Netflix-Dokureihe Das sind die Menschen, die das Streetfood in den USA großgemacht haben

Juan "Billy" Acosta Arm in Arm mit seiner Familie
Streetfood-König in Los Angeles: Juan "Billy" Acosta (rechts) mit seinem Ein und Alles – seiner Familie.
© Courtesy of Netflix © 2022
Wer wissen will, wie die USA kulinarisch ticken, muss auf die Straße. Es ist das Streetfood, das die vielen Kulturen eint. Für die Dokureihe "Streetfood USA" haben sich die Meister des Streetfoods in die Töpfe und Herzen schauen lassen.

Es ist noch dunkel draußen, so früh ist es. Billy sieht den Vater im Schatten der Flammen. Beobachtet ihn, bewundert ihn. Sieht, wie er mit dem großen Paddel im Topf rührt. Wie er Schwarte, Saumagen und Schulter zu Carnitas werden lässt. So wie schon sein Vater Schwarte, Saumagen und Schulter zu Carnitas werden ließ. Billy, das jüngste von acht Kindern, oder wie der Vater sagt, sein "letzter Atemzug", sieht zu, will helfen. Als er das erste Mal das Paddel selbst in den Händen hält, weiß er, dass das seine Bestimmung ist. 

Viele, viele Tacos sind seither über den Tresen des Streetfood-Ladens gegangen. Viele Tragödien erlebt und auch überlebt worden. Und aus Billy the Kid ist Billy der Koch geworden. Aber nicht irgendeiner. Er darf sich Chef des besten Taco-Standes in ganz Los Angeles nennen. In der neuen Netflix-Dokureihe "Streetfood USA" erzählt er, wie es die Familie Acosta mit ihren "Carnitas El Momo" von illegalen mexikanischen Einwandern, die kochten, um zu überleben, zum Gastro-Aushängeschild der Stadt der Engel gebracht hat. 

Das beste Streetfood, das die USA zu bieten hat

Ob philippinische Spieße vom Grill oder guatemaltekisches Churrasco aus dem Einkaufswagen, Pizza oder Hotdogs – "Streetfood USA" zeigt, was Amerikas Straßen kulinarisch zu bieten haben. In jeder der sechs Folgen knüpft sich die Dokureihe eine andere Kulinarik-Hochburg des Landes vor. Es ist ein Streifzug durch Los Angeles nach Portland, New York und New Orleans, Oahu bis Miami. Das Spotlight ist dabei auf das Besondere gerichtet, die Details.

Das Herzstück jeder Folge ist die Geschichte einer Hauptfigur. Darin geht es ums Essen, aber vor allem um den amerikanischen Traum. Um Kiauna "Kee" Nelson, die im Knast saß, bevor sie ihren Foodtruck auf die Straße brachte oder um Thuy Pham, die als Bootsflüchtling in die USA kam. Sie erzählen von Herkunft und Kultur, Familie und Zusammenhalt. Es geht um den Kampf anzukommen und den Kampf um jeden Dollar. Die Protagonisten lassen sich dabei nicht nur in den Kochtopf schauen, sondern ins Herz. 

Sie öffnen ihre Kochtöpfe und Herzen

Dann beispielsweise, wenn BIlly mit seinem Vater Momo zu sehen ist. Momo, der nach den Strapazen eines harten Arbeitslebens endlich leben wollte, reisen wollte. Der nachdem sein Sohn das "Carnitas"-Zepter übernommen hatte, erst einen Schlaganfall, dann einen Herzinfarkt erlitt. Momo, der mit Billy gemeinsam mit Gummibändern trainiert, um wieder zu Kräften zu kommen. Das Gummiband, es ist ein Symbol für das enge Band zwischen Vater und Sohn, ein Band der Generationen. Eines, das auch Mexiko und die USA verbindet. 

"Ich habe gerade so die Highschool geschafft, war nicht am College. Das ist alles, was ich kann", sagt Billy. "Carnitas El Momo", stehe für Kultur, Leidenschaft, Familie, Liebe, Freunde ."Darum geht’s", sagt  Billy. "Ich will nicht, dass das ausstirbt.“ Er liebe seinen Job. Am Ende des Tages aber gehe es darum, die Geschichte seiner Familie zu erzählen. Es ist eine Erfolgsgeschichte. Und dann sitzt er da, dieser Bär von einem Mann und die Tränen fließen.

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