Bentleys Nachhaltigkeitsstrategie Traumfabrik

Das Stammwerk in Crewe wird neu gestaltet
Das Stammwerk in Crewe wird neu gestaltet
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Für Bentley bricht mit diesem Jahr eine neue Zeitrechnung an. Statt Porsche bildet die britische Luxusmarke jetzt mit Audi, Lamborghini und Ducati einen Markenverbund. Dennoch bleibt das Heimwerk Crewe die Keimzelle für die Elektromobilität.

Ab dem ersten Januar ist amtlich, was schon längst klar ist. Bentley zusammen mit Ducati gehört zur Audi Group. Also Ingolstadt statt Zuffenhausen, vier Ringe statt Porsche. Damit ändert sich auch einiges, während Audi am ehemaligen Leuchtturmprojekt Artemis festhält, ziehen die sportlichen Schwaben den Stecker. Es knirscht und knarzt im VW-Konzerngebälk. Die Idee, alle Kräfte zu bündeln, um Tesla zu stellen, scheitert an den Interessen der einzelnen Marken und deren Kundschaft. Aus dem Leuchtturm Artemis ist mittlerweile eine Technologie-WG im Audi-Haus geworden. Der unbedingte Zentralismus aus Wolfsburg ist der Selbstbestimmung gewichen, da die einzelnen Marken am besten wissen, was in ihren Ländern erfolgreich ist und wie sie den Zeitgeist am besten bedienen.

Bentley nutzt die Freiheit und baut die Heimfabrik in Crewe zur zentralen Produktionsstätte aus, in der ab 2025 das erste vollelektrische Modell der britischen Edelmarke produziert wird. Durch den Verbund mit Audi nutzt Bentley die Premium Platform Electric (PPE). Luxus bedeutet in Zukunft nicht nur feines Leder und seltene Hölzer, sondern Nachhaltigkeit. Bei den Briten heißt es nicht kleckern, sondern klotzen. Bentley nimmt in den kommenden zehn Jahren 2,5 Milliarden britische Pfund (fast drei Milliarden Euro) in die Hand und baut Produktionsstätte zur "Traumfabrik" aus.

Mit dieser wegweisenden Fertigungsstätte soll "Bentley zum künftigen Maßstab für die Herstellung von Luxusautos werden", lässt Bentley verlauten. Bis zum Jahr 2030 will Bentley eine vollständige Klimaneutralität erreichen und bei der Herstellung der Autos in einer extrem flexiblen Produktionsstraße moderne digitale Konzepte mit klassischer Handwerkskunst kombinieren. Mit dem "Go-to-Zero"-Fertigungsansatz sollen die Umweltbelastung für jedes im Stammwerk produzierte Auto auf ein Minimum reduziert werden. So ist es in der Beyond100-Strategie verankert. "Mit unserem neuen Konzept der Traumfabrik wollen wir nun auch den Wasserverbrauch, Abfälle und andere Umweltbelastungen bis 2030 auf null zurückschrauben", verdeutlich Bentley-Produktionsvorstand Peter Bosch.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, schnürt Bentley ein umfangreiches Maßnahmenpaket, bei dem buchstäblich kein Stein auf dem anderen bleibt. Das betrifft wie von der Konzernmutter VW vorgegeben auch die Zulieferer, die der Klimaneutralität verpflichtet sind. Ein zentraler Baustein dieser Traumfabrik ist die autarke Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen. Aus diesem Grund installiert Bentley in den nächsten beiden Jahren 10.000 weitere Solarzellen und erhöht so die Anzahl der Sonnenstromspender auf 40.000.

Die Briten wollen ab 2025 jedes Jahr ein vollelektrisches Modell auf den Markt bringen. Als weiteres Produktionsstandbein hat Bentley offenbar Leipzig und Porsche, aber eben nicht Hannover und VW im Visier. Um den ersten Elektro-Bentley, das Schwestermodell des Audi Landjet ranken sich jetzt schon die Gerüchte, offenbar wird es ein hochbeiniges Vehikel. Neben einer großen Batterie, deren Kapazität mehr als 100 Kilowattstunden beträgt und so eine Reichweite deutlich jenseits der 600 Kilometer verspricht, dürften die Briten auch gleich mit angemessener Kraft das E-Luxussegment erobern. Das bedeutet 800 bis 1.000 PS. Wohin die Reise geht hat die Studie "Bentley EXP 100 GT concept car" gezeigt. Wenn man den Äußerungen des Bentley-Chefs Adrian Hallmark Glauben schenken darf, wird der Premieren-Stromer aber kein klassisches SUV im Stil eines Bentayga, sondern eher ein schnittiger Vertreter der Zunft.

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