Select Nur auf Einladung: Tinder bietet neues VIP-Abo an – für 500 Dollar im Monat

Tinder Select darf man bislang nur auf Einladung beitreten (Screenshot)
Tinder Select darf man bislang nur auf Einladung beitreten (Screenshot)
© Tinder
Mit dem neuen Select-Abo will der Datingdienst Tinder seine besonders aktiven Nutzer ansprechen. Den hohen Preis hält die Firma für angemessen.

Ein schnelles Wischen, ein Match – und schon hat man ein potenzielles Date auf dem Smartphone. Dating-Apps sind immer noch der einfachste Weg, schnell jemand Neues kennenzulernen. Wer das meiste aus ihnen herausholen will, muss allerdings dafür zahlen. Bei Tinder kann man nun besonders tief in die Tasche greifen – wenn man dazu eingeladen wird.

Das neue Select-Abo ist nämlich nicht nur beim Preis von 500 US-Dollar (etwa 470 Euro) monatlich sehr exklusiv. Weniger als 1 Prozent der Nutzer wurden bislang eingeladen, dem Superpremium-Angebot des Dienstes beizutreten. Zwar gibt es eine offizielle Bewerbungsseite … dort wird man aber nur vertröstet, dass aktuell keine Bewerbungen angenommen würden.

Das steckt hinter Tinder Select

Aber was steckt hinter dem Luxus-Tinder? Dass es einen geheimen Tinder-Bereich namens Select gibt, berichtete "Techcrunch" bereits 2017. Damals hieß es, das nur auf Einladung nutzbare Angebot werde von Promis und Models genutzt, um sich im Schutz der Privatsphäre kennenlernen zu können.

Mit der offiziellen Öffnung am Freitag hat Tinder nun auch tatsächlich die Premium-Features verkündet. Bis zu zweimal die Woche kann man als Select-Kunde auch Nutzer:innen anschreiben, mit denen man nicht gematcht wurde. Die VIP-Profile lassen sich auch dann ansehen, wenn das Gegenüber kein Abo hat. im Select-Modus darf man auch die begehrtesten Profile der Seite sehen – und wird wiederum ihnen vorgeschlagen.

Damit das VIP-Gefühl auch stimmt, hat Tinder auch an die Select-Kunden selbst hohe Ansprüche. Im Profil müssen mindestens vier Bilder und fünf Interessen angegeben werden, die Bio eine Mindestlänge von 15 Zeichen haben und die Art der gewünschten Beziehung genannt werden. Zudem muss man per Foto verifiziert sein.

Hohe Erwartungen

Trotz der hohen Hürden und des Preises von bis zu 6000 Dollar im Jahr erwartet Tinder ein echtes Interesse an dem Angebot. "Wir wissen, dass es eine Gruppe hochengagierter und aktiver Nutzer gibt, denen eine effektiver und effizienter Weg, Verbindungen zu schaffen, sehr wichtig ist", sagte Produktchef Mark Van Ryswyk gegenüber "Bloomberg". "Also haben wir ausführliche Tests und das Feedback dieser Nutzergruppe eingeholt und über Monate dieses komplett neue Angebot entwickelt."

Tatsächlich gibt es innerhalb Tinders Mutterkonzern, der Match Group, längst Erfahrung mit extrem hochpreisigen Dating-Angeboten. Das Match-Abo "The League", das sich an "ambitionierte, Karriere-orientierte Singles" richtet, kostet sogar 1000 Dollar die Woche. Durch den Erfolg des Angebots sei man optimistisch, ein ähnliches Angebot auch bei Tinder umsetzen zu können, hatte der Konzern bereits in der Vergangenheit erklärt.

Dabei ist dem Unternehmen natürlich klar, dass sich damit kein Massenmarkt erreichen lässt. Man richte sich an "eine recht kleine Gruppe neuer Kunden", erwarte aber eine bemerkbare Einnahmen-Steigerung, erklärte der Match-Grup-Chef Gary Swindler laut "Bloomberg" vor Kurzem. Demnach würden nur zehn Prozent der Tinder-Nutzer für 53 Prozent der auf der Plattform genutzten Zeit aufkommen.

Die Match Group hatte in den letzten Jahren eine sinkende Nutzerzahl verkraften müssen. Gerade jüngere Nutzer wenden sich zunehmend anderen Angeboten zu, obwohl die Match-App Hinch auch in dieser Zielgruppe beliebt ist. Durch die Premium-Angebote gelang es dem Unternehmen aber, die durchschnittlichen Einnahmen pro Nutzer zu erhöhen.

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