Ottolenghis "Shelf Love" Mit diesem Kochbuch räumen Sie Ihre Speisekammer auf

Süßkartoffel-Shakshuka mit Srirachabutter und gepickelten Zwiebeln      Zutaten:   1 kg Süßkartoffeln, sauber abgeschrubbt,1 kleine rote Zwiebel, in feine Ringe geschnitten (100 g), 2 EL Zitronensaft, 3 EL Olivenöl, 150 g gereifter Cheddar, grob gerieben, 3 Knoblauchzehen, zerdrückt, 1 TL Kreuzkümmelsamen, im Mörser grob zerstoßen, 8 Eier, 25 g Butter, ¾ EL Sriracha-Chilisauce, 2 EL Korianderblätter, Salz und schwarzer Pfeffer      Zubereitung:  1. Den Backofen auf 200 °C (Umluft) vorheizen. Die Süßkartoffeln rundherum acht- bis zehnmal mit einer Gabel einstechen, dann auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. Im Ofen 45–50 Minuten backen, bis sie weich und durchgegart sind. Die Süßkartoffeln zum Abkühlen beiseitestellen, die Backofentemperatur auf 180 °C (Umluft) reduzieren.  2. Die Zwiebelringe in einer kleinen Schüssel mit 1 EL Zitronensaft sowie 1 Prise Salz verrühren; beiseitestellen.  3. Von den gegarten Süßkartoffeln die Schale abziehen. Das Fleisch in etwa 4 cm große Stücke zupfen und in einer großen Schüssel beiseitestellen. Die Kartoffelschalen zurück auf das Backblech geben und mit 1 EL Öl, ¼ TL Salz sowie 1 kräftigen Prise Pfeffer vermengen. Im Ofen 8 Minuten backen, bis sie schön gebräunt und knusprig sind. Zum Abkühlen beiseitestellen.  4. Das Süßkartoffelfleisch mit einer Gabel fein zerdrücken. Den Cheddar, den Knoblauch, den Kreuzkümmel, 1 EL Öl, den restlichen EL Zitronensaft, 1 TL Salz sowie 1 kräftige Prise Pfeffer untermengen.  5. In einer großen Pfanne, für die ein Deckel vorhanden ist, den restlichen EL Öl verteilen. Die Süßkartoffelmasse hineingeben und mit einem Löffel gleichmäßig verteilen. Bei mittlerer bis starker Hitze etwa 7 Minuten braten, bis die Unterseite etwas Farbe angenommen hat. Die Hitze auf mittlere Stufe reduzieren und mit einem Löffel acht Vertiefungen in die Süßkartoffelmasse drücken. In jede Vertiefung ein Ei aufschlagen, salzen und pfeffern. In der zugedeckten Pfanne 4–5 Minuten garen, bis das Eiweiß fest ist, die Eigelbe aber noch flüssig.  6. Während die Eier garen, Butter und Sriracha-Sauce in einem kleinen Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist, dabei unablässig mit einem Schneebesen schlagen, bis die Mischung emulgiert ist. Die Sriracha-Butter vom Herd nehmen, bevor sie Blasen wirft – sie darf nicht gerinnen.  7. Die Sriracha-Butter über die Eier gießen, 1 Handvoll von den knusprigen Schalenstücken, die Hälfte der gepickelten Zwiebelringe sowie die Korianderblätter hinzufügen. Sofort servieren und die Reste von knuspriger Kartoffelschale und eingelegter Zwiebel separat reichen.
Shakhsuka mal anders: mit Süßkartoffeln und Sriracha-Butter, das ist Ottolenghi-Style.
© DK Verlag/Elena Heatherwick
In Ihrer Vorratskammer stapeln sich Dosen, die Tiefkühltruhe quillt über, im Kühlschrank liegen vereinzelte Süßkartoffeln? Dann verrät Ihnen Yotam Ottolenghis neuestes Kochbuch, wie Sie daraus großartige Gerichte zaubern können.

