Optisch ist es nicht zu erkennen, dass der VW Amarok ein Zwillingsmodell vom Ford Ranger ist, der ebenfalls erst in den kommenden Wochen auf die internationalen Märkte rollt. Die neue Generation des VW Amarok startet Ende des Jahres, kommt aus Südafrika und wird dort im gleichen Werk produziert wie der Ford Ranger. „Ganz klar, ohne einen Kooperationspartner hätte es keine Neuauflage des Amarok gegeben“, sagt Lars Krause, Vertriebsvorstand bei VW Nutzfahrzeuge, „natürlich hat es uns auch etwas stolz gemacht, dass unser bisheriger Amarok für die Kollegen von Ford die Benchmark für das neue Modell des Ranger war.“ Der neue Amarok wird mit viertüriger Doppelkabine und zweitüriger Einzelkabine angeboten
„Wir wollen Gewerbetreibende und Privatkunden gleichermaßen ansprechen“, sagt Lars Krause und unterscheidet sich damit von so manchem seiner Branchenkollegen, die ihre Kreuzung aus Geländewagen und Transporter mit offener Ladefläche in erster Linie als Arbeitsgerät für Garten- und Landschaftsbauer oder Bauunternehmungen sehen. Die meisten Erprobungen des neuen VW Amarok finden in Südafrika statt, denn hier wird das Fahrzeug nicht nur gefertigt, sondern wurde auch hier weitgehend entwickelt. „Die Gleichteile der beiden Fahrzeuge sind überschaubar. Mit dem Ford Ranger teilen wir uns allein Spiegel, Dach und Heckscheibe – der Rest ist komplett eigenständig und stammt von unserem Designteam“, erklärt Lars Krause. „Die markante Front und vor allem das einprägsame X-Design heben den neuen Amarok deutlich hervor und betonen seinen Führungsanspruch“, erklärt VW Nutzfahrzeuge-Chefdesigner Albert-Johann Kirzinger, „wir haben der Stärke und Kraft des neuen Amarok einen deutlichen Ausdruck verliehen – mit klarer Volkswagen–DNA, innen wie außen.“
Für den neuen Amarok wurden vier Turbodieselmotoren sowie ein Turbobenziner aus dem Ford-Konzernregal geholt. Auf dem afrikanischen Markt wird der 150 PS starke Basisdiesel mit zwei Litern Hubraum und vier Zylindern angeboten. Es folgt für viele Märkte der Welt ein stärkerer Commonraildiesel mit 125 kW / 170 PS. In der dritten Leistungsstufe leistet das Zylinderquartett je nach Markt 150 kW / 204 PS oder 154 kW / 209 PS. Viele Kunden dürften sich jedoch für die Topversion, einen Dreiliter-V6-Diesel mit 184 kW / 250 PS entscheiden. Für die klassischen Benziner-Märkte liefert Ford seinen 2,3 Liter großen Vierzylinder-Turbo mit 222 kW / 302 PS zu, der unter anderem auch den Mustang in seiner Basisvariante befeuert. Ab einer Leistung von 154 kW / 209 PS werden alle Amarok-Versionen serienmäßig mit einer neuen Zehngang-Automatik auf den Markt kommen, die für die schwächeren Versionen optional angeboten wird. Die meisten Motorvarianten sind obligatorisch an einen Allradantrieb gekoppelt. In den nächsten Jahren soll der Amarok auch als Elektroversion folgen.
Bereits die Front des 5,35 Meter langen Pick Ups mit LED-Augen und großem Kühlergrill macht Eindruck. Im Vergleich zum Vorgänger ist der 1,91 Meter lange Offroader zehn Zentimeter länger, bleibt mit einer Höhe von 1,88 Metern jedoch parkhaustauglich. Der Radstand wuchs um 17,5 Zentimeter auf 3,27 Meter. Die Zuglast beträgt 3,5 Tonnen und auf der Heckfläche hat eine Europalette Platz, die bis zu 1,2 Tonnen schwer sein darf. Derweil verarbeiten die Verzurrösen auf der Ladefläche 500 kg und die Dachlast taugt mit üppigen 350 Kilogramm auch für ein Dachzelt nebst Belegung. So rustikal sich der neue VW Amarok von außen präsentiert, so wohnlich ist es im Innern. Bequeme Sitze, viel Platz für bis zu fünf Personen, digitale Displays und auf Wunsch donnernden Klang aus dem Harman-Kardon-Soundsystem – so sieht ein Arbeitstier des Modelljahres 2023 mit Lifestyle-Ambitionen aus, das in den Versionen Amarok, Life, Style, Panamericana, Aventura angeboten wird. Ebenfalls auf Wunsch lieferbar: elektrische Sitze für Fahrer und Beifahrer.