
Sheryl Sandberg, Chief Operating Officer bei Facebook
Sheryl Sandberg, Chief Operating Officer bei Facebook können persönliche Probleme und berufliche Rückschläge nichts anhaben. Immer wieder inspiriert die Topmanagerin andere Frauen durch ihre Widerstandsfähigkeit im Angesicht von Unglück. Als Chief Operating Officer bei Facebook – und erste Frau in dessen Board of Directors - beeindruckt sie durch ihre beruflichen Erfolge genauso wie durch ihre persönliche Stärke nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes Dave Goldberg.
Was ist der beste Rat, den du dieses Jahr gegeben hast?
"Der beste Rat, den ich – Mann oder Frau – gegeben habe, hat damit zu tun, dankbar zu sein. Vor zwei Jahren habe ich meinen Mann Dave verloren. Damals dachte ich, meine Kinder und ich könnten nie wieder richtig froh sein. Ein paar Monate danach schlug mein Freund Adam Grant, ein Professor für Psychologie, vor, jeden Tag drei Momente, in denen ich glücklich war, zu notieren. Seitdem schreibe ich fast jeden Abend, bevor ich schlafen gehe, drei dieser Momente in mein Notizbuch. Diese Angewohnheit lässt den ganzen Tag ein heller scheinen."
Welchen Ratschlag würdest du einer 22-jährigen Sheryl rückblickend geben?
"Ich würde mir selbst raten, nicht zu versuchen meine gesamte Karriere zu planen – nicht mit 22, aber auch nicht mit 32, 42 oder 52. Rückblickend wäre das besonders unsinnig gewesen, weil Mark Zuckerberg noch in der Grundschule war, als ich mit 22 meinen Uniabschluss machte. Computer benutzte man damals nur im Labor. Es wäre unmöglich gewesen, sich meine derzeitige Position auch nur vorzustellen.
Stattdessen würde ich mir raten, mir einen lang- und einen kurzfristigen Plan zu überlegen. Ich hoffe, dass jeder – aber vor allem Frauen – ambitionierte Träume haben. Wenn wir uns nie etwas vornehmen, dann werden wir nie etwas schaffen! Hilfreich ist es auch, sich meine Lieblingsfrage zu stellen: ‚Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?’"
Was ist der schlechteste Rat, der dir jemals gegeben wurde?
"Ich habe in meiner Karriere schon viele schlechte Ratschläge bekommen. Ein paar Mentor*innen rieten mir dazu, Jobs bei Google und Facebook abzulehnen – dabei waren das zwei der anspruchsvollsten und erfüllendsten Positionen, die ich jemals hatte. Aber meine Freund*innen und Dave ermutigten mich, diese Chancen zu ergreifen – mir hätte nichts Besseres passieren können. Manchmal finden wir die besten Ratgeber*innen in unserem privaten Umfeld."
Woran bist du gescheitert? Und wie hast du dein Scheitern überwunden?
"Nachdem ich meinen Uniabschluss gemacht hatte, zog ich nach Washington, D.C., und hoffte, einen Mann zu finden. Meine Eltern fanden die Ehe genauso wichtig wie gute akademische Leistungen. Ihrer Meinung nach war es klug, möglichst früh zu heiraten, bevor all die ‚guten’ Männer vergeben waren. Also suchte ich mir einen tollen Typen und heiratete mit 24. Ich war nicht reif genug dafür: An meinem 25. Geburtstag war ich schon wieder geschieden. Ich fühlte mich wie eine fürchterliche Versagerin und befürchtete lange, dass meine beruflichen Erfolge immer davon getrübt sein würden.
Seitdem habe ich gelernt, dass nicht alle 'guten' Männer früh weggeschnappt werden, meinen Mann Dave habe ich nämlich fast zehn Jahre später kennengelernt. Ich habe außerdem gelernt, mich bei wichtigen Entscheidungen nicht von Versagensängsten beeinflussen zu lassen. Man sollte keine Angst vor dem Scheitern haben. Überall bei uns im Büro hängen Poster, die dazu ermutigen, Risiken einzugehen: 'Den Mutigen gehört die Welt.'"
Wann warst du zuletzt stolz auf dich?
"Seit Daves Tod habe ich gelernt, dass man auch auf die kleinsten Erfolge stolz sein kann. Mein Selbstbewusstsein war im Keller. Noch bevor ich damit anfing, meine glücklichen Momente zu notieren, empfahl mein Freund Adam Grant eine andere Übung: Ich sollte jeden Tag drei Sachen aufschreiben, die gut gelaufen waren. Zuerst fühlte sich das komisch an – ich schrieb Dinge auf wie 'Habe Tee gekocht', 'Habe alle E-Mails gelesen', 'War in einem Meeting die meiste Zeit konzentriert'. Mittlerweile glaube ich, dass das Feiern kleiner Erfolge hilft. Mir zumindest hat es das. Ich beschloss, alles weiterzugeben, was ich selbst über Resilienz gelernt hatte, einschließlich solcher Tipps. Deswegen habe ich mein Buch 'Option B' geschrieben."