Kennen Sie das? Sie stehen vor dem geöffneten Kühlschrank, starren Ihre Lebensmittel an und warten auf eine Eingebung? Plötzlich formen sich in Ihrem Kopf Gerichte: Eier, die zu Pfannkuchen werden. Übrig gebliebener Reis, der gebraten werden will. Huhn, das zur  Suppe werden möchte. So entstehen Rezepte bei Yotam Ottolenghi, und so ist auch sein neuestes Kochbuch "Shelf Love" entstanden.

2020 ist das Jahr, das uns allen den Boden unter den Füßen weggezogen hat, so schreibt es Yotam Ottolenghi in seinem Vorwort. Ein Kochbuch, das nie öffentlicher produziert wurde, denn die Rezepte wurden von seinem Team in seiner "Ottolenghi Test Kitchen" rauf- und runter gekocht, auf Social-Media gepostet, bewertet und zusammengefasst zu einer Rezeptsammlung, die sich vor allem auf eins konzentriert: die Zutaten, die sich in Ihren Schränken, in Ihrer Tiefkühltruhe, auf Ihrem Regal befinden. Vorhandene Vorräte zu nutzen, das war die Grundidee für die Rezepte in diesem Kochbuch.

Ganz weit hinten

Haben Sie schon einmal im obersten Regal, ganz weit hinten, geguckt, was Sie dort finden? Polenta? Kichererbsen? Mehl? Ein ganzes Kapitel widmet sich "Ganz weit hinten" und kommt mit Rezepten wie Hummus, Pita und Käsepolenta daher.

Das Kochbuch trug zuerst den Arbeitstitel "Stripped", weil es darum ging, Regale, Vorratskammern, Schränke, Kühlschränke und Gefriertruhen zu entrümpeln. Das Prinzip von "Shelf Love" ist es, diese Produkte auf den Tisch zu stellen, auszumisten und völlig neue Gerichte zu kreieren. Natürlich gleicht keine Entrümpelung der anderen. Die einen haben zu viele Bohnen, andere vielleicht zu viel Nudeln über. Ottolenghi möchte die Leser*innen seines Kochbuchs dazu animieren, selbst kreativ zu werden. So findet sich unter jedem Rezept eine Blanko-Stelle für eigene Notizen.

Nehmen Sie das, was Sie haben

Mehr Rezepte finden Sie in "Ottolenghi Test Kitchen: Shelf Love". Erschienen im DK-Verlag. 256 Seiten. 24,99 Euro. 
Mehr Rezepte finden Sie in "Ottolenghi Test Kitchen: Shelf Love". Erschienen im DK-Verlag. 256 Seiten. 24,99 Euro. 

Das Prinzip ist, das zu nehmen, was man gerade hat, um etwas zu ersetzen. Üblicherweise sind Yotam Ottolenghis Rezepte wie in seinen Bestsellern "Jerusalem" oder "Flavour" ellenlang. Mit Zutaten, die  wohl in Großbritannien einfach zu finden sind, aber für die man hierzulande mehrere Feinkostläden durchkämmen müsste. "Shelf Love" ist anders und deshalb so herrlich erfrischend.

Ein Kapitel widmet sich der Kühlschrank-Razzia: Mac'n'Cheese beispielsweise, eine persische Version von Fleischklößchen in Tomatensauce oder eine Hühnersuppe mit Papardelle und Parmesan. Ein anderes propagiert das Eisfach als "treuester Freund". Denn er nehme, was man gerade nicht gebrauchen kann, konserviert und gibt zurück, wenn man bereit dazu ist, so erklärt es Ottolenghi. Beispielsweise TK-Gemüse wie Erbsen, die mit Tahin und Za'atar herrlich orientalisch werden. Oder TK-Garnelen für einen bunten, gemischten Salat.

Dieses Kochbuch hat das Zeug dazu, zu einem Allrounder zu werden, zu einem Notizbuch, das mehr Kurkumaflecken als weiße Stellen haben dürfte, weil es benutzt wird.

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