Unter den Taxifahrern in Deutschland gibt es viele schwarze Schafe: Beim diesjährigen ADAC-Taxitest seien von 240 Fahrten in 12 deutschen Städten 35 und damit knapp 15 Prozent mit "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" bewertet worden, teilte der Autoclub am Montag in München mit. Bemängelt wurden weite Umwege, dreckige Taxis, Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit sowie Rotlichtverstöße.
Testsieger mit der Gesamtnote "gut" wurde Potsdam mit seinem Taxiangebot, auf den Plätzen zwei bis fünf kamen mit ebenfalls "gut" die Städte Braunschweig, Augsburg, Essen und Chemnitz. Schlusslicht war Karlsruhe mit der Gesamtbewertung "ausreichend". Dort fiel mehr als ein Drittel der Fahrer mit Umwegen auf. Auf ein "ausreichend" kamen auch Halle (Saale), Rostock, Kiel, Bremen, Düsseldorf und Wiesbaden. Da es auch viele sehr gute oder gute Fahrten gab, fiel in der Gesamtbewertung keine einzige Stadt durch. Die Gesamtbewertung "sehr gut" konnte nirgendwo vergeben werden.
Die Tester waren bei ihrer Stichprobe in den 12 Städten in jeweils 20 Taxis unterwegs. Bewertet wurde in den Kategorien "Verhalten des Fahrers", "Routentreue" sowie "Zustand des Fahrzeugs". Ein Fahrer überschritt die erlaubte Geschwindigkeit um 47 Stundenkilometer. Bei der schlechtesten Fahrt im Test ignorierte ein Düsseldorfer Taxler eine bereits seit vier Sekunden rote Ampel und fuhr trotz Navigationssystems einen Umweg von 72 Prozent. Den vollen Preis dafür verlangte er laut ADAC trotzdem. Düsseldorf bekam entsprechend in der Kategorie Fahrer mit 62,4 Prozent der möglichen Punkte die schlechteste Wertung im Test.
Interessanterweise waren die beiden Testverlierer auch die teuersten Städte. In Karlsruhe kostet eine vier Kilometer lange Fahrt mit Gepäck und drei Minuten Wartezeit tagsüber laut ADAC 11,90 Euro, in Wiesbaden 10,60. Am billigsten ist diese Fahrt in Kiel, wo 8,20 Euro fällig werden.