Konzept aus Australien Strix-Kampfdrohne startet und landet auf dem Po

Das Design wirkt sehr futuristisch.
Das Design wirkt sehr futuristisch.
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BAE-Systems hat eine Senkrechtstarter-Drohne vorgestellt. Genauso revolutionär wie die "Eule" ist ein Umbausatz, der alte "dumme" Bomben in moderne Präzisionswaffen verwandelt.

BAE Systems Australia hat einen ersten Entwurf einer eigenen Kampfdrohne gezeigt. Die Strix kombiniert dabei eine kostengünstige Herstellung aus dem Baukasten vorhandener Module und eine innovative Start- und Landetechnik. Die Drohne ist etwa mal 4,5 Meter lang und kann eine Nutzlast von 160 Kilogramm 800 Kilometer weit transportieren.

Das Besondere ist ihre Fähigkeit zu Senkrechtstart oder -landung. Die Strix benötigt daher keine Landebahn. Zur Erinnerung: Nur kleinere Drohnen mit geringer Reichweite sind Quadcopter, die wie ein kleiner Hubschrauber landen und starten. Doch wenn mehr Gewicht über lange Strecken transportiert werden soll, muss eine Drohne wie ein Flugzeug über Gleitfähigkeiten verfügen. Die Strix löst das so: Sie kauert nach vorn gebeugt auf dem Boden, wie ein Frosch vor dem Sprung. Sie besitzt zwei Paar Flügel mit jeweils zwei Propellern. Die schräge Stellung und die versetzte Anordnung der Triebwerke macht einen Start aus der "Hocke" möglich. Durch geschickte Ansteuerung der Rotoren zieht das vordere Paar die Drohne zunächst nach oben und hebt denn senkrecht ab. Die aufwendige Ansteuerung der einzelnen Propeller geschieht automatisch.

Jeder LKW kann den 6-Meter-Container transportieren.
Jeder LKW kann den 6-Meter-Container transportieren.
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Kleiner logistischer Aufwand

Die Drohne kann von jedem Fleck aus starten und benötigt dabei auch kein Schienenkatapult, auch das ist eine gängige Methode, um Drohnen zu starten. In einem Video ist zu sehen, dass die Drohne in einem Standardcontainer von 6 Metern untergebracht wird. Die Flügel lassen sich dafür einklappen, so misst die Drohne in der Breite nur 2,4 Meter. Dann muss sie nur noch herausgerollt werden und kann gestartet werden. Diese Form von autonomem Einsatz – hier sprichwörtlich "Out of the Box" – ohne größere weitere Einrichtungen am Boden gelten als Schlüssel für den Einsatz von Kampfdrohnen in Kriegsgebieten. "Im Idealfall wird Strix die meiste Zeit als überwiegend autonomes System betrieben", sagte Mic Crump von BAE Australia. "Start und Landung und der Übergang aus der Vertikalen zum Horizontalflug geschehen vollständig autonom. Autonome Technologien sollen den Menschen auf dem modernen Schlachtfeld nicht ersetzen, sondern ihn ergänzen."

Die Drohne kann je nach Aufgabe mit verschiedenen Mission-Modulen ausgerüstet werde. Etwa zur Aufklärung und Zielerfassung, aber auch zur elektronischen Kriegsführung. Auch hier geht die Strix weiter als die Konkurrenz, die Module können ganz einfach von außen ausgetauscht werden.

Neben Hellfire- und Brimstone-Raketen kann auch eine neu entwickelte Lenkwaffe, die Razor, eingesetzt werden. Das Konzept der Razor ist beinah noch innovativer als das der Drohne. Razor selbst besteht nur aus einem Satz Flügeln, einem Leitwerk und einem Navigationssystem. Dieses Modul wird an klassische Standardmunition montiert, so sollen vorhandene "dumme" Freifallbomben sehr kostengünstig in smarte Präzisionsbomben umgebaut werden.

Günstiges Konzept

Auffällig an Drohne und dem Smart-Weapon-Upgrade-Kit ist das große Kostenbewusstsein des Projekts bei Anschaffung, Betrieb und Munitionierung. Es ist eine Lehre aus dem Krieg in der Ukraine. Hier zeigt sich, dass auch moderne Kriege sehr lange dauern können und es entscheidend ist, verlorene Ausrüstung langfristig zu ersetzen.

Die Strix existiert derzeit nur als nicht-funktionsfähiges Modell und als Rendering, die Produktion soll 2026 starten. Der Name bedeutet Eule, dazu gibt es eine dämonische Bedeutung. Der lautlose Nachtjäger gilt als unheilvoller Totenvogel. Das Wort Strix war im Mittelalter gleichbedeutend mit Hexe.

Quelle: BAE Systems 

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