Eines muss man Sony ja lassen: Wohl kein Hersteller bleibt bei neuen Smartphones so sehr seinem Stil treu. Auch wenn es viele auf Dauer etwas langweilig finden: Die kantigen Xperia-Smartphones erkennt man schon seit Jahren auf den ersten Blick. Auch die vier auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona vorgestellten Smartphones bleiben Sonys markantem Look treu. Und setzen lieber auf Superlative auf technischer Seite.
Aktuell bringt Sony bei seinen Smartphones zwei Linien heraus: Das Xperia XZ ist die Spitzenklasse, mit dem Xperia XA richtet man sich an etwas sparsamere Kunden. In beiden Serien hat Sony nun jeweils zwei Geräte vorgestellt.
Xperia XZ Premium: Das Vorzeige-Smartphone
Richtig potente Technik im schicken Gehäuse, dafür steht bei Sony das Vorzeige-Smartphone Xperia XZ Premium. Im wasser- und staubdichten Gehäuse aus Gorilla-Glas steckt ein rasanter Prozessor sowie ein 5,5 Zoll großes 4K-Display mit 3840 x 2160 Bildpunkten, das sogar die TV-Technik HDR beherrscht und so noch mehr Farben darstellen soll.
Besonders punkten will Sony aber bei der Kamera. Die hat dank "Motion Eye"-Technologie nun einen eigenen Speicher und soll Bilder so noch schneller abspeichern. Sony verspricht dadurch weniger Bewegungsunschärfe. Zudem schießt die 19-Megapixel-Knipse in der Standardeinstellung immer gleich vier Bilder, aus denen man sich das Beste aussuchen kann. Auch Videoaufnahmen sollen profitieren: In der Zeitlupe sind unglaubliche 960 Bilder die Sekunde drin - weit mehr als jedes andere Smartphone bietet. Wie gut die Kamera tatsächlich ist, muss aber ein Test zeigen. Die auf dem Papier hervorragende Kamera des Vorgängers Xperia XZ konnte uns wegen der miesen Software etwa nicht überzeugen.
Das Sony Xperia XZ Premium kommt im Juni für 749 Euro in den Handel und ist in Chrome und Schwarz erhältlich.

Xperia XZs: Kleiner, aber oho
Wer es etwas schlichter mag, ist mit dem Xperia XZs gut bedient. Das 5,2-Zoll-Modell ist etwas kleiner und technisch minimal abgespeckt. Das Display ist mit FullHD-Auflösung (1920 x 1080 Bildpunkte) deutlich niedriger aufgelöst, was aber völlig verschmerzbar ist, wenn man es nicht gerade für den Einsatz in einer VR-Brille kauft. Zudem verbraucht es so weniger Akku. Betrüblicher ist da eher, dass man auch auf den größeren Farbraum von HDR verzichten muss.
An der wichtigsten Stelle steht das XZs seinem teuren Bruder aber in nichts nach: Die Kamera ist dieselbe, inklusive Motion Eye und Superzeitlupe. Auch hier gilt natürlich: Erst der Test zeigt, was sie wirklich taugt.
Das Xperia XZs gibt es bereits Anfang April für 649 Euro in den Farben Schwarz, Weiß und Eisblau zu kaufen.
Xperia XA1: Sparhandy mit Superknipse
Wer sich ein günstiges Smartphone kauft, sollte sich in der Regel keine Kamera-Wunder erhoffen. Die Knipse ist meist einer der ersten Punkte, an dem der Rotstift angesetzt wird. Beim Xperia XA1 verspricht Sony nun, es anders zu machen. Obwohl es nur 279 Euro kostet, soll es sich bei der Kamera auch mit deutlich teureren Geräten messen können. Der 23-Megapixel-Sensor mit Weitwinkel-Objektiv soll dank hybridem Autokfokus auch bewegte Motive scharf ablichten. Wir sind gespannt, wie die Kamera im Test abschneidet.
Sonst ist das Smartphone dem Preis angemessen ausgestattet: 5-Zoll-Display (allerdings nur mit 1280 x 720 Pixeln Auflösung), 32 GB Speicher und ein recht potenter Achtkern-Prozessor sind an Bord. Ab April ist das XA1 in Schwarz und Weiß zu erhalten.

Xperia XA1 Ultra: Display-Gigant zum kleinen Preis
Mit dem XA1 Ultra gibt es verdammt viel Display fürs Geld. Satte 6 Zoll hat Sony in ein Gehäuse gequetscht, das kaum größer ist als das des iPhone 7 Plus. Die Auflösung ist mit FullHD (1920 x 1080 Bildpunkten) allerdings für die Größe etwas mager. Technisch ist das Ultra mit dem XA1 weitgehend identisch. Wichtigster Unterschied: Die Selfie-Kamera ist mit 16 MP doppelt so hochauflösend wie die der kleineren Variante, zudem hat sie ein Weitwinkelobjektiv. Der Preis liegt mit 379 Euro genau 100 Euro höher.
Fan-Service statt Innovation
Auch mit seinen neuen Smartphones wirft Sony nicht seine bekannte Designlinie aus dem Fenster, die Fans wird es freuen. Innovation findet wie immer nur in kleinen Schritten statt. Am spannendsten ist sicher die neue "Motion Eye"-Technologie, die schärfere Bilder von schnellen Objekten verspricht. Ob sie das aber auch halten kann, kann erst ein Test beweisen. Sony hat es in der Vergangenheit leider schon mehrfach geschafft, eine gute Kamera-Technik mit einem schlechten Automatik-Modus unbrauchbar zu machen. Wir sind gespannt.