
Carolyn Everson Vizepräsidentin Global Marketing Solutions, Facebook
Carolyn Everson, Vizepräsidentin Global Marketing Solutions bei Facebook war zweimal auf der "40 unter 40"-Liste von Fortune und seit 2013 jedes Jahr auf Adweeks "Adweek 50". Bei Facebook kümmert sie sich um die gesamte App-Familie, einschließlich Facebook, Instagram und Messenger, um die Beziehungen zu wichtigen Marketern und Agenturen.
Was ist der beste Rat, den Sie dieses Jahr einer anderen Frau gegeben haben?
"Ich erinnere Frauen daran, dass es nie eine bessere Zeit gegeben hat, eine Frau zu sein. Jedes Unternehmen, jeder Vorstand, jede Non-Profit und jede Regierung braucht Frauen, um voranzukommen. Ich habe mit 21 Jahren angefangen, in der Geschäftswelt zu arbeiten. Ich blickte immer zu meinen Vorgesetzten und zu Sprechern bei Veranstaltungen auf und zweifelte daran, jemals eine von ihnen werden zu können. Rückblickend wünschte ich, jemand hätte mir gesagt: 'Aber natürlich kannst du das!'. Einer der besten Ratschläge, der mir jemals untergekommen ist, stammt aus der Recherche von McKinsey & Co: Genauso wie es große Firmen tun, sollte man sich auch als Individuum eine Art Aufsichtsrat zusammenstellen. Man ist nie zu jung oder zu alt, um diesen Rat einzuberufen. Und: Vergiss nie, dass du begehrt bist. Deine Berater können dir dabei helfen, das zu erkennen und dich an dein Ziel zu bringen."
Welchen Ratschlag würden Sie der 22-jährigen Carolyn rückblickend geben?
"Ich würde meinem jüngeren Selbst sagen, dass das Leben kurz ist und es wichtig ist, große Träume zu haben. Formuliere eine mutige Vision und mache dir klar, dass alles möglich ist. Vor ein paar Jahren begann ich – auf Rat von meinem Coach, Lisa McCarthy – sogenannte Vision-Statements aufzuschreiben. Ich stelle mir im Detail vor, was ich in einem Jahr in meinem Privatleben und beruflich erreicht und wie ich etwas zum Allgemeinwohl beigetragen haben will. Damit ich jemanden habe, der mich in die Pflicht nimmt, erzähle ich meiner Familie und meinem gesamten Team bei Facebook davon. Einige Jahre und Vision-Statements später weiß ich genau, wie ich meine Zeit und Energie in den Bereichen, die mir am wichtigsten sind, nutze."
Was ist der schlechteste Rat, der Ihnen jemals gegeben wurde?
"Menschen sagen oft, dass deine Wahrnehmung die Realität sei, aber Wahrnehmung ist subjektiv, und wenn du dir wirklich vor Augen hältst, was das bedeutet, kann das weitreichende Folgen haben. Denkst du zum Beispiel immer sofort, dass es ein Problem gibt, wenn dich Vorgesetzte um ein Treffen bitten? Versuchst du dann diesen Gedanken zu legitimieren, indem du nach 'Beweisen' suchst, warum das Treffen schlecht laufen wird? Was wäre, wenn du stattdessen eine positive Sichtweise wählen würdest? Du sollst für deine Arbeit an einem Projekt Anerkennung bekommen oder an einer neuen Strategie mitarbeiten oder man will dir schlicht hilfreiches Feedback geben?
Lass dir von deinen unbegründeten Horrorszenarien nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Eine positive Perspektive zu wählen gibt dir größeres Selbstbewusstsein und mehr Kontrolle über eine Situation. Das ist ein Bereich, an dem ich immer noch arbeite. Ich habe eine negative innere Stimme, der ich den Spitznamen Penelope gegeben habe. Wenn sie die Kontrolle übernimmt, versuche ich so schnell wie möglich auf den Pauseknopf zu drücken. Ich versuche Penelope außer Gefecht zu setzen und werde jedes Mal ein bisschen besser darin ihre Stimme zu erkennen."
Woran sind Sie gescheitert und wie haben Sie Ihr Scheitern überwunden?
