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OS X Yosemite im Test Die 7 coolsten Features im neuen Mac-Betriebssystem

Apples neues Betriebssystem OS X Yosemite nähert sich dem iPhone und iPad an - sowohl optisch als auch bei der Bedienung. Wir haben die Software getestet und zeigen die spannendsten Funktionen.
Von Christoph Fröhlich

Apple zeigte am Donnerstagabend nicht nur zwei neue iPads und einen ultrascharfen iMac mit 5K-Display, sondern auch das neue Mac-Betriebssystem OS X Yosemite. Es ist benannt nach dem weltbekannten Naturschutzgebiet Yosemite im Norden Kaliforniens. Die Software kann ab sofort kostenlos heruntergeladen werden. Während sich beim Vorgänger Mavericks viel unter der Haube getan hat, liegen bei Yosemite die Schwerpunkte auf einer frischen Optik, vielen neuen Funktionen und der engeren Verzahnung von iOS 8 und OS X. Wir stellen die wichtigsten Funktionen vor.

1. Neuer Look - Ziemlich bunt hier

Mit Yosemite bekommen Macs einen Neuanstrich: Die plastisch wirkenden App-Symbole sind Geschichte, ab jetzt dominiert der "Flat-Look", den man seit iOS 7 bereits von iPhones und iPads kennt. Selbst die "Ampelknöpfe" zum Schließen, Minimieren und Maximieren sind nun flach gestaltet. Schatten und Farbverläufe sind verschwunden, zudem gibt es jetzt transparente Menüs, die die Optik des Hintergrundbilds übernehmen.

Neu ist der "Dark Mode", mit dem User auf Wunsch zwischen hellen und dunklen Menüs umschalten können. Letzteres entspannt vor allem in dunklen Räumen die Augen, den Effekt kennt man auch vom Navigationsgerät, das in der Nacht ebenfalls automatisch auf ein dunkleren Modus wechselt.

Langjährige Mac-Nutzer werden sich an eine neue Schriftart gewöhnen müssen: 14 Jahre setzte Apple bei OS X auf "Luciana Grande", jetzt kommt "Helvetica Neue". Sie ist dünner und wirkt zweifellos eleganter - doch nicht alle Nutzer sind von der neuen Typographie begeistert. Vor allem bei kleinen Schriftgrößen sei die neue Schrift schwerer lesbar, klagen einige.

2. Continuity - Wenn Mac und iPhone verschmelzen

Die wohl wichtigste Neuerung bei Yosemite nennt Apple "Continuity" ("Kontinuität"). Damit ist die ständige Synchronisierung zwischen dem Mac und mobilen Geräten wie iPhone und iPad gemeint. Ein Beispiel: Man kann am Mac eine E-Mail anfangen und sie auf dem iPhone zu Ende schreiben. Diese Funktion nennt Apple "Handoff". Eine andere heißt "Instant Hotspot": iPhones und iPads mit mobilem Internet können nun noch leichter als mobiler Wlan-Router benutzt werden. Direkt vom Mac aus lässt sich ihre Hotspot-Funktion einschalten, ohne das Gerät in die Hand nehmen zu müssen. So kann man sich in Hotels beispielsweise das teure Hotel-Wlan sparen.

Das interessanteste Synchronistations-Feature: SMS aus der "Nachrichten"-App lassen sich nun auch auf dem Mac empfangen und beantworten. Das gleiche gilt für Anrufe: Man kann sie am Computer entgegennehmen und sogar Nummern anrufen. Um diese Funktionen nutzen zu können, benötigt man zwingend Bluetooth-4-kompatible Geräte.

3. Mitteilungszentrale - Newsroom am Bildschirmrand

Bislang fristete die Mitteilungszentrale, die man bei Bedarf am rechten Bildschirmrand ein- und ausklappen konnte, ein Nischendasein. In Yosemite wurde sie nun um viele Funkitonen erweitert: Im Reiter "Mitteilungen" laufen Benachrichtigungen wie neue E-Mails, Erinnerungen oder Informationen zu Software-Updates ein.

Der neue, komplett anpassbare "Heute"-Bereich bietet eine Zusammenfassung des aktuellen Tages - seien es Wetterberichte oder Aktienkurse. Mit sogenannten Widgets kann man auch Live-Ticker von Sport-Events einbauen - möglich macht's eine spezielle Schnittstelle, die Apple den Entwicklern zur Verfügung stellt.

4. Spotlight - Mächtiger Suchschlitz

Die interne Spotlight-Suche wurde deutlich aufgewertet: Gibt man nun einen beliebigen Begriff in den Suchschlitz ein, wird nicht mehr nur der lokale Rechner durchsucht, sondern auch die iCloud, E-Mails, Apps, Fotos, Ordner, Browser-Lesezeichen, Wikipedia oder Yelp. Tipp: Mit dem Tastatur-Befehl CMD + Leertaste startet die Spotlight-Suche direkt auf dem Bildschirm.

5. iCloud Drive - Ein bisschen mehr Dropbox

Die iCloud war bislang ein sehr geschlossenes System, dass vor allem für Backup-Zwecke genutzt wurde. Das ändert sich mit Yosemite ein Stück weit, so kann man nun einzelne Dateien direkt in die Cloud hochladen. Texte, Bilder oder Filme können via Drag and Drop einfach auf die Online-Festplatte gezogen werden. Praktisch: Auch Windows-PCs bekommen Zugriff auf iCloud Drive.

Wer mehr als die kostenlosen fünf Gigabyte Speicherplatz benötigt, muss zahlen: 20 GB kosten monatlich 99 Cent, 200 GB schlagen mit 3,99 Euro zu Buche. 500 GB kosten 9,99 Euro, ein Terabyte 19,99 Euro. An den Funktionsumfang und die günstigen Preise von Dropbox und Co. reicht die aktualisierte iCloud zwar immer noch nicht heran, dennoch ist es für Mac- und iOS-Nutzer eine praktische Aktualisierung.

6. Mail - Der Anhang ist nie wieder zu klein

Das hauseigene Mail-Programm wurde um zwei nennenswerte Funktionen erweitert. Da wäre zum einen Mail Drop, womit das Verschicken von fünf Gigabyte großen Mail-Anhängen möglich ist. Dabei wird die Datei in die iCloud hochgeladen, der Empfänger erhält dann einen Download-Link, sodass das Postfach nicht verstopft wird. Zudem ist es jetzt möglich, Bilder direkt in Mail mit Anmerkungen zu versehen.

7. Safari - Hält länger durch

Apples Webbrowser Safari wurde ebenfalls entrümpelt. Die Titelzeile, die den Namen der Webseite anzeigt, wurde gestrichen, sodass mehr Platz für Inhalte bleibt. Die Favoritenleiste kann auf Wunsch weiterhin eingeblendet werden. Laut Apple ist der neue Safari-Browser bei Javascript-Anwendungen schneller als Firefox und Chrome, zudem soll er weniger Strom verbrauchen. Beim normalen Surfen verspricht Apple zwei Stunden längere Akkulaufzeit, beim Netflix-Stream sogar drei Stunden.

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