Die meisten Bilder von Königin Elizabeth II. in einem Auto zeigen sie – wenig überraschend für eine Monarchin – auf der Rückbank einer Edel-Karosse, gefahren von einem Chauffeur. Aber: Die Queen fuhr auch zu gerne selbst, nur eben nicht bei hochoffiziellen Anlässen.
Zum Fuhrpark von Elizabeth II. gehörte auch eines der teuersten Autos der Welt – eine Bentley Staatskarosse mit zahllosen Umbauten, die das Fahrzeug nicht nur gemütlich machten, sondern auch absolut sicher. Es heißt, das bordeauxrote Auto sei im Ernstfall nicht aufzuhalten, da die Reifen mit Kevlar-Einlagen gegen Stiche und Nägel geschützt seien und die Karosserie durch ihre Panzerung auch Kugeln standgehalten hätte. Zum Glück kam es nie zu einem solchen Angriff.
Das Fahrzeug mit der ganz besonderen Kühlerfigur, die St. Georg und den Drachen zeigt, ist außerdem sehr bequem und leise, sodass sich die Queen bei einer Parade ganz auf die Menschenmengen konzentrieren konnte und auch nach stundenlangem Sitzen keine Schmerzen hatte.
Queen Elizabeth II. bevorzugte Geländewagen
Die Autos, die die Queen selbst bewegte, waren da teilweise deutlich rustikaler. Es heißt, ein Land Rover Defender 110 habe zu ihren Lieblingen gehört. Der kantige Geländewagen war Elizabeths erste Wahl, wenn es um Ausflüge aufs Land und zu Jagdgesellschaften ging. Auch ihr Gemahl, Prinz Philip, fuhr oft mit einem Land Rover. Der Prinz wünschte sich sogar, im Falle seines Todes auf der Ladefläche eines Land Rover Defender TD5 130 transportiert zu werden. Exakt so geschah es im vergangenen Jahr dann auch.
Zum Fuhrpark der Queen gehörten außerdem edle Limousinen der britischen Manufaktur Rolls-Royce und einige Range Rover, beides kam meist bei offizielleren Fahrten zum Einsatz. Es existieren auch Aufnahmen von der Königin am Steuer eines Range Rover, diese erwecken allerdings den Eindruck, als seien die Fahrzeuge etwas zu groß gewesen, um wirklich den Überblick zu behalten.
Sie hatte keinen Führerschein
Im Zuge dieser Galerie darf eine Anekdote aus dem Leben der Königin nicht fehlen: Elizabeth II. hatte zeitlebens keinen Führerschein. Zwar lernte sie das Autofahren bereits während des Zweiten Weltkriegs, konnte sogar Reifen wechseln und Motorschäden erkennen, aber einen "Lappen" hatte sie nie.
Das liegt daran, dass die Queen schlicht und ergreifend keinen Führerschein braucht. Da Fahrerlaubnisse in Großbritannien in ihrem Namen ausgestellt werden, sieht das Gesetz nicht vor, dass sie sich selbst einen Schein ausstellt.
Armer saudischer Prinz
Einen Führerschein brauchte Elizabeth II. auch nicht, um einen saudischen Kronprinzen zu schocken und ihm Frauenrechte leibhaftig zu demonstrieren. 1998 besuchte der spätere König Abdullah die Queen in England und wurde gefragt, ob er nach dem Essen Lust auf eine Spritztour hätte. Er rechnete aber nicht damit, dass die Queen selbst fahren wollte, da es damals in Saudi-Arabien allen Frauen verboten war, ein Fahrzeug zu führen.
Einer Erzählung von Sir Sherard Cowper-Coles zufolge, fuhr Elizabeth (vielleicht deshalb) so wild, dass der Dolmetscher eine Bitte nach etwas Rücksicht übersetzen musste. Offenbar war dem Prinzen die Situation nicht geheuer – vermutlich sehr zur Freude der Königin.