Kollektiv "Camden Art Café" Nobellokal von Starkoch Gordon Ramsay tagelang von Hausbesetzern in Beschlag – Polizei machtlos

Gordon Ramsay
Gordon Ramsays York & Albany Pub und Boutique-Hotel in der Nähe des Regent's Park in London hatte kurzzeitig unbeliebte Bewohner: Hausbesetzer.
© Everett Collection / Imago Images
Küchen-Wüterich Gordon Ramsay hatte zuletzt wirklich einmal Grund auszuflippen. Hausbesetzer hatten sich in dem millionenschweren Nobelpub des Sternekochs in Camden eingenistet. Der Polizei waren die Hände gebunden.

Sternekoch Gordon Ramsay ist dafür bekannt, nicht gerade konfliktscheu zu sein. Seine cholerischen Wutanfälle in den Kochshows haben ihn weltberühmt gemacht. Zuletzt aber sah sich der britische Spitzenkoch einem Zwist ausgesetzt, gegen den er so viel anbrüllen konnte wie er wollte. Eine Bande Hausbesetzer hatte es sich tagelang in Ramsays Nobelpub York & Albany und Boutique-Hotel in London bequem gemacht – und das 15 Millionen Euro teure Objekt tagelang ziemlich heruntergewirtschaftet. 

Eigentlich hatte Gordon Ramsay die Immobilie gerade abstoßen und einen Pachtvertrag über mehrere Millionen übergeben wollen. Daher war die Immobilie zuletzt ungenutzt gewesen. Aber aus dem Deal wurde erst einmal nichts, denn in dem Haus am Regent's Park hatte sich das Camden-Art-Café-Kollektiv eingenistet, zudem mindestens fünf Männer und eine Frau gehören. Die Schlösser klebten sie zu, die vorhandenen teuren Küchengeräte dienten der Verbarrikadierung. Das Problem: Einfach rausschmeißen konnte Ramsay die ungebetenen Gäste nicht. Die Besetzer nutzten eine Lücke im britischen Gesetz. Selbst der Polizei waren die Hände gebunden.

Gordon Ramsays Kampf gegen Hausbesetzer

Fotos vom Inneren des Hotel zeigten, dass die "Neu-Bewohner" alles andere als pfleglich mit dem Haus aus dem 19. Jahrhundert umgingen. Im ganzen Lokal verstreut lag Kram und Müll. In den Zimmern des Hotels hatten sie sich nach und nach eingerichtet.

Die Eindringlinge hatten das Haus aber nicht einfach nur besetzt. Auf Instagram bezeichneten sie ihr "Projekt" als autonomes "Camden Art Café". "Unser Ziel ist es, unsere Türen regelmäßig für jedermann zu öffnen, insbesondere für die Menschen in Camden, die Opfer der Gentrifizierung und parasitärer Projekte geworden sind. Wir bieten kostenloses Essen, Getränke und einen Raum, in dem sie ihre Kunst ausstellen können, ohne die lächerliche Bürokratie, die Galerien von den Leuten verlangen", erklärten sie die Besetzung in einem Post.

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Londoner Polizei machtlos gegen die Eindringlinge

Bereits vor anderthalb Wochen soll Starkoch Ramsay die Polizei informiert haben. Die aber habe sich außer Stande gesehen, die Besetzer aus dem Haus zu holen. In Großbritannien ist es nicht verboten, Eigentum zu besetzen, das nicht als Wohnraum genutzt wird. Auch die Besetzer schienen das zu wissen. Sie hatten an die Hauswand eine Notiz angebracht, in der sie bekannt gaben, gerichtlich gegen alle vorzugehen, die etwas gegen ihre Besetzung unternähmen. Der einzige Weg sie loszuwerden, führe über das Landgericht. 

Gesagt, getan. Ramsay legte Klage auf Räumung ein und hatte Erfolg. Inzwischen haben die Besetzer das Gebäude wieder verlassen.

Quellen:  BBC, The Sun, The Independent, Instagram

tpo

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