Oscar-Segen für Deutschland: Sechs Mitarbeiter des Kameraherstellers Arri und der Softwareentwickler Florian Kainz haben insgesamt drei Preise für ihre bahnbrechenden wissenschaftlich-technische Errungenschaften gewonnen. Die so genannten Technik-Oscars wurden ihnen in Beverly Hills von der Schauspielerin Maggie Gyllenhaal überreicht. Die begehrten Preise werden in jedem Jahr kurz vor der großen Oscar-Zeremonie an die Erfinder von technischen Geräten verliehen, die Hollywoods Filmindustrie zu Gute kommen.
Vier Mitarbeiter des Münchner Kameraherstellers, Klemens Kehrer, Josef Handler, Thomas Smidek und Marc Shipman Mueller, wurden von der Oscar-Akdademie für das Design und die Entwicklung der Arriflex 235 gewürdigt. Diese ungewöhnlich kleine und leichte Kamera für 35-Millimeter-Film erleichterte unter anderem Regisseur Clint Eastwood die Dreharbeiten für seinen Oscar-nominierten Film "Flags of Our Fathers".
Walter Trauniger und Ernst Tschida, ebenfalls aus dem Haus Arriflex, beeindruckten die Oscar-Juroren mit ihrer neuen Fernbedienung für Objektive, dem Arri WRC Wireless Remote Lens Control System. In der Trophäensammlung des weltbekannten Münchner Unternehmens sind dies inzwischen die Oscars Nummer 13 und 14.
Spezialformat von Florian Kainz
Auch für den Programmierer Florian Kainz war die Auszeichnung nicht der erste Oscar-Sieg. Kainz, der für die Spezialeffektefirma von "Star Wars"-Regisseur George Lucas ein besonderes Dateiformat entwickelt hatte, wurde bereits mit seinem dritten Preis ausgezeichnet. Sein Dateiformat verändert bei digitalen Bildern die Belichtung und wird inzwischen bei fast jedem am Computer bearbeiteten Film benutzt. Kainz hatte unter anderem auch die Zaubertricks der "Harry Potter"-Filme möglich gemacht.
Die Oscar-Akademie würdigte insgesamt 15 Erfindungen, darunter auch eine neue Methode zur Restaurierung alter Archivmaterialien sowie weitere Fernbedienungen für Kameras und Linsen. Die feierliche Oscar-Show geht am 25. Februar in Hollywood über die Bühne.