Zweirad-Auktion Teuerstes Motorrad der Welt: Cyclone V-Twin bringt 1,3 Millionen Dollar

Die Ausstattung des Cyclone V-Twin  ist spartanisch einfach
Die Ausstattung des Cyclone V-Twin  ist spartanisch einfach
© Mecum Auctions
Rekordpreis für ein Motorrad: Die Cyclone V-Twin Roadster aus dem Jahr 1915 ist außerordentlich selten und eine echte Rennmaschine. Sie kommt auf sensationelle 161 km/h.

Zum ersten Mal überhaupt erzielte ein Motorrad einen Verkaufspreis von über einer Million US-Dollar. Es ist aber auch ein extrem seltenes Stück Zweiradgeschichte. In Las Vegas wurde jetzt eine restaurierte Cyclone V-Twin von 1915 auf einer Mecum Auktion für 1,32 Millonen Dollar verkauft.

Bezogen auf den Auktionserlös wurden damit eine Harley-Davidson Strap Tank von 1908 (935 000 US-Dollar) und  eine Vincent Black Lightning von 1951 (929 000) auf die Plätze zwei und drei verwiesen. 2015 wurde ein Cyclone Board Track Racer, der einst Steve McQueen gehörte, für 852 000 Dollar verkauft.

Dabei ist der Cyclone Roadster ziemlich unbekannt. Nur drei Jahre lang, zwischen 1913 und 1915, wurde die Maschine gebaut. Insgesamt hat die Firma keine 200 Motorräder produziert. Heute sollen nur noch 14 Stück existieren und von ihnen nur fünf in der spartanischen Rennversion – so wie das verkaufte Zweirad. Die Karosserie ist außerhalb des Rahmens sehr schlicht gehalten und besteht lediglich aus Kotflügeln und einem schmalen Benzintank.

Der Zweizylinder lieferte sagenhafte 45 PS
Der Zweizylinder lieferte sagenhafte 45 PS
© Mecum Auctions

Sensationell schnelles Motorrad für die damalige Zeit

Das Motorrad ist vorn auf einer Blattfedergabel gefedert, hinten besitzt es einen Starrrahmen. Die größte Innovation war damals der V-Twin-Motor mit seinem 45 Grad Winkel. Der 61 CI Motor hatte nur 996 Kubikzentimeter – aus denen holte er aber 45 PS . Das ist bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs eine stattliche Leistung. Sie reicht aus, um die Maschine auf über 100 Meilen pro Stunde (161 km/h) zu bringen. Die rudimentäre Schmierung der oben liegenden Nockenwelle war nicht für Langstreckenfahrten geeignet. Auf längeren Strecken musste man gelegentlich anhalten und selbst nachschmieren.

"Mit seinem OHC-V-Zweizylindermotor war die Cyclone ein idealer Hot Rod-Roadster, der jedes andere Fahrzeug auf der Straße hinter sich lassen konnte", heißt es in der Beschreibung der Auktion. Die Cyclone gehörte dem verstorbenen Urban S. Hirsch III, einem Zeitungsmagnaten mit einer Vorliebe für schnelle Fahrten. Vor der Auktion wurden die Motorräder in seiner Villa ausgestellt.