Die Herren der vier Ringe von Audi rüsten mächtig auf. Ende 2006 wollen sie die stärksten Straßenfeger von Mercedes, Porsche und Ferrari abhängen. Mit einem zweisitzigen Tiefflieger aus Aluminium, etwa 1,10 Meter hoch. Das schafft drückende Probleme für den Aufsteiger in die Tempo-300-Liga.
Probleme mit dem Motor
Beispielsweise die Frage, welcher Motor den neuen Boliden in den nächsten Stau jagen soll. Der Treibsatz aus dem hauseigenen Lamborghini Gallardo scheint den Ingolstädtern zu popelig. Hat auch nur 500 PS und zehn Zylinder. In die engere Wahl kommen lediglich standesgemäße Zwölfzylinder aus dem Konzernregal oder der 1001 PS starke 16-Zylinder aus dem Bugatti Veyron. Doch leider passen die alle nicht auf Anhieb ins Heck oder drohen im engen Motorraum durch die eigene Abwärme im Hitzestau einzugehen.
Optik bei Coupé und Cabrio sorgt für Diskussionen
Weniger Kummer bereiten das neue Coupé (2006) und das Cabrio (2008). Die drei Benzinmotoren mit 3,0, 4,2 und 5,0 Liter Hubraum sitzen wie gewohnt vorne unter der Haube und können ebenso wie ein 3,0-Liter-Diesel ausreichend belüftet werden. Heiße Diskussionen wird der Nuvolari getaufte Mischling aus A4 und A6 dennoch auslösen. Am neuen, trapezförmigen Grill entzünden sich die Geschmacksnerven. Für die einen wirkt der Vorbau wie eine stilistisch verunglückte Protzerei, andere sehen darin einen gelungenen Kontrapunkt gegen optische Schlafmittel. In jedem Fall gibt es kein Zurück. Alle Modellnachfolger bekommen die neue Frontpartie verpasst.
Neue Strategien zur Spritreduzierung
Wichtiger ist der künftige Knaller unterm Blech, in den die Audianer viel Gehirnschmalz investieren: einen wirklich Sprit sparenden Benzin-Direkteinspritzer für alle Modelle. Daran sind die Motorenentwickler, nicht nur in Ingolstadt, bislang gescheitert. Für derzeitige Knausermotoren liegt der Spareffekt bei rund 15 Prozent. Theoretisch. Im Alltagsbetrieb schrumpft der Vorteil gegen null. Demnächst will Audi mit einer Doppelstrategie den Spritdurst aller Modelle spürbar drosseln. Bei geringer Drehzahl sorgt ein Kompressor für bessere Verbrennung und damit für weniger Verbrauch, bei hohen Umdrehungen übernimmt ein Turbo den Job. Selbst flotte Naturen mit nervösem Gasfuß sollen dann automatisch um die 20 Prozent weniger Kraftstoff verfeuern.
Superrenner für schlappe 200 000 Euro
Die Kunden des geplanten Super-Renners, geschätzter Preis um die 200 000 Euro, werden die paar Cents mehr oder weniger an der Zapfsäule kaum kratzen. Eher schon der Name des Flachmanns. Rosemeyer, so die Bezeichnung für eine Vorläufer-Studie, scheint keine glückliche Wahl. Der legendäre Auto-Union-Rennfahrer - mit dem Vornamen Bernd - starb 1938 auf der Autobahn Frankfurt-Darmstadt. Bei Testfahrten mit weit über Tempo 400.