Am auffälligsten ist die Veränderung bei den Blättern: Anstatt drei Blättern besitzt das Modell von TouchWind nur ein einziges, das mittig auf der Nabe sitzt. Der eigentliche Kniff besteht allerdings in der Art, wie die Turbine auf dem Meer schwimmt. Sie ist zwar am Boden verankert, basiert aber nicht auf einem senkrechten Mast, an dem wiederum die Flügel montiert sind. Die ganze Anlage sieht aus wie ein gigantisches Pendel. Auf der einen Seite Flügel und Mast, in der Mitte ein riesiges Fass und auf der anderen ein Gegengewicht – zum Austarieren der Anlage gibt es noch eine Boje.
Wozu das Ganze: Je nach Geschwindigkeit des Windes richtet sich die Konstruktion unterschiedlich hoch aus, dadurch verändert sich der Winkel zwischen Flügel und Wind. Der Flügel muss nicht an der Halterung verstellt werden, er wird vom Mast anders in den Wind gehalten. Das hat einen entscheidenden Effekt. Für Blätter gibt es einen nutzbaren Korridor der Windgeschwindigkeit, wenn sie auch bei mäßigem Wind erzeugen sollen, müssen sie bei hohen Geschwindigkeiten abgeschaltet werden, weil die Belastung zu groß wird.
Keine aufwändige Ansteuerung der Flügel
Das neue Design verringert diese Belastung, weil der Flügel anders zum Wind steht. Dadurch soll das Modell auch noch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Metern pro Sekunde, also etwa 250 Stundenkilometern, arbeiten können. Eine Dreiblattturbine wird mit Windgeschwindigkeiten über 90 km/h abgeschaltet.
Bau, Installation und Wartung sollen deutlich einfacher sein, weil das System mit abgesenktem Mast abgeschleppt werden kann. Kleinere Arbeiten auf hoher See können bei abgesenktem Mast erfolgen. Das 200 m lange Rotorblatt soll 12 MW Strom erzeugen. TouchWind BV hat bislang nur kleinere Anlagen gebaut. Von diesem Design soll zunächst ein kleineres Modell hergestellt werden.