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Was ist da denn los? Samsung empfiehlt Viren-Scans für seine smarten Fernseher

Samsung sorgte mit einer Virenscan-Empfehlung für Aufregung in der Fernsehwelt
Samsung sorgte mit einer Virenscan-Empfehlung für Aufregung in der Fernsehwelt
© Samsung
Virenscanner auf einem Fernseher? Das war bisher abwegig. Doch nun empfahl ausgerechnet Marktführer Samsung diese Maßnahme. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

Es klingt wie ein Paradox: Je schlauer etwas ist, desto komplizierter wird es. Das dürfte jeder unterschreiben, der schon einmal einen App-gesteuerten Kaffeevollautomaten ausprobiert hat oder eine Zahnbürste via Bluetooth koppeln wollte. Massenhaft durchgesetzt haben sich jedoch Smart-TVs, also Fernseher mit eingebauten Apps. Kein Wunder: Mit nur einer Fernbedienung kann man hier zwischen klassischen TV-Sendern, Mediatheken, Streamingdiensten und Spielen hin- und herwechseln.

Das ist bequem, hat aber seine Schattenseiten. Wo alles zentralisiert ist, kann man auch viel erfahren. Einige Fernseher nehmen es mit dem Datenschutz nicht allzu genau und erfassen den Medienkonsum und betreiben für die Hersteller ungefragt Marktforschung, ohne dass die Nutzer etwas ahnen.

Viren-Scan auf dem Fernseher?

Nun versetzt eine Meldung die schöne neue Fernsehwelt in Aufregung: Der offizielle Twitter-Account von Samsung USA forderte die eigenen Kunden dazu auf, "alle paar Wochen" einen Antiviren-Scan auf dem eigenen Fernseher durchzuführen. Nur so könne man sich zuverlässig vor Schadsoftware schützen, schrieb der südkoreanische Hersteller. In einem kurzen Erklärvideo wurde gezeigt, wie die eingebaute Scan-Möglichkeit gestartet werden kann.

Viren auf dem Fernseher? Die Reaktionen auf den Tweet waren zweigeteilt: Viele zeigten sich verblüfft, andere machten sich über Samsung lustig. Die US-Technikwebseite "The Verge“ spottete, der Fall zeige eindrucksvoll, warum man keinen Samsung-Smart-TV besitzen solle. Denn wie smart ist ein Fernseher, der nicht einmal in der Lage sei, im Hintergrund automatisch nach Viren Ausschau zu halten?

Sicherheit auf Fernsehern steht infrage

Der Tweet wurde mittlerweile gelöscht, doch die Debatte läuft weiter. In der Vergangenheit sorgten Sicherheitslücken in Smart-TVs schon häufiger für Aufsehen. Wikileaks enthüllte etwa im Jahr 2017, dass es der CIA gelungen war, einige Samsung-Modellserien so zu manipulieren, dass Kamera und Mikrophon des Smart-TVs angezapft wurden und das Gerät dabei so aussehen zu lassen, als sei es ausgeschaltet.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte am besten die smarten Funktionen seines Fernsehers deaktivieren oder den Fernseher gar nicht erst mit dem Internet verbinden. Eine Alternative zu den eingebauten Apps sind separate Zuspielgeräte wie Nvidia Shield, Amazons Fire TV oder ein Apple TV.

Virenscanner Test: Hier geht es zum Virenscanner Vergleich. 

Smart-TV Test: Hier geht es zum Smart-TV Vergleich. 

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