Als Putins Armata-Panzer vorgestellt wurde, kursierten riesige Stückzahlen, in denen der T-14 gebaut werden sollte. Im Rüstungsprogramm war von 2300 Panzern die Rede, die bis 2025 gefertigt werden sollten.
Ob diese Zahl jemals ernst gemeint war oder nur ein Bluff, lässt sich schwer sagen. Rüstungsexperten hielten sie schon damals für übertrieben, weil Russlands Fabriken überhaupt nicht die Kapazität hatten, derart viele Panzer in so kurzer Zeit zu bauen. Und der Aufbau einer solchen Produktion außerhalb von Kriegszeiten auch nicht sinnvoll wäre.
Sparsame Modernisierung
Vor kurzem deutete der stellvertretende russische Premierminister Juri Borissow an, dass der T14 niemals eine derartige Massenproduktion erreichen könnte. Russischen Medien erklärte er: "Warum sollen wir unser Militär mit Armatas überschwemmen, wenn unsere T-72 sehr gefragt sind?" Seiner Meinung würden modernisierte Versionen des T-72 "die deutschen, französischen und amerikanischen Kampfpanzer, die zur Zeit im Einsatz sind, in Bezug auf Preis, Effizienz und Qualität weit hinter sich lassen."
Ein T-14 soll etwa 4,2 Millionen Euro kosten. Es bestehen aber Zweifel, dass der mit moderner Technik vollgestopfte Panzer tatsächlich zu diesem Preis gebaut werden kann und nicht weit teurer ist. Die Auffrischung älterer Modelle ist da ungleich günstiger.
Vor Putins T-14 zittert die Welt

Tatsächlich hat das Verteidigungsministerium angekündigt, die gesamte Flotte der alten Kampfpanzer umfassend zu modernisieren. Das betrifft nicht nur den T-90, nach dem Armata der modernste russischen Panzer. Auch der T-80 - einst als schneller Angriffspanzer entwickelt - wird derzeit modernisiert. Nun soll sogar die Armada an T-72 aufgerüstet werden, die das Rückgrat der russischen Streitkräfte bilden
Gleichzeitig werden auch ganz neue Waffensysteme wie der Terminator mit den alten Fahrgestellen gebaut. Dabei dienen die Modernisierungen nicht nur dem Bedarf der russischen Streitkräfte. Es wird erwartet, dass auch vom T-72 wie schon beim T-90 spezielle Exportversionen gebaut werden.
Panzer T-14 in begrenzten Stückzahlen
Eingestellt wird der Bau des T-14 sicher nicht. In den nächsten zwei Jahren wird das erste Los von T-14 gebaut. Es handelt sich um insgesamt 100 Panzer, die dem 1. Garde Panzerregiment der Tamanskaya-Division zugeführt werden sollen. Die wahrscheinlichste Lösung: Der Kreml behält eine Produktions-Kapazität von etwa 50 T-14 im Jahr bei. In diesem Maßstab werden dann neue Panzer gebaut. Das Gros der Truppen und der Export würden jedoch mit den modernisierten Alt-Panzern versorgt.
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So würde Russland seine derzeitige Führerschaft im Panzerbau behalten und könnte kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten. Es ist kein Geheimnis, dass der T-14 zu einem autonomen Roboterpanzer entwickelt werden soll.
Export des T-90
Das Exportgeschäft läuft auch ohne den Superpanzer gut. Erst vor kurzem hat die irakische Armee 39 T-90c erhalten, insgesamt sollen 73 Panzer geliefert werden. Bagdad hat sich dabei gegen den US-Panzer Abrams entschieden. Dabei mag die Enttäuschung über die Performance der irakischen Abrams im Kampf gegen den IS mitgespielt haben. Washington hatten dem Irak nur Panzer mit veralteter Frontpanzerung geliefert, die spielend von uralten Anti-Panzerraketen geknackt werden konnten.
Zudem eignet sich das Panzerdesign Russlands besser. Viele Experten halten die westlichen Panzer zwar für überlegen. Doch sie stellen dazu Überlegungen an, wie sie auf dem Schießstand zutreffen mögen. Dort sind die überschweren West-Modelle den kleineren russischen Gegnern gewachsen, wenn nicht gar überlegen. In der Wirklichkeit profitieren die Modelle aus Russland hingegen von ihrem geringeren Gewicht, was ihre Mobilität massiv erhöht. Dazu kommt ihre unkompliziertere Wartung.
Ein Beispiel: Der T-90 verfügt über einen Dieselmotor, den man wohl zu Recht als ausgereift bezeichnen kann. Er basiert auf einem Motor, der schon beim T-34 im Zweiten Weltkrieg gebaut wurde.
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