Seit 30 Jahren begeistern fallende Klötzchen Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Doch angesichts der heutigen aufregenden Auswahl an Games wird Tetris vom Nachwuchs der ersten Spieler-Generation entdeckt und meist sofort wieder vergessen. Da feiert Google lieber einen Großmeister des etwa 6000 Jahre alten Brettspiels Go: den Japaner Honinbo Shusaku. Heute ist sein 185. Geburtstag. Vielleicht hasst Google aber auch einfach Tetris.
Wer war Shūsaku?
Für Menschen, die sich intensiv mit Go beschäftigen, ist Shūsaku eine Mischung aus legendärem Genie und tragischem Held. Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte das Spiel seine goldene Zeit und Shusaku gewann das bedeutendste Turnier 19 Mal infolge. In dem Moment jedoch, als sich Shusaku den ehrfurchtsvollen Titel "der Unbesiegbare" erspielt hatte, konnte ihn tatsächlich niemand mehr herausfordern. 1862 wurde er von der Cholera dahingerafft – mit 33 Jahren.
Welche Bedeutung hat er heute?
Um aus Shusakus Partien zu lernen, spielen begeisterte Fans sie gern noch einmal oder lesen die Spiele einfach nach. Mit einer selbst entwickelten Eröffnung verband Shusaku seinen Namen zudem auf ewig mit Go.
Japanische Eltern belasten ihre Kinder gern mit dem Namen des Großmeisters, in der Hoffnung, dass aus dem Nachwuchs Großes wird. Was ab und zu auch klappt, wenn man sich die Aufstellung der Fußball-Nationalmannschaft des Landes ansieht. Dass Shusaku außerdem irgendwie an Yoda aus "Star Wars" erinnert, kann ja auch nicht schaden und sorgt für den Niedlichkeitsfaktor.
Was ist Go?
Ursprünglich kommt Go aus China, verbreitete sich aber rasant im gesamten ostasiatischen Raum und ist heute besonders in Japan beliebt. Wie bei allen großen Brettspielen spielt man in den Yin-Yang-Farben Schwarz und Weiß. Beide Spieler haben gleich viele Steinchen, mit denen sie versuchen, sich gegenseitig einzukesseln.