Maserati Kubang Rassiger Handstaubsauger

Kaum schickt Porsche mit dem Cayenne einen echten Supersportler ins Gelände, legt die Konkurrenz auch schon nach. Mit dem Kubang präsentierte Maserati auf der Detroit Motor Show einen kompromisslosen Matsch-Meister, der den Platzhirschen den Angstschweiß auf die Stirn zauberte.

Kaum schickt Porsche mit dem Cayenne einen echten Supersportler ins Gelände, legt die Konkurrenz auch schon nach. Mit dem Kubang präsentierte Maserati auf der Detroit Motor Show einen kompromisslosen Matsch-Meister, der den Platzhirschen den Angstschweiß auf die Stirn zauberte.

Multi-funktionaler Maserati

"Es ging alles sehr schnell. Wir mussten nicht lange experimentieren oder unsere Ideen überdenken", sagte sein Schöpfer Giorgetto Giugiaro bei der Präsentation der Studie in Detroit. Der Auftrag dazu kam direkt von Maserati-Chef Luca di Montezemolo. Der wollte einen völlig neuen, multi-funktionalen Maserati. Also zeichnete ihm Guigiaro eine Mischung aus Sports Utility Vehicle (SUV), Kombi und Gran Tourismo (GT). Und der Meister war begeistert.

Maserati Kubang

Motor

V8-Triebwerk

Hubraum

4,2 Liter

Leistung

390 PS

Drehmoment

451 Newtonmeter

Länge/Höhe/Breite

4.984/1.650/1.942 Millimeter

0-100 km/h

5.5 Sekunden

Höchstgeschwindig.

255 km/h

Preis

noch unbekannt

Maserati-Expansion

Obwohl in Detroit nicht viel mehr als eine Kubang-Hülle zu sehen war, sollte man die Bemühungen der Italiener keinesfalls als Spielerei abkanzeln. Luca di Montezemolo ist es Ernst mit der Maserati-Expansion. So sind sämtliche Abmessungen und große Teile des Designs der Studie bereits auf eine zukünftige Serienfertigung abgestimmt.

Acht Zylinder müssen sein

Vor allem das Design hat gute Chance, die weitere Entwicklung ohne große Veränderungen zu überstehen. Neben der verlangten Variabilität hatte Designer Guigiaro zusätzlich die Aufgabe, sich nicht zu weit von der Maserati-Tradition zu entfernen. Ein hoch bauender Geländewagen war ebenso tabu wie Experimente in Sachen Motorisierung. Unter der Haube muss Platz für einen kräftigen Achtzylinder sein. Basta!

Die Sache mit dem Handstaubsauger

Mutig kombinierte Guigiaros Team die traditionellen Maserati-Formen mit den unveränderlichen Vorgaben und erhielten eine ebenso ungewöhnliches wie spektakuläres Blechkleid. Erinnert der Kubang in der Seitenansicht noch an ein mutiertes Coupé, wird spätestens beim Blick auf die steil abfallende Motorhaube und den riesigen ovalen Kühlergrill klar, dass man es mit einem Maserati zu tun hat. Vor allem durch den mächtigen Kühlergrill muss sich der eigentlich bildhübsche Kubang aber Vergleiche mit einem akkubetriebenen Handstaubsauger gefallen lassen.

Darf´s ein bisschen Matsch sein?

Um die Fahrleistungen muss man sich bei keinem Maserati Sorgen machen. So wummert unter der Haube ein 390 PS starker V8-Treibsatz, der den Kubang in schlappen 5,5 Sekunden von 0-100 Sachen beschleunigt. Geschaltet wird mit einem automatisierten Sechsgang-Schaltgetriebe. Die 451 Newtonmeter Kraft werden dabei an alle vier Räder verteilt. Das spricht für untadelige Fahrleistungen auf der Straße. Und im Gelände? Wenn es nach Maserati geht, soll der Kubang da gar nicht hin. Seine ungefähr zehn Zentimeter Bodenfreiheit reichen gerade einmal für die Pfütze vor der örtlichen Eisdiele. Und außer einer elektronischen Drehmomentverteilung hätte der Italiener schlüpfrigen Abfahrten und haarsträubenden Klettertouren sowieso kaum etwas entgegen zu setzen.

Für entgangene Schmodder-Freuden soll der flexible Innenraum entschädigen. Den gab es zwar noch nicht einmal in Detroit zu sehen - dennoch können sich die Maserati-Designer schon ganz genau vorstellen, wie das Kubang-Innenleben aussehen soll. Schön. Und Sportlich. Und geräumig. Und Variabel. Ein echtes Überraschungs-Ei eben. Den vielfältigen Ansprüchen könnte der Kubang tatsächlich gerecht werden. Auf dem Papier schluckt der Kofferraum selbst ohne größere Umbauten 600 Liter Gepäck. Wer alles an Sitzen herausoperiert, wird wohl in die Verlegenheit kommen, 1.500 Liter Platz vollpacken zu müssen. Alternativ soll der XXL-Staubsauger aber auch Raum für bis zu sieben Sitze, diverse Surfbretter oder allerlei Freizeitgerät bieten.

Jochen Knecht