Telefonieren im Auto ohne Freisprechanlage wird künftig härter bestraft. So sollen Handy-Sünder demnächst 40 statt wie bisher 30 Euro bezahlen und dazu noch einen Punkt im Verkehrszentralregister kassieren. Die von Verkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) im Mai angekündigte Verordnung soll bis Ende des Jahres Gesetz werden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus". Auch Gurtmuffel in Reisebussen müssten mit 30 Euro Bußgeld rechnen, berichtet das Magazin. Busfahrer müssten ihre Fahrgäste künftig auf die Anschnallpflicht hinweisen. Diese werde außerdem auf alle Fernbusse ausgedehnt - bisher galt sie nur für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen.
AvD will Handy-Verbot abschaffen
Dagegen möchte der Autommobilclub AvD das Handy-Verbot am Steuer ganz abzuschaffen. Eine Erhöhung der Strafe für Handy-Sünder hält die Organisation für "kontraproduktiv".
"Schon das bestehende Gesetz allein vermittelt ein völlig falsches Bild", sagte AvD-Sprecher Jochen Hövekenmeier. Der Staat sage seinen Bürgern damit, dass Telefonieren am Steuer ungefährlich sei, wenn man eine Freisprecheinrichtung benutze. "Das ist doch völliger Unsinn, denn die Ablenkung geht vom Telefongespräch aus und nicht von der Frage, ob ich das Gerät in der Hand halte!" Das Gesetz müsse abgeschafft werden, forderte Hövekenmeier.
Studien aus den USA und Großbritannien sowie Testfahrten des AvD hätten die Gefahren durch Ablenkung eindeutig belegt. Alternativ dazu gäbe es nach Ansicht des AvD nur zwei Möglichkeiten: entweder das Telefon komplett in Autos zu verbieten oder verstärkt auf Aufklärung zu setzen.