"Ich wurde von meiner eigenen Firma gefeuert, was mein Selbstbewusstsein für die nächsten zehn Jahre ziemlich angekratzt hatte. Während des ersten Dotcom-Booms 1999 studierte ich BWL, war vom Potenzial des Internets begeistert und wollte diese Faszination mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Ein Partner und ich gründeten also Pets.com, der Domainname gehörte ihm. Wir konnten uns mehrere Millionen Dollar Finanzierung sichern, aber eine Bedingung für diese Finanzierung war einen CEO einzustellen, wohl wissend, dass ich für diese Rolle noch nicht bereit war. Die Vorstellungen des CEOs, den der Risikokapitalgeber schließlich ausgesucht hatte, waren das genaue Gegenteil von dem, was ich für unser Unternehmen geplant hatte. Als ich nach diesem Treffen nach Hause kam, wartete dort ein Fax auf mich mit meiner Kündigung. Ich war völlig schockiert. Ich schämte mich. Erst über ein Jahrzehnt später, mit der Hilfe von Sheryl Sandberg, meinem Team und meinem Coach, konnte ich alles umdeuten. Es war nicht länger ein Moment, der mir Angst machte, sondern einer, der mir mehr über mich selbst und meine Karrierepläne beigebracht hatte als jeder andere. Lasse also nicht zu, dass Fehlschläge bestimmen, wer du bist: Lerne aus deinen Fehlern und berufe dich bei allem, was du später tust, auf dieses Wissen, nicht dein Scheitern."
Wann waren Sie zuletzt stolz auf sich?
"Meine Familie hatte für mich schon immer oberste Priorität und ich bin sehr stolz darauf, wie meine Zwillingstöchter aufwachsen. Ich sage immer, dass sich niemand daran erinnern wird, wie viel Budget ich gemanagt habe oder was mein Jobtitel war, aber ich hoffe, dass man sich daran erinnern wird, wie wir unsere Töchter erziehen. Taylor und Kennedy sind jetzt beinahe 15 Jahre alt und blühen und gedeihen: Sie zeigen jetzt schon Führungsqualitäten, sind empathisch und warmherzig. Frauen ihrer Generation werden die Welt zu einem noch besseren Ort machen und ich bin stolz auf den kleinen Teil, den ich dazu beigetragen habe, indem ich zwei von ihnen großgezogen habe."
Was ist der beste Rat, den Sie dieses Jahr einer anderen Frau gegeben haben?
"Ich erinnere Frauen daran, dass es nie eine bessere Zeit gegeben hat, eine Frau zu sein. Jedes Unternehmen, jeder Vorstand, jede Non-Profit und jede Regierung braucht Frauen, um voranzukommen. Ich habe mit 21 Jahren angefangen, in der Geschäftswelt zu arbeiten. Ich blickte immer zu meinen Vorgesetzten und zu Sprechern bei Veranstaltungen auf und zweifelte daran, jemals eine von ihnen werden zu können. Rückblickend wünschte ich, jemand hätte mir gesagt: 'Aber natürlich kannst du das!'. Einer der besten Ratschläge, der mir jemals untergekommen ist, stammt aus der Recherche von McKinsey & Co: Genauso wie es große Firmen tun, sollte man sich auch als Individuum eine Art Aufsichtsrat zusammenstellen. Man ist nie zu jung oder zu alt, um diesen Rat einzuberufen. Und: Vergiss nie, dass du begehrt bist. Deine Berater können dir dabei helfen, das zu erkennen und dich an dein Ziel zu bringen."
Welchen Ratschlag würden Sie der 22-jährigen Carolyn rückblickend geben?
"Ich würde meinem jüngeren Selbst sagen, dass das Leben kurz ist und es wichtig ist, große Träume zu haben. Formuliere eine mutige Vision und mache dir klar, dass alles möglich ist. Vor ein paar Jahren begann ich – auf Rat von meinem Coach, Lisa McCarthy – sogenannte Vision-Statements aufzuschreiben. Ich stelle mir im Detail vor, was ich in einem Jahr in meinem Privatleben und beruflich erreicht und wie ich etwas zum Allgemeinwohl beigetragen haben will. Damit ich jemanden habe, der mich in die Pflicht nimmt, erzähle ich meiner Familie und meinem gesamten Team bei Facebook davon. Einige Jahre und Vision-Statements später weiß ich genau, wie ich meine Zeit und Energie in den Bereichen, die mir am wichtigsten sind, nutze."
