Grünkohl wird seit Jahrhunderten von Jahren angebaut. Bis heute ist sein Ruf jedoch umstritten: Die einen lieben das Wintergemüse und schätzen seine gesundheitliche Wirkung, die anderen rümpfen allein beim Gedanken an typische Grünkohl-Gerichte die Nase. Oftmals wird der Kohl mit fettig-deftigen Speisen wie Omas "Grünkohl mit Pinkel" in Verbindung gebracht. Dabei kann er so viel mehr, lässt sich vielseitig in der Küche verwenden und ist nicht zuletzt der Nährstoffkönig unter den Wintergemüsesorten. Zeit also, dem Ruf des Grünkohls einen neuen Anstrich zu verpassen.
Start in die Grünkohl-Saison
Die Nacht des ersten Frosts gilt als inoffizieller Start der Grünkohl-Saison. Trotzdem lohnt es sich, ein wenig zu warten, bis der erste Grünkohl in den Einkaufskorb wandert. Je länger das Braunkohlgewächs reifen kann, desto milder werden seine Bitterstoffe, denn der Traubenzuckeranteil steigt. Die Böden müssen dabei ausreichend kühl sein, denn erst die niedrigen Temperaturen entfalten seinen typischen herb-süßlichen Geschmack. Im Zeitraum von Oktober bis März können Sie Grünkohl aus heimischem Anbau kaufen.
Der Grünkohl stammt vom sogenannten "Urkohl" ab, welcher seinen Ursprung in Küstengebieten ringsum das Mittelmeer und in Kleinasien hat. Heute wird er allem in Großbritannien, den skandinavischen Ländern, in Holland und auch im norddeutschen Raum kultiviert und geschätzt. Auch in den USA und in östlichen und westlichen Gebieten Afrikas wird er angepflanzt.
Wundersame Wirkung
Der Leitsatz "Je dunkler das Gemüse, desto gesünder ist es" bewahrheitet sich auch am Beispiel des Grünkohls. Grünkohl versorgt den Körper mit reichlich Ballaststoffen, die eine normale Darmfunktion unterstützen können. Zudem enthält das Gemüse hohe Mengen an Eisen, Kalium und Kalzium und kann somit die Blutbildung und Stoffwechsel anregen.
Besonders außergewöhnlich ist jedoch sein Vitamin-Anteil. Grünkohl enthält fast alle B-Vitamine, reichlich Vitamin E sowie Vitamin C. Er versorgt den Körper so nachhaltig und stärkt das Immunsystem in der kalten Jahreszeit. Nicht zuletzt unterstützen große Mengen an Vitamin A die Sehfunktion, die enthaltenen Flavonoide können zudem den Cholesterinwert senken. Ein weiterer Vorteil sind die enthaltenen Schwefelverbindungen, die auch für den durchdringenden Geruch des Kohls verantwortlich sind. Ihnen wird eine präventive Wirkung gegen Krebs nachgesagt.
Vielseitiger Genuss
Grünkohl wird in Deutschland mit Vorliebe in deftigen Speisen und Eintöpfen verwendet. Das Wintergemüse kann jedoch noch viel mehr. Roh verarbeitet in einem Salat oder in einem erfrischendem Smoothie behält es alle seine wichtigen Nährstoffe. Als gesunder Snack eignen sich zudem Grünkohlchips. Dafür backen Sie den Kohl zusammen mit Öl und Gewürzen im Ofen.
Blanchierter oder gekochter Grünkohl eignet sich zudem als Beilage zu Kartoffeln, Fleisch oder Bratlingen. Verarbeitet zu einem deftigen Grünkohl-Pesto und serviert mit Pasta, erstrahlt das Gemüse in gänzlich neuer Form. Selbst die überzeugtesten Grünkohl-Gegner werden von der Vielfalt des Superfoods erstaunt sein.

Besonders gut schmeckt Grünkohl in Kombination mit Hülsenfrüchten. Als Salat zusammen mit Beluga-Linsen und gekochten weißen Bohnen entfaltet der Kohl sein volles Aroma. Ergänzt wird das Geschmackserlebnis durch leicht säuerlichen Feta und ein nussig-herbes Tahini-Dressing. Als Finish sorgen gehackte Pecannüsse für den gewissen Crunch – ein gelungener Abschluss für einen rundum harmonischen Geschmack.
Rezept für einen Grünkohl-Salat mit Feta und Linsen
Zutaten
- 200 Gramm Beluga-Linsen
- 500 Gramm Grünkohl
- 200 Gramm gekochte weiße Bohnen (aus der Dose)
- 1 Esslöffel natives Olivenöl extra
- 1/4 Teelöffel Meersalz
- 1 Rote Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Teelöffel Sesamsamen
- ½ Teelöffel Cumin
- 100 Gramm Feta-Käse
- 40 Gramm Pecannüsse
Dressing
- 1 Bio-Zitrone
- 1 Knoblauchzehe
- 4 Esslöffel Tahini
- 1 Esslöffel Sesamöl
- 100 Gramm Naturjoghurt
- 1/2 Teelöffel Cumin
- ¼ Telöfffel Paprikapulver
- ½ Teelöffel Ceylon-Zimt
- Frisch gemahlener Pfeffer, Salz
Zubereitung
- Die Beluga-Linsen nach Packungsanleitung zubereiten, in ein Sieb abgießen und abtropfen lassen.
- Den Grünkohl putzen, waschen, die Blätter von den dicken Blattrippen zupfen und klein hacken. Die Grünkohlblätter mit Olivenöl und Salz in einer Servierschale mit den Händen massieren, bis sie gut mit Öl bedeckt sind. Dann die gekochten Linsen dazu geben und vermischen.
- Die weißen Bohnen in ein Sieb abgießen, abwaschen und abtropfen lassen. Zu den Linsen und dem Grünkohl geben.
- Die rote Zwiebel schälen und klein schneiden, die Knoblauchzehe schälen und pressen. Beides zu den übrigen Zutaten geben und erneut vermengen. Sesamsamen und Cumin hinzugeben, erneut vermengen.
- Für das Dressing die Zitrone abspülen, die Schale abreiben, halbieren und den Saft auspressen. Die Knoblauchzehe schälen und pressen.
- Zitronensaft und -abrieb sowie Knoblauch mit Joghurt, Tahini, Öl und etwa 30 Millilitern Wasser verrühren.
- Tahini-Dressing mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver, Cumin und Zimt würzen.
- Das Dressing auf dem Salat verteilen.
- Feta klein schneiden, Pecannüsse zerkleinern und beides auf den Salat geben.
- Servieren.
Tipp: Gut durchgezogen schmeckt der Grünkohl-Salat besonders gut. Er eignet sich somit hervorragend dazu, vorbereitet zu werden.
Quellen:Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten, NDR