Auf Basis von Cashewkernen Obatzda: veganes Rezept für den bayerischen Biergartenklassiker

Obatzda vegan
Obatzda schmeckt wunderbar zu Brotzeit und Brezel. Mithilfe von Cashewkernen wird die pikante bayrische Käsecreme veganisiert. 
© kabVisio / Getty Images
Obatzda gehört zur typisch bayerischen Brotzeit. Die beliebte Camembert-Creme funktioniert dabei auch ohne Käse – auf Basis von Cashewkernen entsteht ein vollmundiger, pikanter Brotaufstrich, welcher zum Genießen einlädt. Das Rezept. 

Obazda, Obatzda oder Obatzter, Gerupfter oder Angemachter – die Käsespezialität auf Basis von Camembert hat viele Namen und ist als Biergartenklassiker aus der bayerischen Kultur nicht mehr wegzudenken. Neben dem altbekannten Maß Bier, der Weißwurst und dem Oktoberfest zählt er zur Grundausstattung der bayrischen Kultur und erfreut sich mittlerweile sogar weltweit größter Beliebtheit.

Ein traditionsreiches Rezept – Die Herkunft des Obatzdas

Die Geschichte des Obatzdas geht mit der Entstehung der bayerischen Biergartenkultur vor etwa 150 Jahren einher. Zu dieser Zeit wurden in Bayern und im Allgäu die ersten Weichkäse wie Camembert, Brie, Romadur und Limburger hergestellt. Da diese vor allem in den heißen Sommermonaten – zur Biergartensaison – besonders schnell überreif wurden und es noch keine ausreichenden Kühlmöglichkeiten gab, verarbeiteten bayerische Gastwirte die überreifen Weichkäse mit Butter, Salz, Paprikapulver, Zwiebeln, Kümmel und einem Schuss Bier zu einer Art Dip, um sie so wieder genussfähig zu machen.

Und da man zwei Fliegen bekanntlich mit einer Klappe schlägt, servierten die Gastwirte ihre Neukreation den Gästen der kürzlich eröffneten Biergärten. Als Aufstrich wurde der Obatzda zu Brot und Brezel und einem Maß Bier gereicht. Weltweit bekannt wurde der Klassiker dann durch eine Wirtin des Bräustüberls in Weihenstephan, dem Sitz der ältesten Brauerei der Welt. Sie servierte den Obadza ihren Frühschoppen- und Brotzeit-Gästen zum Schafkopfen und Tarocken, zwei traditionellen Kartenspielen. Da Weihenstephan schon damals das Ziel vieler einheimischer und ausländischer Touristen war, trugen diese den Namen Obatzda in die ganze Welt. Übrigens: Der Name "Obatzda" stammt von der Zubereitungsweise des Dips ab und bedeutet so viel wie "Angemachter" oder "Vermischter".

Bayerisches Kulturgut veganisiert

Doch so lecker der Biergarten-Aufstrich auch sein mag, vegan ist er sicherlich nicht. Umso besser, dass man sich eine pflanzliche Variante in Lichtgeschwindigkeit selbst herstellen kann und so nicht auf den würzig-käsigen Genuss verzichten muss.

So wird die milchfreie Version mit Cashewkernen, pflanzlicher Margarine und Hefeflocken angemacht. Während erstere vor allem für die unverwechselbare Cremigkeit sorgen und den Obatzda angenehm vollmundig machen, sorgen Hefeflocken für den käsigen Geschmack. Gebunden wird das Ganze mit Speisestärke. Apfelessig und Misopaste geben der veganen Variante ordentlich Pfiff, Gewürze der Originalrezeptur sorgen für das charakteristische Aroma.

Den Obazda serviert man am besten mit frisch geschnittenen Zwiebelringen, Radieschen oder einer Schnittlauchgarnitur. Besonders fein schmeckt die Creme mit einem Schuss Kürbiskernöl. Da der pikante Aufstrich eine beliebte Biergarten-Brotzeit ist, wird er mit Vorliebe zu (veganer) Stulle oder Brezel und einem kühlen Bier gereicht. Guten Appetit.

Übrigens: Weichkäse ist nicht der einzige Käse, welcher sich veganisieren lässt. Auch pflanzlicher Mozzarella oder Feta dürfen in der veganen Küche nicht fehlen. Wie das Ganze funktioniert erfahren Sie hier und hier.

Rezept für einen veganen Obatzda auf Basis von Cashewkernen

Zutaten

  • 150 Gramm Cashewkerne
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 Schalotten
  • 60 Gramm Speisestärke
  • 2 Esslöffel Hefeflocken
  • 1 Esslöffel Apfelessig
  • 1 Teelöffel dunkle Misopaste
  • 100 Gramm pflanzliche Margarine
  • Kreuzkümmel, gemahlen
  •  Paprikapulver
  •  Salz, Pfeffer
  • 2 Esslöffel Kürbiskernöl
  • frischer Schnittlauch

Zubereitung

  1. Die Cashewkerne mit ausreichend kochendem Wasser übergießen und mindestens 20 Minuten einweichen lassen, dann abgießen.
  2. In der Zwischenzeit Schalotten und Knoblauch schälen. Schalotten fein hacken.
  3. Die abgetropften Cashewkerne zusammen mit dem Knoblauch, der Speisestärke, Hefeflocken, Apfelessig und Misopaste mit einem Pürierstab pürieren.
  4. Die Margarine unterheben. Mit Kümmel, Paprikapulver, Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Dann die gehackten Schalotten unterheben. Mit Kürbiskernöl beträufeln und mit frischem Schnittlauch garnieren. Servieren.

PRODUKTE & TIPPS