Was ist der beste Rat, den du dieses Jahr gegeben hast?
"Der beste Rat, den ich – Mann oder Frau – gegeben habe, hat damit zu tun, dankbar zu sein. Vor zwei Jahren habe ich meinen Mann Dave verloren. Damals dachte ich, meine Kinder und ich könnten nie wieder richtig froh sein. Ein paar Monate danach schlug mein Freund Adam Grant, ein Professor für Psychologie, vor, jeden Tag drei Momente, in denen ich glücklich war, zu notieren. Seitdem schreibe ich fast jeden Abend, bevor ich schlafen gehe, drei dieser Momente in mein Notizbuch. Diese Angewohnheit lässt den ganzen Tag ein heller scheinen."
Welchen Ratschlag würdest du einer 22-jährigen Sheryl rückblickend geben?
"Ich würde mir selbst raten, nicht zu versuchen meine gesamte Karriere zu planen – nicht mit 22, aber auch nicht mit 32, 42 oder 52. Rückblickend wäre das besonders unsinnig gewesen, weil Mark Zuckerberg noch in der Grundschule war, als ich mit 22 meinen Uniabschluss machte. Computer benutzte man damals nur im Labor. Es wäre unmöglich gewesen, sich meine derzeitige Position auch nur vorzustellen.
Stattdessen würde ich mir raten, mir einen lang- und einen kurzfristigen Plan zu überlegen. Ich hoffe, dass jeder – aber vor allem Frauen – ambitionierte Träume haben. Wenn wir uns nie etwas vornehmen, dann werden wir nie etwas schaffen! Hilfreich ist es auch, sich meine Lieblingsfrage zu stellen: ‚Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?’"
Was ist der schlechteste Rat, der dir jemals gegeben wurde?
"Ich habe in meiner Karriere schon viele schlechte Ratschläge bekommen. Ein paar Mentor*innen rieten mir dazu, Jobs bei Google und Facebook abzulehnen – dabei waren das zwei der anspruchsvollsten und erfüllendsten Positionen, die ich jemals hatte. Aber meine Freund*innen und Dave ermutigten mich, diese Chancen zu ergreifen – mir hätte nichts Besseres passieren können. Manchmal finden wir die besten Ratgeber*innen in unserem privaten Umfeld."
Woran bist du gescheitert? Und wie hast du dein Scheitern überwunden?
"Nachdem ich meinen Uniabschluss gemacht hatte, zog ich nach Washington, D.C., und hoffte, einen Mann zu finden. Meine Eltern fanden die Ehe genauso wichtig wie gute akademische Leistungen. Ihrer Meinung nach war es klug, möglichst früh zu heiraten, bevor all die ‚guten’ Männer vergeben waren. Also suchte ich mir einen tollen Typen und heiratete mit 24. Ich war nicht reif genug dafür: An meinem 25. Geburtstag war ich schon wieder geschieden. Ich fühlte mich wie eine fürchterliche Versagerin und befürchtete lange, dass meine beruflichen Erfolge immer davon getrübt sein würden.
Seitdem habe ich gelernt, dass nicht alle 'guten' Männer früh weggeschnappt werden, meinen Mann Dave habe ich nämlich fast zehn Jahre später kennengelernt. Ich habe außerdem gelernt, mich bei wichtigen Entscheidungen nicht von Versagensängsten beeinflussen zu lassen. Man sollte keine Angst vor dem Scheitern haben. Überall bei uns im Büro hängen Poster, die dazu ermutigen, Risiken einzugehen: 'Den Mutigen gehört die Welt.'"
Wann warst du zuletzt stolz auf dich?
"Seit Daves Tod habe ich gelernt, dass man auch auf die kleinsten Erfolge stolz sein kann. Mein Selbstbewusstsein war im Keller. Noch bevor ich damit anfing, meine glücklichen Momente zu notieren, empfahl mein Freund Adam Grant eine andere Übung: Ich sollte jeden Tag drei Sachen aufschreiben, die gut gelaufen waren. Zuerst fühlte sich das komisch an – ich schrieb Dinge auf wie 'Habe Tee gekocht', 'Habe alle E-Mails gelesen', 'War in einem Meeting die meiste Zeit konzentriert'. Mittlerweile glaube ich, dass das Feiern kleiner Erfolge hilft. Mir zumindest hat es das. Ich beschloss, alles weiterzugeben, was ich selbst über Resilienz gelernt hatte, einschließlich solcher Tipps. Deswegen habe ich mein Buch 'Option B' geschrieben."
© Matt McClain for The Washington Post/Getty Images