In wenigen Jahren hat sich das Smartphone für viele Menschen vom Luxusgegenstand zum unentbehrlichen Alltagshelfer entwickelt. Es ist Kommunikator, Unterhaltungsgerät, mobile Einkaufsmöglichkeit, Bank und Gedächtnisstütze. Möglich machen das Unmengen von Apps - doch bald könnte es auch ganz ohne sie gehen.
Dabei erleichtern die kleinen Helfer ungemein den Alltag. Schon seit Jahren lässt man sich digital beim Abnehmen unterstützen, verschickt eine elektronische Überweisung, lässt sich erinnern, wann die Pflanzen gegossen werden müssen oder behält per Haushaltsbuch die Ausgaben im Blick. Fortgeschrittene Nutzer vernetzen sich sogar, indem sie eine gemeinsame Einkaufsliste pflegen, einen Kalender teilen oder die Trainings und Spiele der Sportmannschaft koordinieren. Vom Dauerchat in Whatsapp, iMessage und Co. mal ganz abgesehen.
Das Ende der Apps?
In Zukunft könnte ein großer Teil dieser Apps verschwinden - weil man sie schlicht nicht mehr brauchen wird. Stattdessen sollen die ganzen Funktionen in smarten Assistenten gebündelt werden. Apples Siri, Amazon Alexa, Microsofts Cortana und der Google Assistant reißen immer mehr der Aufgaben an sich.
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Schon länger muss man eigentlich keinen Kalender mehr öffnen, um einen Termin einzutragen. Einfach dem Assistenten den Termin und den Anlass nennen, schon wird alles im Hintergrund erledigt. Dass die sprachgesteuerten Helfer noch viel mehr drauf haben, wissen aber die wenigsten. Viele Funktionen muss man erst einmal finden. Sowohl Siri als auch den Assistant kann man etwa auffordern, sich den aktuellen Standort als Parkplatz zu merken. Sucht man am nächsten Morgen verschlafen sein Auto, kann man einfach nachfragen, wo es steht.
Mächtige Assistenten
In Zukunft dürften die Assistenten noch einiges dazulernen, sie sollen sich zu vollwertigen, digitalen Gesprächspartnern entwickeln. Das Praktische für den Nutzer: Statt sich mühsam durch Apps und Menüs hangeln zu müssen, erklärt er dem Smartphone einfach per Sprache, was er möchte - und bekommt sofort eine Antwort. Die Apps muss er dann im Idealfall gar nicht mehr anrühren. Der Trendforscher Sven Gabor Janszky vermutete daher schon Ende 2016, dass die Smartphone-Programme bald aussterben dürften.
Bis es soweit ist, haben die Entwickler aber noch jede Menge zu tun. Vor allem Apples iPhone-Assistentin Siri hadert nach wie vor mächtig damit, in natürlicher Sprache formulierte Befehle umzusetzen. Auch Googles Assistant ist für deutsche Nutzer längst nicht so smart, wie sein englischsprachiges Äquivalent. Ein weiteres Hindernis ist, dass nicht jeder Nutzer auch immer laut sprechen möchte. Der Assistant lässt sich daher auch per Chat-App ansprechen. Siri kann das zwar auch, schaltet bei der Aktivierung der Funktion aber die Sprachsteuerung ab.

Ein regelrechtes Dilemma stellt der Datenschutz dar. Damit sie wirklich nützlich sein können, müssen die Assistenten möglichst alles über den Nutzer wissen. Nur so können sie stets die passende Antwort parat haben. Aus der Datenschutz-Perspektive ist das ein Albtraum. Will man die um ihre Privatsphäre besorgten Nutzer mitnehmen, muss ein Kompromiss gefunden werden. Das ist nicht einfach: Apple versucht etwa, bei Siri möglichst wenige persönliche Daten zu nutzen. Dadurch ist sie aber dem datenhungrigen Google Assistant auch merkbar unterlegen.
Apps haben noch Zeit
Ob die persönlichen Assistenten aber tatsächlich alle Apps von Drittanbietern ersetzen können, wird sich erst noch beweisen müssen. Schon heute schätzen viele Nutzer Alternativen zu den vorinstallierten Apps, weil sie zusätzliche Funktionen bieten oder sich besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. Ganz wünschenswert wäre eine Welt ohne zusätzliche Apps wohl ohnehin nicht: Viele gute Ideen der Assistenten gab es vorher schon in Apps. Und die würden dann als Inspirationsquelle ausfallen.
Noch müssen wir uns also weiter auf Apps verlassen. Welche den Alltag tatsächlich leichter machen, verrät Ihnen diese Fotostrecke.
So machen Sie Ihren Alltag leichter: Unverzichtbare Apps für jede Lebenslage

Wer einen besseren Überblick über seine Finanzen behalten will, kann Haushaltsbuch-Apps wie Moneycontrol nutzen. Hier erfasst der Nutzer seine Einnahmen und Ausgaben detailliert, ohne im Zettelwirrwarr zu versinken. Alternativen sind unter anderem die Programme You Need A Budget, Mein Haushaltsbuch oder VSB Haushaltsplaner. Kostenlose Online-Haushaltsbücher bieten auch die Sparkassen an, wie den Web-Budgetplaner oder die Finanzchecker-App.