Im vergangenen Jahr bestritt die Silk-Way-Rallye ihre erste Ausgabe. Damals führte sie von der russischen Teilrepublik Tartastan, durch Kasachstan nach Turkmenistan. Mit Unterstützung von oberster Stelle: im Ziel empfing Russland Präsident Medwedew und seine Amtskollegen aus Kasachstan und Turkmenistan den Rallyetross. Doch die scheinbare Einigkeit trog - die Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten lief nicht ganz nach den Wünschen der Russlands. Kasachstan und Turkmenistan wollten 2009 ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen.
Immer wieder Sotschi
Also flogen sie raus aus dem Streckenplan. Und die Silk-Way-Rallye wird in Russland verbleiben und von St. Petersburg nach Sotschi am schwarzen Meer führen. Und das nicht nur in diesem Jahr, sondern bis 2014 - dem Jahr der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Alles nach den Wünschen von Putin. So soll mindest einmal im Jahr die Olympiastadt durch die internationalen Medien gehen.
Zudem pflegt Putin sehr gute Beziehungen zum Rennteam von Kamaz, einem russischen Lkw-Hersteller und mehrfacher Gewinner der Rallye Dakar in der Truck-Kategorie. Die Trucker übernehmen auch gleich die Organisation der Silk-Way-Rallye. Allerdings in Zusammenarbeit mit der französischen ASO, die neben der Tour de France auch die Rallye Dakar organisiert. Sie soll einen hohen internationalen Standart gewährleisten. Zudem sorgt sie dafür, dass die Silk-Way-Rallye Teil der diesjährigen Feier im Rahmen des Frankreich-Russland-Jahres ist.
Krude Mischung
Doch wie vereinbar sind die Olympischen Spiele und der Off-Road-Rallye-Sport wirklich? Für die russische Organisation kein Problem und eigentlich präsentieren beide die gleichen Werte. "Natürlich wird um den Sieg gekämpft, für viele ist es allerdings wichtiger dabei zu sein", so der Direktor der Rallye Semen Yakubov. "Wie die olympische Familie, so bilden auch alle Teilnehmer und Mitreisenden eine große Familie. Zudem steht neben dem Sieg die Hilfsbereitschaft im Vordergrund."
Für die olympischen Spiele 2014 soll nichts dem Zufall überlassen werden. Vielen Menschen in Europa ist die Stadt Sotschi bislang eher unbekannt. Dabei ist sie eine der beliebtesten Urlaubsorte in Russland – auch Stalin ließ sich hier eine Datscha bauen.