Anzeige
Anzeige

"Quadro 4" im Test Ein Vierrad-Roller mit richtig Fahrkomfort

Beim neuen Quadro 4 sieht auf den ersten Blick: Das ist ein Motorroller, aber er hat vier Reifen dran. Der Vorteil ist klar: Man kann ihn mit dem PKW-Führerschein fahren. Aber eine Frage bleibt da natürlich: Wie viel Motorrad-Feeling steckt noch in einem Gerät, wenn vier Reifen unten drunter gebaut sind?
 
350 Kubik und 30 PS. Die machen aus dem Quadro 4 keine Rakete, aber wenn man vom Auto umsteigt, geht es flott voran. Vor allem in der Stadt, auf der Autobahn reißt man mit etwa 130 km/h Spitze keine Bäume aus. Der Quadro vier ist für gemütliche Einsteiger und Auto-Umsteiger gemacht, weniger für fanatische Motorrad-Piloten. Niemand der eine Motorradrakete mit 150 PS fährt, steigt auf den Quadro4 um.
 
Dafür wird Sicherheit groß geschrieben. In den Kurven findet der Quadro 4 immer halt, auch wenn es mal richtig rutschig ist. Ein Ast oder ein Kuhfladen in der Kurve bringen einen nicht aus der Bahn. Runter geht es auf bis zu 45 Grad – der normale Fahrer möchte das nicht ausprobieren. Vom Konzept her ist der Quadro4 her eher mit einem große Sofaroller zu vergleichen. Man thront auf dem Sattel, das ist kein Fahrzeug für Kurvenjäger.
 
 
Als ich den Quadro das erste Mal von hinten gesehen habe, habe ich gedacht: Endlich mal was, wo richtig Gepäck reingeht, dick genug ist er ja! Aber wenn man die Klappe aufmacht, gibt es eine kleineÜberraschung, es passt genau eine Umhängetasche hier rein oder ein Helm, wie beim anderen Roller auch. Da geht nichts extra. Also, wer damit in den Urlaub fahren will, muss Gepäckträger anbauen wie beim anderen Motorrad auch.
 
Sie fragen sich jetzt vielleicht: ‚Wie fährt der? Wie ein Auto etwa?’ Nein, der fährt sich schon wie ein großer Motorroller. Das ist keine Sportmaschine, aber das Zweiradfeeling ist ganz klar da – auch mit den vier Reifen. Der Fahrkomfort ist unerreicht, schwierigen Untergrund bügelt die Hydraulik weg. Der Quadro 4 fährt immer geradeaus. Er lenkt ein, wie andere Riesenroller auch. Wer mit dem Knie auf den Boden will, kauft sich eh nicht so ein Monster. Das ist natürlich das Besondere an der Hydraulik. Der Quadro bleibt in jeder Situation einfach sicher stehen. Ich kann die Beine hoch machen, hier Faxen machen, da passiert überhaupt nichts.
 
10.000 Euro sind ein Wort, angesichts des Aufwands aber gerechtfertigt. Zum Vergleich: Ein 60-PS-Roller von BMW kostet das Gleiche. Ein Kymco aus Taiwan wäre allerdings mindestens ein Drittel billiger.
 
Das Ding ist kein Supersportler, das habe ich aber auch nicht erwartet, als ich mich auf diesen Riesenroller drauf gesetzt habe. Ich habe gemerkt das deutliche Mehr an Fahrsicherheit und vor allem das deutliche Mehr an Fahrkomfort in kniffligen Innenstadtsituationen, das finde ich schon super. Für Leute, die entweder gar keinen Motorradführerschein besitzen oder jahrelang nicht auf dem Motorrad waren, ist der Quadro4 eine gute Wahl. Hauptrisiko bei einen normalen Zweirad bleibt die geringe Fahrpraxis. Mit dem Quadro4 braucht man ein bis zwei Gewöhnungstage, dann hat man den Bogen eigentlich raus. Und: Es gibt eben doch ein richtiges Zweiradfeeling!

Ein Motorroller mit vier Reifen: das ist der exravagante Quadro4. Mit 350 Kubik und 30PS fährt der Schweizer auch ohne Motorradführerschein dank seiner Räder in allen Situationen sicher und geerdet - und büßt doch nichts vom Zweirad-Feeling ein.
Von Gernot Kramper und Philipp Weber

Mehr zum Thema

Newsticker

VG-Wort Pixel