Dieser Artikel erschien zuerst auf RTL.de.
Rund 80.000 Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer fehlen bereits jetzt in Deutschland – Tendenz steigend. Der Job gilt schon länger als äußerst unattraktiv. Doch Speditionen und Branchenverband werben verstärkt um Nachwuchs und Seiteneinsteiger, nicht nur mit mehr Geld. Bessere Rahmenbedingungen sollen den Job auch attraktiver für Frauen machen.
Speditionen plagen Personalsorgen
Viele Transportunternehmen haben laut Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) schon vor Weihnachten Aufträge ablehnen müssen, weil Fahrer fehlten. Etwa 80.000 Lkw-Fahrer fehlten derzeit in Deutschland. 30.000 bis 35.0000 gehen den Verbandsangaben nach jährlich in den Ruhestand, aber nur 15.000 bis 20.000 kommen nach. "Die Lücke wächst also jedes Jahr um 15.000", so Verbandssprecher Dirk Engelhardt.
Dabei könnte es den Speditionen kaum besser gehen: Die Auftragsbücher sind voll, das Geschäft brummt. Wären da nicht die Personalsorgen.
Beruf soll attraktiver gemacht werden
Der Mangel hat viel damit zu tun, dass der Beruf des Lastwagenfahrers oder der Lastwagenfahrerin immer weniger als attraktiv wahrgenommen wird. Lange Wartezeiten in Staus, schwierige Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ein großer Mangel an geeigneten Parkplätzen, auf denen es sich sicher stehen oder auch duschen und essen lässt.
So gewaltig sind die zehn größten Lkw der Welt

"Eins muss den Verbrauchern klar sein: Ohne den Lkw sind unsere Supermarktregale ganz schnell leer, die Güter des täglichen Bedarfs sind nicht vorhanden und auch der Onlineversand wird nicht funktionieren", erklärt Engelhardt gegenüber RTL. Man wolle Verhältnisse wie in Großbritannien vermeiden.
Bessere Rastmöglichkeiten, bequemere Kabinen und attraktivere Bezahlung – das könnte auch für viele Frauen den Ausschlag geben, eine Fahrerlizenz anzustreben. Lara Groß hat ihren alten Job als Erzieherin an den Nagel gehängt und ihre Fahrerlizenz bereits in der Tasche. Für sie ist Lkw-Fahrerin ein echter Traumjob.