Ein Doodle zum 14. Geburtstag Google ist jetzt strafmündig

  • von Jannik Tille
Google ist aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Seit 14 Jahren hilft Google Nutzern, sich in den Wirrungen des World Wide Web zurechtzufinden. Das Doodle feiert Googles offizielle Strafmündigkeit.

Nach Paragraph 19 des Strafgesetzbuches gelten deutsche Staatsbürger mit Vollendung des 14. Lebensjahres als strafmündig. Damit endet die Schuldunfähigkeit des Kindes und nicht mehr die Eltern haften im Verbrechens-Falle. Die strafrechtliche Verfolgung Jugendlicher kann gemäß Paragraph 3 des Jugendgerichtsgesetzes dann geschehen, "wenn sie zur Zeit der Tat nach ihrer sittlichen und geistigen Entwicklung reif genug sind, das Unrecht der Tat einzusehen und nach dieser Einsicht zu handeln".

Die Suchmaschine Google ist nun also 14 Jahre alt und somit strafmündig. Sie darf - gemäß Gesetz - für schuldig erklärt und entsprechend bestraft werden. Denn, dass die Suchmaschine "nach ihrer sittlichen und geistigen Entwicklung reif genug" ist, bestraft zu werden, sollte angesichts ihrer Programmierung außer Frage stehen. Sollte.

Ist es ein Verbrechen, wenn Google mir Suchergebnisse präsentiert, die mich "interessieren könnten"? Ist die "sittliche Entwicklung" Googles tatsächlich so hoch, dass sie möglicherweise "das Unrecht der Tat" einsieht? So gesehen ist Google wohl immer noch ein Kind.

Große Erwartungen der Google-Gründer

Die Erfolgsgeschichte von Google beginnt eigentlich im Jahr 1938. Milton Sirotta erfand damals das Wort "googol", um der Zahl 10.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000. 000.000.000.000 einen Namen zu geben.

"Googol" ist also eine Zahl mit einhundert Nullen. Bei der Wahl des Namens für ihre Suchmaschine, waren die Erwartungen der Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin 1998 ebenso hoch, wenn Nutzer nach einem Begriff im Internet suchen. Mit dem Internet wuchsen auch die Suchergebnis-Zahlen.

Von Jahr zu Jahr wurde Google - wie ein heranwachsendes Kind - größer und größer. Auch das Angebot der Suchmaschine wurde breiter. Neben der normalen Suche und einer News-Anzeige, kann Google auch helfen Autoren von Büchern ("Google Books"), wissenschaftliche Artikel ("Google Scholar") oder den richtigen Weg zu einem Ort ("Google Maps") zu finden. Das weiß quasi jeder Internetbenutzer. Und trotzdem gibt es Streit um Googles Macht. Datenschützer schlagen immer wieder Alarm.

14 Jahre jung und enorm mächtig

Welche Macht aber kann schon eine 14-Jährige haben? Gerade dann, wenn sie bloß eine Suchmaschine ist?

Die Macht von Google aber ist auch mit 14 Jahren bereits enorm. Sie hat das, was für Unternehmen und Werbung so wertvoll ist: Daten. Wenn ein Internetnutzer von seinem heimischen PC aus beispielsweise am Montag nach einer Jeans sucht, werden ihm am Dienstag auf anderen Internetseiten Hosen in Werbefenstern zum Verkauf angepriesen. Das ist das Geschäft, mit dem Google so wertvoll wurde.

Mit über 80 Prozent aller Suchanfragen im Internet und einem Markenwert von rund 111 Milliarden US-Dollar steht Google an Position zwei der weltweit wertvollsten Unternehmen. Nur der US-Software-Hersteller Apple liegt mit rund 153 Milliarden vor dem Internetriesen. Apple ist aber auch schon 36 Jahre alt und gilt als "erwachsen".

Google ist schon jetzt einmalig. Auch wenn die Suchmaschine nun offiziell strafmündig ist und sich lieber keinen Fehltritt erlauben sollte: Wir gratulieren ganz herzlich zum 14. Geburtstag und sagen: "HAPPY BIRTHDAY"!

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