Tesla bietet mit seiner Gigafactory in Grünheide (Brandenburg) zahlreichen Menschen eine Arbeitsmöglichkeit. Der deutsche Standort des US-Elektroautobauers bietet vielen Arbeitssuchenden in der Region aber auch aus anderen Bundesländern eine neue Perspektive, wie die "Märkische Oderzeitung" berichtet.
Demnach kommen viele Beschäftigte der Gigafactory, die zuvor keine Arbeit hatten, aus Brandenburg und Berlin. Im Oktober konnte die Agentur für Arbeit hier den tausendsten Arbeitslosen in ein Jobverhältnis überführen: Eine 52-jährige Frau, die vorher als Arbeitslose beim Jobcenter gemeldet war, bekam eine Stelle bei Tesla.
Mehr als die Hälfte der Vermittelten sei zuvor langzeitarbeitslos gewesen, hatte offenbar also Probleme, eine Stelle zu finden. Neben Menschen aus der Region habe man auch Arbeitslose aus anderen Bundesländern sowie zahlreiche Initiativbewerber vermitteln können, sagte Jochem Freyer, der Chef der Frankfurter Arbeitsagentur der "Märkischen Oderzeitung". Freyer stellte klar: "Insgesamt ist die Kooperation mit Tesla jetzt schon das größte Vermittlungsprojekt seit der [Deutschen] Wiedervereinigung für uns" – also der vergangenen 32 Jahre.
Auch Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) zeigte sich neulich erfreut über die Situation. "Brandenburg entwickelt sich mehr und mehr zu einem gewichtigen Standort der modernen Automobilindustrie in Deutschland, und Tesla hat als mittlerweile größter industrieller Arbeitgeber und Ausbilder Brandenburgs einen entscheidenden Anteil daran", so Steinbach.
Tesla sucht weiter Personal
Indes dauert die Personalsuche für die geplante Batteriefabrik an; Tesla baut derzeit eine dritte Schichteinheit auf. Gesucht werden diverse Kräfte, vor allem aber für Positionen in der Fahrzeugfertigung, Maschinenführung, Fahrzeuglackierung und Lagerlogistik. Ein Blick auf die Karriereseite von Tesla zeigt, dass das Unternehmen in Grünheide aktuell über 400 Stellen ausgeschrieben hat (Stand 4. November). Dabei legt der US-Autobauer unter CEO Elon Musk weniger Wert auf bestimmte Berufsabschlüsse als auf passende Berufserfahrungen. Wer in der Tesla Gigafactory arbeiten möchte, der sollte vor allem belastbar sein und eine Bereitschaft zu Schichtdiensten sowie zu neuen Herausforderungen mitbringen.
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Neben Jobs für qualifizierte Kräfte werden zudem Ausbildungsberufe, etwa als Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker, Gießereimechaniker, Chemielaborant angeboten. Auch Duale Studiengänge beispielsweise in der Logistik, der Wirtschaftsinformatik und der Automatisierungstechnik sind in den Stellenangeboten zu finden. Ob die vielen Stellenangebote in einem Zusammenhang mit der von der Gewerkschaft vor mehreren Monaten beklagten Unzufriedenheit stehen, dürfte nicht ausgeschlossen sein. Die Zahl von derzeit über 7.000 Beschäftigten in der deutschen Gigafactory soll künftig jedenfalls auf 12.000 ansteigen.