Auf der Zhuhai Air Show wurde in China ein neues gepanzertes Bodenkampffahrzeug vorgestellt. Der Hersteller nennt es unbescheiden den "Neuen König des Krieges". Dabei ist der QN-506 überhaupt kein Kampfpanzer (MBT), es handelt sich um einen sogenannten Unterstützungspanzer.
Der QN-506 ist die China-Version des russischen Terminators. Für diesen Panzertyp gibt es keine westliche Entsprechung. Die Hauptbewaffnung eines Kampfpanzers ist seine Kanone, die darauf optimiert wird, Geschosse zu verschießen, die ihrerseits die Panzerung eines gegnerischen Kampfpanzers aufbrechen können. Diese Anforderungen führen zu einem großen Kaliber, einer enormen Länge des Rohrs und vergleichsweise großen Geschossen, von denen der Kampfpanzer nur wenige mit sich geführt werden können. Der Leopard 2 hat nur 42 Geschosse für seine 120-mm-Glattrohrkanone mit an Bord.
Unübersichtliche Bedrohungen
Ein gewöhnlicher Kampfpanzer ist vor allem gut darin, andere Panzer abzuschießen. Problematisch wird es, wenn der Kampfpanzer auf Gegner trifft, die mit seiner Hauptwaffe nur schwer bekämpft werden können. Und das auch noch in einem unübersichtlichen Gelände. Richtig wehrlos wird ein Kampfpanzer im urbanen Gelände, wenn sich Infanteristen in den Gebäuden verschanzen und die stählernen Ungetüme in den Nebenstraßen nicht manövrieren können. Teilweise können sie dort nicht einmal mehr die Waffe drehen.
Russland musste diese Erfahrung bereits im Tschetschenienkrieg machen und große Verluste an Kettenfahrzeugen hinnehmen. Die Antwort waren Fahrzeuge vom Typ BMP-T – besser bekannt als Terminator. Genau genommen handelt es sich um Kampfpanzer, denen der Turm mit dem langen Rohr genommen wurde. Anstatt einer schweren Kanone trägt der neue Turm eine Vielzahl verschiedener Waffensysteme, die auch im urbanen Gelände effektiv gegen Infanterie eingesetzt werden können.
Schwerer Bewaffnungs-Mix
Auch der chinesische QN-506 ist sehr schwer bewaffnet. Er besitzt eine 30-Millimeter-Kanone und ein leichtes 7,62-Millimeter-Maschinengewehr. Dazu kommt eine Batterie von Raketen. Vier Raketen können auf weite Entfernung gegen Panzer und Hubschrauber eingesetzt werden. Ihre Reichweite von fast sechs Kilometern ist weit länger als die effektive Reichweite einer Panzerkanone. Der Typ soll jede Panzerung durchschlagen können und fliegt den Gegner so an, dass der Sprengkopf auf das weniger geschützte Dach trifft.
Die mitgeführte Drohne kann Ziele identifizieren, die für den Panzer nicht sichtbar sind. Die Zieldaten werden an die Raketen weitergeleitet. Für einen Angriff benötigt der QN-506 also keine Sichtlinie wie ein Kampfpanzer.
Auf den ersten Blick wirkt der QN-506 überbewaffnet, so wie die russischen Pendants. Der Mix verschiedener Waffen soll wohl dafür sorgen, dass der Unterstützungspanzer für jede Bedrohung vorbereitet ist.
Export-Version
Der hochmoderne Turm wurde auf der Messe auf einem uralten Panzer aus den Fünfzigerjahren montiert. Der Hersteller betont, dass dieses System auch auf moderne Panzer gesetzt werden kann. Experten gehen davon aus, dass das System exportiert werden soll.
Die russischen Truppen halten nach dem Krieg in Syrien an dem Konzept fest. Moskau arbeitet dafür alte Fahrgestelle des T-72 auf, die in den Depots zu Tausenden vorhanden sind.
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