Am Dienstag, dem 19. September, stellt Apple das neue mobile Betriebssystem iOS 11 für iPhone, iPad und iPod Touch zum Download bereit. Erstmals gezeigt hat der Konzern die Software im Juni bei der Entwicklerkonferenz WWDC. Seitdem ging es um den Feinschliff in einer mehrmonatigen, öffentlichen Testphase. Vor allem iPad-Besitzer dürfen sich über viele neue praktische Funktionen freuen. Doch auch für iPhone-Nutzer lohnt sich das Update. Welche Geräte das Update erhalten, erfahren Sie in diesem Artikel. Wir stellen die wichtigsten Neuerungen vor.
Neuer App Store
Der App Store bekommt einen neuen Farbanstrich und ähnelt jetzt optisch der Musik- und News-Anwendung. Die Schriftart wurde dicker, dadurch ist sie besser lesbar. Im neuen "Heute"-Reiter bekommt der Nutzer auf ihn individuell zugeschnittene Download-Vorschläge, außerdem werden eine App und ein Spiel des Tages vorgestellt. Apropros Videospiele: Erstmals gibt es einen eigenen Reiter nur für Games.
Mehr Platz für Fotos
Apple ändert mit iOS 11 das Kompressionsformat für Fotos und Videos, wodurch sie weniger Platz benötigen - und folglich mehr Platz für andere Bilder bleibt. Laut Apple finden nun bis zu doppelt so viele Bilder Platz.
Erweitertes Kontroll-Center
Wischt man auf seinem iPhone von unten nach oben, ruft man das neue Kontroll-Center auf. Neben neuen Symbolen und der dickeren Schriftart ändert sich auch die Bedienung etwas, es lassen sich bei fast allen Buttons zusätzliche Funktionen ausklappen. Bei 3D-Touch-fähigen iPhones (ab dem iPhone 6s) konnte man das schon etwas länger. Drückt man etwa fest auf das Taschenlampen-Symbol, kann man die Helligkeit regulieren. Jetzt geht das auch bei allen anderen iPhones. Statt feste zuzudrücken, muss man dort einfach den Button länger gedrückt halten.
In den Einstellungen kann das Kontroll-Center angepasst werden. Besitzt man etwa einen Apple TV, kann man sich hier zusätzlich die Fernbedienungs-App hinterlegen.
Drag and Drop
Darauf haben Apple-Nutzer lange gewartet: Mit iOS 11 können Bilder, Links usw. von einer App in eine andere kopiert werden. Vor allem das iPad wird dadurch produktiver.
Zusätzliche Live-Photos-Effekte
Live Fotos wurden mit dem iPhone 6s eingeführt. Dabei nimmt das Smartphone den Moment kurz vor und nach Drücken des Auslösers auf. Mit iOS 11 kann der Mini-Clip als Gif gespeichert und mit verschiedenen Loop-Effekten versehen werden. Dadurch wiederholt sich die Animation etwa endlos oft. Um die Effekte auszuwählen, muss man einfach das geöffnete Bild nach oben wischen.
Die neue Datei-App
Nach dem Update auf iOS 11 findet sich auf jedem Gerät eine neue App namens "Dateien". Das Ordner-Symbol legt bereits nahe, worum es sich dabei handelt: Mit der App kann man seine Dateien - ähnlich wie im Finder auf dem Mac oder dem Windows Explorer - übersichtlicher verwalten. Angezeigt werden alle sich auf dem Gerät sowie in Online-Speichern wie iCloud Drive, Dropbox und Google Drive befindlichen Dateien.
Siri klingt natürlicher
Siri war der erste populäre Sprachassistent am Markt, verlor dann aber den Anschluss an Alexa, Cortana und Co. Nun gelobt Apple Besserung: Dank Machine Learning und Künstlicher Intelligenz soll Siri in naher Zukunft cleverer werden. Vorerst klingt die Stimme zumindest etwas weniger nach einem Roboter.
Dock für das iPad
Eines der wichtigsten neuen iPad-Features ist das Dock am unteren Bildschirmrand. Das erinnert an das Mac-Betriebssystem und bietet Platz für mehr Apps und Ordner.
Einhändige Tastatur
Hält man in der iPhone-Tastatur den Emoji-Button gedrückt, kann anschließend das Layout der Tastatur angepasst und eine Einhandtastatur für Links-/Rechtshänder aktiviert werden.
Eingebauter Dokument-Scanner
Noch ein praktisches iPad-Feature: Mit der Notiz-App kann man nun Dokumente abfotografieren (etwa einen Mietvertrag) und anschließend virtuell unterschreiben - entweder mit Hilfe des Fingers oder des Apple Pencil (beim iPad Pro). Anschließend kann der unterschriebene Vertrag direkt per Mail verschickt werden.
Augmented Reality
Augmented Reality (abgekürzt AR) ist für Apple einer der Mega-Trends. Mit iOS 11 werden Hunderte Millionen Geräte (ab A9-Chip und moderner) fit gemacht für die "Erweiterte Realität". Spezielle Anwendungen legen dabei über das Live-Bild der Kamera virtuelle Effekte - eine sehr simple Variante davon war das Erfolgsspiel "Pokémon Go". Die neuen Apps gehen aber viel weiter. Ikea plant etwa eine AR-Anwendung, mit der man Möbel wie im Katalog auswählen und sich diese anschließend virtuell in der Wohnung anschauen kann. Das wird noch spannend!
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