Rastplätzen in Gräfenhausen geparkt waren. Der überwiegende Teil der streikenden Fahrer soll bei derselben polnischen Spedition beschäftigt sein. Die meisten von ihnen sollen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi seit Mai kein Gehalt mehr bekommen haben. So wie dieser Fahrer aus Usbekistan: "Ich verlange, dass sie mir mein Gehalt zahlen, das sie seit zwei Monaten und 23 Tagen einbehalten haben." Gewerkschaften und Freiwillige sind vor Ort, um die Fahrer mit Wasser und Lebensmitteln zu versorgen. Die Fahrer sind nicht bei der Spedition festangestellt, sondern über sogenannte Dienstleistungsverträge nach polnischem Recht beschäftigt. Michael Rudolph, Vorsitzender DGB Hessen-Thüringen "Also das was dahinter liegt, ist ein brutales Konkurrenzmodell innerhalb der Lieferketten. Die Auftraggeber drücken die Preise, indem sie immer die günstigsten auswählen. Und ich sage mal - der Konkurrenzdruck und der Geiz der Auftraggeber ist die Lohnarmut der Fahrer, die jetzt hier stehen." Eigentlich müssten die Auftraggeber im Rahmen des Lieferkettengesetzes dafür sorgen, dass solche Verstöße nicht passieren könnten, sagt Rudolph. Aufträge an zweifelhafte Speditionen dürften nicht vergeben werden. Im Moment verhandelten die Fahrer individuell mit der Spedition, um ihre Gehälter zu bekommen. Ende offen.