Nio hat schon mehreren SUVs und dem Nürburgring-Rennwagen EP9 gezeigt. Nun hat der Tesla-Rivale aus China die erste E-Limousine vorgestellt. Von außen wie innen ist der ET7 eine überzeugende Luxuslimousine, wenn auch wenig überraschend gezeichnet. Der ET7, der ab 2022 ausgeliefert werden soll, punktet mit drei technischen Besonderheiten. Die Limousine wird voll autonom fahren können.
Auch in ihr verwendet Nio die Batterie-Swap-Technik. Die Batterien werden in einer Stromtankstelle zum Wechsel vollautomatisch unter dem Fahrzeug hervorgezogen und gegen einen aufgeladenen Akku-Pack ersetzt. Einmal Volltanken wird nicht länger als beim Benziner dauern. Und dann wird es den ET7 als erstes Serienfahrzeug mit einer Festkörperbatterie geben. Sie besitzt eine wesentlich höhere Energiedichte als herkömmliche Akkus und wird die Limousine über 1000 Kilometer antreiben können. Nio behauptet die Technik für das 150-kWh-Festkörperbatteriepaket inzwischen zur Serienreife gebracht zu haben.
Leistungsfähigster Akku auf dem Markt
Der ET7 wird zunächst mit 70- und 100-kWh-Akkupacks auf den Markt kommen. Ende 2022 wird es dann den riesigen 150-kWh-Akkupack geben. Die beeindruckende Energiedichte von 360 Wh/kg ist etwa 50 Prozent höher als die der Batterie des Tesla Model 3. Das heißt, bei gleicher Größer ist diese Batterie ungleich leistungsfähiger. In den Ausbuchtungen über der Windschutzscheibe und der Heckscheibe sind einige der 33 Sensoren des Fahrzeugs untergebracht.
Der ET7 nutzt elf 8-Megapixel-Kameras, ein hochauflösendes Lidar mit sehr großer Reichweite, fünf Millimeterwellen-Radar, zwölf Ultraschallsensoren und zwei hochpräzise Positionierungseinheiten. Insgesamt werden bis zu acht GB Daten pro Sekunde produziert, die von vier Nvidia Drive Orin Prozessoren verarbeitet werden. Das ist eine siebenmal höhere Datenleistung als Teslas aktuelle FSD-Computer ermöglichen. Das volle Paket an Assistenzsystemen kostet allerdings eine Gebühr von 86 Euro im Monat.
1000 Kilometer Reichweite
Um Reichweite muss sich der ET7 kaum Gedanken machen. In speziellen Power-Swap-Stations wird der Akku blitzschnell ausgetauscht. Der ET7 bietet damit den gleichen Reichweitekomfort wie eine Verbrennender-Limousine mit großem Tank.

Den ET7 kann man mit einer eigenen Batterie kaufen oder wenn man nicht den "Battery as a Service"-Modell (BaaS) für die Wechselstationen abonniert. Bis Ende 2021 sollen in China von 500 Power-Swap-Stationen erreicht werden. Das Austauschmodell beendet zumindest für Nio die Diskussion um Ladestationen und Stromleitungen in der Fläche. Technisch wird es möglich, immer schneller immer stärkere Akkus zu laden. Doch um diesen Fortschritt an der Ladesäule daheim nutzen zu können, müssten die Stromnetze in extremer Weise ausgebaut werden. Für keine andere Anwendung werden solche Stromspitzen benötigt.
Der neue Nio ET7 ist ab sofort mit der Nio-App bestellbar. Geliefert wird jedoch erst Anfang 2022. Das Basismodell kostet 56.000 Euro mit eigener Batterie und 47.000 mit dem Mietmodell. Die gut ausgestatteten Modelle der Premier Edition kosten 66.000 Euro. Der Nio ET7 wird zunächst nur in China verkauft.
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