Mit dem F-150 Lightning setzt Ford den Erfolgskurs des Benziner-Modells mit einer Elektro-Version fort. Der vollelektrische Pick-up, der auf wuchtige Merkmale setzt, ist seit seiner Markteinführung im Mai 2022 in den USA zum Verkaufsschlager geworden. Jetzt ist der knapp drei Tonnen schwere Wagen auch außerhalb des US-Markts in limitierter Auflage erhältlich: Kundinnen und Kunden in Norwegen können sich ab sofort für den Kauf bewerben.
Der Pick-up besitzt zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von bis zu 458 PS und einem maximalen Drehmoment von 1.050 Newtonmetern. So soll der 2948 Kilo schwere Koloss in unter fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen können. Für die nötige Energie sorgen NMC-Batteriezellen (Nickel, Mangan, Kobalt) mit einer Kapazität von 98 kWh. Laut Ford soll die Batterie an einem Schnelllader in 39 Minuten von 15 auf 80 Prozent laden können. Trotz des hohen Fahrzeuggewichts und den für die USA typischen, großen Maßen (5,91 x 2,44 x 1,99 Meter) soll sich mit einer Batterieladung voraussichtlich eine Strecke von 386 Kilometern nach EPA-Standard zurücklegen lassen.
Ford F-150 Lightning: Pick-up für die Straße und Outdoor
Neben dem normalen und dem Sport-Fahrmodus stehen die Modi Off-Road und Tow/Haul (Abschleppen/Ziehen) zur Auswahl. Die Anhängelast des F-150 Lightning liegt Herstellerangaben zufolge bei knapp 3,5 Tonnen. Schließlich soll der Fünfsitzer nicht nur auf der Straße sondern auch im Gelände seinen Einsatz finden.
Hier liegt unter anderem auch der Grund, weshalb Ford das naturreiche Norwegen für den europäischen Marktstart seines Elektro-Pick-ups ausgewählt hat. Demnach gehöre das Entspannen im Freien abseits der Zivilisation fest zur nationalen Lebensart, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Außerdem war wohl der rasche Ausbau der Elektromobilität im Land ausschlaggebend. So soll das skandinavische Land außerhalb der USA als "Absprungbasis" für die weltweite Einführung dienen.
Markteinführung in Deutschland unklar
Der Allrader ist in einer blau-metallic-Lackierung und einer Militär-Spezifikation für voraussichtlich 1.183.000 norwegische Kronen (circa 102.380 Euro) erhältlich. Ob der im US-Bundesstaat Michigan produzierte F-150 Lightning auch in anderen europäischen Ländern und in Deutschland auf den Markt kommen soll, hat Ford nicht mitgeteilt. Im Dezember verkündete das Unternehmen aber noch, dass der F-150 Lightning "bis auf weiteres in Europa nicht angeboten" werde. Denn müssten dafür Features wie die Ladeanbindung, die Stromspannung und verschiedene Technik-Module an europäische Verhältnisse angepasst werden.
Möglicherweise macht Ford eine Markteinführung in weiteren europäischen Ländern aber auch von der Nachfrage in Norwegen abhängig. Schließlich hat sich der zweitgrößte US-Autobauer zum Ziel gesetzt, schrittweise zu einer Elektromarke zu werden. Christian Weingärtner, Geschäftsführender Direktor für Ford Deutschland, Österreich und die Schweiz sowie Geschäftsführer Marketing und Sales der Ford-Werke GmbH, sprach vergangenen Dezember bei einer Medienveranstaltung von der größten Transformation in der fast 120-jährigen Unternehmensgeschichte von Ford.
In Europa will man ab 2030 nur noch vollelektrische Pkws in den Verkauf geben, bevor fünf Jahre später die komplette Bandbreite leichter Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb bereitstehen soll. Bis Ende 2026 strebt Ford weltweit eine Investition in Höhe von über 50 Milliarden US-Dollar an, um dann eine Produktion von zwei Millionen Elektrofahrzeugen jährlich zu erreichen. Der Ford F-150 Lightning könnte da seinen Beitrag als Elektromodell leisten.