Es ist nichts Halbes und nichts Ganzes, das Hybridfleisch, das gerade auf dem Vormarsch bei Discountern ist. Den Anfang machte die Schweizer Supermarktkette Migros. Dort lag im vorherigen Jahr das Produkt "The Mix" in den Kühlregalen, das dabei helfen soll, weniger Fleisch zu essen, indem weniger Fleisch im Produkt enthalten ist. Was steckt da also drin?
In der Produktreihe "The Mix", in der es Gehacktes, Burger, Grillwürste, Hackbällchen und Nuggets gibt, enthalten die Burger beispielswiese 51% Rindfleisch, die restlichen 49% bestehen aus Erbsenprotein, Champignons und Gewürzen.
Weniger Fleisch und mehr Gemüse
Die Idee hinter diesen Produkten ist es, Menschen dabei zu helfen, ihren Fleischkonsum zu drosseln und gleichzeitig mehr Gemüse in ihren Speiseplan zu integrieren. Klingt absurd? Macht aber aus ökologischer Sicht Sinn. Halb so viel Fleisch bedeutet automatisch halb so viel CO2, halb so viel Wasser, und halb so viel andere Emissionen.
Denn die Deutschen essen immer noch zu viel Fleisch: Insgesamt verbrauchen wir 84 Kilogramm pro Kopf im Jahr. Eine Zahl, die zwar von Jahr zu Jahr geringer wird, aber immer noch zu hoch ist, sind sich Experten einig. Aber der Trend zu Fleischersatzprodukten und bewussterer Ernährung steigt im Gegenzug stetig: Schätzungen gehen davon aus, dass 2022 in Deutschland knapp 480 Millionen Euro mit vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten umgesetzt werden. Mehr dazu lesen Sie hier!
Nur kurze Zeit später legte Rewe mit Hackfleisch und Bratwürsten im Halb-Halb-Stil unter dem Markennamen "Better half" und Netto mit seinem Hybridprodukt "Less Meat" nach, dessen Gehacktes mit Paprika, Karotten und Zwiebeln gemischt ist. Eine 400-Gramm-Schale kostet 2,99 Euro.
Pho und Co.: Sieben gesunde Rezepte zum Weltvegantag
Zutaten:
Für den Kohlrabi: 4 große Kohlrabi, 100 g Couscous, 1 geh. TL Kokos-Curry-Paste (,ersatzweise ½ TL rote Currypaste), 1 TL Gemüsebrühe (Instant), ½ Bund Petersilie, 2 EL Kokosraspel, Salz 6 EL Semmelbrösel, 2 EL neutrales Pflanzenöl
Für den Salat: 1 Salatgurke, 1 Bund Radieschen, 1 Bund Dill, 2 EL natives Leinöl, 4 EL Weißweinessig, 1 EL Ahornsirup
Für die Sauce: 1 Bio-Zitrone, 1 geh. EL Cashewmus, 3 Msp. Kala Namak (indisches Schwefelsalz), 1 Prise Zucker
Zubereitung:
1. Die Kohlrabis schälen und die holzigen Wurzelansätze gera - de abschneiden. Das Gemüse (im Ganzen) in einen Topf geben und knapp mit Wasser bedecken, aufkochen und zugedeckt in ca. 15 Min. etwas über bissfest garen. Vom Herd ziehen, 500 ml Kochwasser abmessen und den Rest wegschütten. Den Kohl - rabi abkühlen lassen.
2. Für den Salat Gurke und Radieschen waschen, putzen und in feine Würfel schneiden. Den Dill waschen, trocken schütteln und fein hacken. Die Gemüsewürfel mit den übrigen Zutaten für den Salat mischen und bis zum Servieren ziehen lassen.
3. Couscous, Kokos-Curry-Paste und Brühe in eine Schüssel geben. Die Zutaten mit 200 ml kochendem Wasser übergießen, gut umrüh - ren und 10 Min. zugedeckt quellen lassen. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Mit den Kokosraspeln unter das Couscous heben.
4. Den Backofen auf 180° vorheizen. Die bissfest gegarten Kohlrabis mithilfe eines Kugelausstechers aushöhlen. Das Kohlrabifleisch für die Sauce zur Seite stellen. Die Zitrone heiß abwaschen, trocknen, die Schale abreiben und den Saft von einer Hälfte auspressen. Beides zur Seite stellen.
5. Die ausgehöhlten Kohlrabis in eine feuerfeste Form setzen, von innen leicht salzen und mit dem Couscous füllen. Die Füllung mit einem Löffel fest andrücken. Die Semmelbrösel mit Öl und Zitro - nenschale mischen und das Topping mittig auf die Kohlrabis setzen. Diese im Backofen (Mitte) 25–30 Min. garen, bis die Kruste leicht gebräunt ist.
6. In der Zwischenzeit die Kohlrabireste mit dem Cashewmus, dem Zitronensaft und dem zurückbehaltenen Kochwasser pürieren. Die Sauce in einem kleinen Topf aufkochen und mit Kala Namak und 1 Prise Zucker abschmecken. Vom Herd ziehen und bis kurz vor dem Servieren zugedeckt ziehen lassen.
7. Die Kohlrabis aus dem Ofen nehmen, auf 4 Teller verteilen und mit der Sauce sowie dem Salat servieren
Lidl und Aldi bieten Hybridprodukte an
Im Januar ziehen nun auch die Discounter Lidl und Aldi nach. Lidl hat vier verschiedene Produkte entwickelt: Hackfleisch und Burgerpatties, die mit Jackfrucht angereichert sind. Die Frucht ist wegen seiner Faserigkeit schon lange ein Geheimtipp bei der fleischlosen Ernährung. Wiener und Geflügelwurst mit Hähnchen, Gemüse und bei letzterer mit Soja-Protein gibt's auch im Kühlregal.
Auch der Discounter Aldi bietet nach dem gleichen Konzept sein Hybridprodukt "Iss neu"-Salami an, das mit 50% Fleisch auskommt.
Wie die Halb-Halb-Lebensmittel am Ende schmecken und ob sie wirklich ein adäquater Ersatz zu herkömmlichen Fleisch- und Wurstprodukten sind, muss jeder selbst entscheiden. Die Supermärkte und Discounter geben dem Verbraucher ein Produkt an die Hand, das dabei helfen könnte, den Fleischkonsum zu drosseln und sogar zu einer fleischlosen Ernährung führen könnte. Zu beanstanden bleibt jedoch, dass keines der Hybridprodukte auf Bio-Fleisch setzt. Da gilt es noch nachzubessern.
Nachtrag: Beim Wurstprodukt "Iss neu" von Aldi handelt es sich beim Fleisch um Bio-Geflügel und Bio-Schweinefleisch