Die neue Generation des VW Tiguan ist deutlich größer als der Vorgänger. Noch mächtiger tritt der Kodiaq von Skoda auf. Mit 4,7 Meter Länge pirscht sich der nach dem gewaltigen Kamtschatka-Bären benannte Kodiaq an die SUV-Oberklasse heran. Der BMW X5 misst 4,89 Meter, der Mercedes ML 4,63 Meter. Im Vergleich zum Tiguan wächst der Skoda um 20 Zentimeter.
Skoda bleibt damit der alten Strategie treu, im jeweiligen Segment das jeweils größte Modell anzubieten. Denn Platz ist Nutzwert, vor allem wenn man Familien als Käufer ins Visier nimmt. Der Einstiegspreis des Kodiaq liegt bei 25.000 Euro. Der Wagen bietet sich daher für diejenigen an, denen der Tiguan noch nicht genug Innenraum bietet. Oder als Alternative, wenn Kombis und Familien-Vans zu langweilig sind und man gern das abenteuerliche SUV-Feeling haben will – ohne beim Geld drauflegen zu müssen.
Von Kompaktklasse mag man da nicht mehr sprechen. Wie zu erwarten war, entspricht das scharfkantige Äußere weitestgehend der SUV-Studie des Vision S auf dem Genfer Salon in diesem Frühjahr. Verstecken muss sich der Skoda weder von außen noch von innen. Im Innenraum schließt der Tscheche zum Klassenbesten Audi auf und kann sich selbstbewusst mit dem teuren Touareg messen.
Mehr Platz als alle anderen
Wie bei Skoda zu erwarten, ist das Platzangebot des Kodiaqs beeindruckend. Es sind nicht nur die 20 Zentimeter mehr Länge allein, die Modelle von Skodas sind Meister darin, den vorhandenen Raum auch auszunutzen. Selbst die SUVs der Oberklasse bieten innen nicht mehr Platz.
In der zweiten Reihe – mit verschiebbarer Rückbank – haben auch Zwei-Meter-Riesen Platz. Wer mag, kann eine dritte Reihe ordern, auf der auch Erwachsene Platz finden. Ohne die Plätze in Reihe drei passen mindestens 720 Liter Gepäck in den SUV. Bei umgeklappten Sitzen sind es sogar 2065 Liter. Das schlägt die Werte des Touaregs um 400 Liter und übertrifft auch die Maße des größeren BMW X5 um etwa 200 Liter.
Immer unter 40.000 Euro
Die meisten Kunden werden die bekannten Zweiliter-Diesel mit 150 oder 190 PS bestellen, die bis zu 400 Nm Drehmoment leisten und einen Normverbrauch von fünf Liter bieten. Die Topmodelle sind immer mit Allradantrieb und Doppelkupplungs-Getriebe ausgestattet, bei den schwächeren Versionen ist die Ausstattung optional. Marktstart zu Preisen ab etwa 25.000 Euro ist Anfang kommenden Jahres. Auch das Spitzenmodell mit weitgehender Vollausstattung und 190 PS starken Motor soll unter der magischen 40.000 Euro Grenze bleiben. Magisch, weil hier eine Schwelle für Dienstwagenfahrer liegt und auch Privatkunden Respekt vor der 4 auf dem Kostenzähler haben.
Hohes Eroberungspotenzial
"Mit dem Kodiaq gehen wir neue Wege und erschließen neue Märkte", tönt Skoda-Vorstandsvorsitzender Bernhard Maier, "mit unserem ersten großen SUV erobern wir ein neues Segment für die Marke - und damit neue Kundengruppen. Er ist der Pionier einer breit angelegten SUV-Offensive von Skoda." Der Erfolg wird ihm vermutlich Recht geben. Ein Ende des SUV-Booms ist nicht in Sicht. Und man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass viele Familien den Kodiaq prickelnder finden werden, als einen Passat Variant.