Was ist der schlechteste Rat, der Ihnen jemals gegeben wurde?
"Menschen sagen oft, dass deine Wahrnehmung die Realität sei, aber Wahrnehmung ist subjektiv, und wenn du dir wirklich vor Augen hältst, was das bedeutet, kann das weitreichende Folgen haben. Denkst du zum Beispiel immer sofort, dass es ein Problem gibt, wenn dich Vorgesetzte um ein Treffen bitten? Versuchst du dann diesen Gedanken zu legitimieren, indem du nach 'Beweisen' suchst, warum das Treffen schlecht laufen wird? Was wäre, wenn du stattdessen eine positive Sichtweise wählen würdest? Du sollst für deine Arbeit an einem Projekt Anerkennung bekommen oder an einer neuen Strategie mitarbeiten oder man will dir schlicht hilfreiches Feedback geben?
Lass dir von deinen unbegründeten Horrorszenarien nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Eine positive Perspektive zu wählen gibt dir größeres Selbstbewusstsein und mehr Kontrolle über eine Situation. Das ist ein Bereich, an dem ich immer noch arbeite. Ich habe eine negative innere Stimme, der ich den Spitznamen Penelope gegeben habe. Wenn sie die Kontrolle übernimmt, versuche ich so schnell wie möglich auf den Pauseknopf zu drücken. Ich versuche Penelope außer Gefecht zu setzen und werde jedes Mal ein bisschen besser darin ihre Stimme zu erkennen."
Woran sind Sie gescheitert und wie haben Sie Ihr Scheitern überwunden?
"Ich wurde von meiner eigenen Firma gefeuert, was mein Selbstbewusstsein für die nächsten zehn Jahre ziemlich angekratzt hatte. Während des ersten Dotcom-Booms 1999 studierte ich BWL, war vom Potenzial des Internets begeistert und wollte diese Faszination mit meiner Liebe zu Tieren verbinden. Ein Partner und ich gründeten also Pets.com, der Domainname gehörte ihm. Wir konnten uns mehrere Millionen Dollar Finanzierung sichern, aber eine Bedingung für diese Finanzierung war einen CEO einzustellen, wohl wissend, dass ich für diese Rolle noch nicht bereit war. Die Vorstellungen des CEOs, den der Risikokapitalgeber schließlich ausgesucht hatte, waren das genaue Gegenteil von dem, was ich für unser Unternehmen geplant hatte. Als ich nach diesem Treffen nach Hause kam, wartete dort ein Fax auf mich mit meiner Kündigung. Ich war völlig schockiert. Ich schämte mich. Erst über ein Jahrzehnt später, mit der Hilfe von Sheryl Sandberg, meinem Team und meinem Coach, konnte ich alles umdeuten. Es war nicht länger ein Moment, der mir Angst machte, sondern einer, der mir mehr über mich selbst und meine Karrierepläne beigebracht hatte als jeder andere. Lasse also nicht zu, dass Fehlschläge bestimmen, wer du bist: Lerne aus deinen Fehlern und berufe dich bei allem, was du später tust, auf dieses Wissen, nicht dein Scheitern."
Wann waren Sie zuletzt stolz auf sich?
"Meine Familie hatte für mich schon immer oberste Priorität und ich bin sehr stolz darauf, wie meine Zwillingstöchter aufwachsen. Ich sage immer, dass sich niemand daran erinnern wird, wie viel Budget ich gemanagt habe oder was mein Jobtitel war, aber ich hoffe, dass man sich daran erinnern wird, wie wir unsere Töchter erziehen. Taylor und Kennedy sind jetzt beinahe 15 Jahre alt und blühen und gedeihen: Sie zeigen jetzt schon Führungsqualitäten, sind empathisch und warmherzig. Frauen ihrer Generation werden die Welt zu einem noch besseren Ort machen und ich bin stolz auf den kleinen Teil, den ich dazu beigetragen habe, indem ich zwei von ihnen großgezogen habe."
© Andrew Harrer/Bloomberg/Getty Images