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Ford Mustang Testosteronschub für die Wildpferde

Ford bringt seine Power-Pferdchen auf Trab. Die Top-Modelle Shelby GT500 und Boss 302 werden kräftig gedopt, aber auch der "kleine" Mustang bekommt mehr PS.

Wenn die Kobra im Rückspiegel auftaucht, sollte man sich besser geschlagen geben. Die zum Biss bereite Schlange ist das Markenzeichen des Shelby GT500, seines Zeichens Fords stärkster Serien-Mustang aller Zeiten. Während andere Hersteller dem Downsizing-Trend folgen, heißt es bei Ford: Hubraum ist durch nichts zu ersetzen, außer durch mehr Hubraum. Aus 5,8 Litern - bislang waren es 5,4 - schöpft der neue GT500 satte 650 PS. Die Doping-Spritze verdankt der V8 auch dem leistungsstärkeren Kompressor. Kühlung und Getriebe wurden dem neuen Motor angepasst.

Der Pilot muss das Hubraum-Monster mit einer Sechsgang-Handschaltung bändigen. Ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse hat den undankbaren Job, die Testosteron-Schübe aus dem Motorraum halbwegs gesittet auf dem Asphalt zu verteilen. Beim Blick auf den Tacho erscheint die letzte Zahl 220 auf den ersten Blick nicht beeindruckend – aber man hat es hier ja auch mit Meilen pro Stunde zu tun und nicht mit km/h. Ins metrische System transferiert, rast der Shelby mit mehr als 320 Sachen durch die Gegend und knackt damit die magische 200 Meilen-Grenze. Für km/h-Freunde im kanadischen Markt ist im inneren Tachoring auch eine kleine km/h-Skala integriert.

Leistung für die Rennstrecke

In US-Medien werfen besorgte Journalisten bereits die Frage auf, ob solch ein PS-Monster überhaupt noch beherrschbar sei. Die größte Sorge dürften die Shelby-Piloten um ihren Führerschein haben, wenn sie sich mit ihrem Boliden außerhalb der Rennstrecke bewegen. Rennstrecken für die heiße Runde zwischendurch gibt es an jeder Ecke. Aber auf den Autobahnen der USA ist spätestens bei 129 km/h Schluss, auf vielen Strecken sogar schon deutlich früher.

Der Shelby GT500 rundet im Rahmen einer Modellpflege den Mustang nach oben ab. Eine Stufe darunter tummelt sich der Boss 302, der "nur" 444 PS zu bieten hat. Doch auch der normale Mustang hat nun mehr Pferdchen im Stall. Der 5,0-Liter-V8 bringt es auf 420 PS. Als Alternative zur Handschaltung steht eine Sechsgangautomatik mit manueller Schaltfunktion zur Verfügung. Mit dem neuen "GT Track Package" kann man sein Pony außerdem fit für die Rennstrecke machen. Das Paket enthält unter anderem stärkere Bremsen und das Hinterachs-Sperrdifferenzial aus dem Mustang Boss 302. Auch die Zahl der Spielereien wächst. In den 60ern konnten Mustang-Fahrer spezielle Sitze mit den Silhouetten galoppierender Ponys ordern. Beim neuen Modell sitzen auf Wunsch winzige Lichtprojektoren in den Außenspiegeln, die beim Aufschließen des Autos kleine Pony-Logos auf den Asphalt zaubern.

Noch kein offizieller Import

Optisch wird der neue Mustang nach seinem Facelift eine Spur aggressiver, der Frontgrill wurde leicht geändert und es gibt nun LED-Tagfahrleuchten. Die Rückleuchten sind im Rauchglas-Look gestaltet. Frische Felgen und Lederausstattungen runden das Facelift ab. Den ganz großen Ausritt könnte der Mustang 2014 erleben, denn um diese Zeit wird eine neue Modellgeneration erwartet. Die käme dann passend zum 50-jährigen Geburtstag des Kultautos auf den Markt.

Die Preise des neuen Modelljahrs hat Ford noch nicht bekannt gegeben. Nach Deutschland wird der Wagen ohnehin nicht offiziell exportiert, aber das kann sich ja ändern: Chevrolet hat den Mustang-Gegner Camaro nach Europa gebracht, um sein Image aufzupolieren. Da könnte man in Köln ja auf Ideen kommen. Vielleicht wird es doch noch etwas mit dem Mustang in Deutschland.

Sebastian Viehmann/Press-Inform

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